Название: Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman
Автор: Patricia Vandenberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Dr. Norden (ab 600)
isbn: 9783740928469
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Als er zur Gartentür ging, erkannte er Gaby Stein. Er kannte sie nur flüchtig, war aber ganz arglos, da er sie zu Kims Freundeskreis rechnete.
»Ich wollte Kim besuchen«, sagte sie, »muß ich vor der Tür bleiben?«
»Entschuldige, aber ich habe gerade den Schlosser da. Kim ist nicht zu Hause.«
»Wo ist sie denn?«
Constantin fiel es rechtzeitig ein, daß er mit Jan verabredet hatte, zu niemanden etwas über die Behnisch-Klinik zu sagen.
»Kim ist ein paar Tage verreist.«
»Wohin denn?«
»Weiß ich auch nicht genau.«
»Und wozu braucht ihr einen Schlosser? Ist bei euch eingebrochen worden?«
»Nein, es sind Schlüssel verlorengegangen.« Er wurde nun doch stutzig, denn sie hatte plötzlich einen so merkwürdigen Blick.
»Wir heiraten in zwei Wochen, kommst du auch?«
»Ich bin nicht eingeladen.«
»Aber die Einladung gilt für die ganze Familie.«
»Ich bin viel unterwegs, und ehrlich gesagt habe ich es nicht mit Familienfeiern.«
Sie lächelte. »Immer noch der Außenseiter? Wie schade, ich könnte dich mit einer reizenden jungen Dame bekannt machen, die durchaus adäquat ist.«
Jetzt wurde er ungehalten. »Danke, kein Bedarf. Entschuldige, ich muß mich um den Schlosser kümmern. Viel Glück in der Ehe.«
»Du bist und bleibst ein elender Spötter!« zischte sie gereizt.
»Wenn du es sagst«, gab er sarkastisch zurück.
Eine Unterhaltung über den Zaun hinweg, das war eigentlich nicht sein Stil, aber er war froh, als sie weg war. Im Nachhinein kam ihm dieses Zwischenspiel sehr merkwürdig vor.
Im Grunde interessierte sich Constantin überhaupt nicht für andere Leute, aber jetzt dachte er doch über Hanno Veltin nach, der ja Kims erster Freund gewesen war. Warum war es zwischen den beiden plötzlich vorbei gewesen?
Das war lange her, aber Constantin erinnerte sich doch, daß damals Hannos Vater plötzlich gestorben war und seine Firma in finanziellen Schwierigkeiten. Hanno hatte gerade das Abitur gemacht. Er mußte jetzt vierundzwanzig sein. Gaby wirkte eigentlich älter.
Ach was, warum soll ich darüber nachdenken, wenn sie so blöd sind, so jung zu heiraten, sagte sich Constantin, und der Schlosser sagte in diesem Augenblick: »Fertig, jetzt soll mal einer versuchen, die Tür aufzubringen!«
Constatin gab ihm einen Fünfzigeuroschein. »Danke für das schnelle Kommen, die Rechnung bezahlt mein Vater.«
»Wie immer, stets zu Diensten.« Er war noch vom alten Schlag. Für Constantin war es sehr beruhigend, daß er das so gesicherte Haus nun verlassen konnte. Er fuhr auch zur Klinik.
*
Jan war schon eine ganze Zeit bei Kim, als sie endlich die Augen aufschlug.
»Du bist da«, flüsterte sie, »nicht mehr böse?«
»Ich war nie böse, das habe ich dir schon mehrmals gesagt, Kim. Ich habe dich sehr lieb.«
»Immer noch?«
»Immer.« Er beugte sich zu ihr und küßte sie auf die bebenden Lippen. »Bitte, vertrau mir.«
»Ich will gar kein Model werden, und ich möchte gern wieder so sein, wie ich dir gefallen habe.«
»Das kommt schon wieder, Aber vor allem muß jetzt wieder alles in Ordnung kommen, mein Kleinchen.«
Das war das Kosewort, das sie sich gefallen ließ, sonst akzeptierte sie keins.
Sie legte eine Hand an seine Wange. »Es ist soviel passiert, aber du bist immer noch da«, sagte sie gedankenverloren.
»Mich wirst du nicht los, wenn du es nicht willst, deshalb bin ich ja glücklicherweise am Abend auch wieder zurückgekommen. Ich darf gar nicht daran denken, was hätte geschehen können, wenn ich dich nicht gefunden hätte.«
»War noch jemand im Haus?«
»Nein, wahrscheinlich hat mein Erscheinen ihn verscheucht. Aber wie ist er oder sie ins Haus gekommen? Über die Terrasse?«
»Nein, die war geschlossen.«
»Wir wollen mal ganz genau überlegen, Kim. Du hast die Nachricht für mich auf Band gesprochen, wann war das, kannst du dich möglichst genau erinnern?«
Sie griff sich an die Stirn. »Du warst gegangen, und gleich hat es mir leid getan, daß ich so ekelhaft war. Ich wollte mit dir sprechen. Ich habe gedacht, du fährst gleich nach Hause, also habe ich eine Viertelstunde gewartet. Vielleicht waren es auch zwanzig Minuten, denn du warst noch nicht zu Hause.«
»Ich bin zum Fitneßcenter gefahren und wollte mich abreagieren, aber ich war unruhig und fuhr zurück. Also war ich ungefähr fünfundzwanzig Minuten später wieder bei dir. Du hast ein Geräusch gehört, während du die Nachricht gesprochen hast, das sagtest du.«
»Ja, es kam von der Tür. Jemand schloß auf, ja, es wurde aufgeschlossen. Deshalb hatte ich auch keine Angst. Ich wollte aber nachsehen, aber ich konnte nichts entdecken. Da dachte ich, ich hätte mich getäuscht und ging ins Wohnzimmer zurück, weil ich dir noch sagen wollte, daß ich dich gern bald wiedersehen möchte. Da bekam ich von hinten einen Schlag auf den Kopf.«
»Hattest du gar nichts gehört, Kim?«
»Doch, einen Atemzug, und ein Duft stieg mir in die Nase. Ich wollte mich umdrehen, aber da traf mich schon der Schlag. Wahrscheinlich hatte ich durch die Drehung die Platzwunde bekommen.«
»Ich muß wenig später gekommen sein, dadurch hatten sie keine Gelegenheit mehr, das Haus zu durchsuchen.«
»Denkst du, daß es mehrere waren?«
»Es ist alles möglich, auch daß es eine Frau gewesen ist. Viel gehört ja nicht dazu, dich umzupusten. Ich bin heilfroh, daß nichts Schlimmeres passiert ist, Kleinchen.«
Sie schmiegte sich in seinen Arm, als er diesen unter ihre Schultern geschoben hatte. »Wenn ich nur wüßte, was das alles zu bedeuten hat«, flüsterte sie.
»Darf ich dir ein paar Fragen stellen, ohne daß du dich aufregst?«
»Frag nur, ich weiß ja, daß du mir helfen willst.«
»Zuerst mal dieser Duft, kannst du ungefähr sagen, was es für einer war, Deo oder Pafüm?«
»Eau de Toilette würde ich sagen, nicht süßlich, Männer benutzen auch manchmal solche Düfte, die eigentlich mehr zu sportlichen Frauen passen. Aber ich kann mich nicht festlegen, weil ich immer den gleichen Duft habe.«
Er überlegte ein paar Sekunden, dann fragte er: СКАЧАТЬ