Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden (ab 600)

isbn: 9783740928469

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СКАЧАТЬ Mittel gekommen ist und die Magersucht daher resultiert.«

      »Als sie vor vier Wochen den Urlaub antrat, war sie gesund, schlank aber nicht mager«, sagte Jan. »Nun ja, viel gehörte ja bei ihr nicht dazu, so mager zu werden. Ich schätze, daß sie dazu ungefähr drei Kilo abnehmen mußte.«

      »Sie hat nie mehr als fünfzig Kilo gewogen«, warf Constantin ein.

      »Bei einer Größe von ein Meter sechsundsechzig ohnehin wenig«, stellte Jenny Behnisch fest. »Aber wir kennen die Probleme, die sich Mädchen und junge Frauen selbst schaffen. Die Mode, dieses unzählige Diäten, in jeder Illustrierten gibt es andere, und dann werden auch noch Fettblocker und Schlankmacher angepriesen, man macht sich ganz schnell kaputt dabei. Die Folgen können schwerwiegend sein, nicht nur für die Organe, auch für Knochen und Muskeln. Aber wer denkt schon daran.«

      »Was also kann für Kim getan werden?«

      »Man kann ihr vielleicht diese Folgen schildern, aber zuvor muß man ihr die Sicherheit geben, daß sie nicht im Stich gelassen wird.«

      »Sie hat sich in ein Schneckenhaus verkrochen«, sagte Jan, »man kommt nicht an sie heran. Ich war neulich unnachgiebig, und als ich heimkam, hatte sie auf Band gesprochen, daß es ihr leid tut und ich nicht böse sein soll. Also macht sie sich doch Gedanken, aber irgendwie ist eine Blockade da, die sie hindert, sich auszusprechen.«

      »Man muß ganz behutsam vorgehen und nach dem Grund suchen. Sie könnte einen Schock erlitten haben oder sehr enttäuscht worden sein.«

      »Sie erzählt gar nichts«, sagte Jan.

      »Manchmal dauert es lange, bis man einen Durchbruch erzielt, man muß viel Geduld haben«, erklärte Jenny Behnisch. »Schauen wir jetzt mal nach ihr. Es sind ihr schon drei Infusionen zugeführt worden. Sie müßten schon eine Wirkung haben.«

      Sie gingen gemeinsam zu dem Krankenzimmer, es war ein größerer heller Raum. Blaß und schmal lag Kim in dem weißen Bett, die Augen geschlossen, die Lippen leicht geöffnet, was Jenny als gutes Zeichen wertete.

      Constantin und Jan tauschten einen langen Blick.

      »Geh du zuerst«, sagte Jan leise.

      Constantin zuckte die Schultern und sah Jenny fragend an. Sie nickte ihm zu, und er näherte sich dem Bett.

      Zaghaft streichelte er Kims Hände. »Hallo, Kleine«, sagte er heiser, »dein treuloser Bruder ist da. Ich hoffe, du kannst mich hören.«

      In ihrem Gesicht arbeitete es. Man müßte jetzt ihre Gedanken lesen können, dachte Jenny Behnisch, während Jans Mundwinkel zuckten. Sein Gesicht war wie ein offenes Buch.

      Wo bin ich, dachte Kim, denn sie hatte Constantins Stimme wie aus weiter Ferne vernommen. Was ist geschehen? Sie wollte sehen, wer da bei ihr war, denn sie konnte nicht glauben, daß es Constantins Stimme gewesen war. Mühsam versuchte sie die Augen zu öffnen, aber die Lider schienen schwer wie Blei zu sein.

      »Hörst du, Kim, Constantin ist bei dir«, sagte Jan jetzt wieder.

      »Tino«, quälte es sich über ihre blassen Lippen, aber man konnte es hören. Jenny atmete auf. Und nun hoben sich auch die Lider ganz langsam, fielen wieder herab und öffneten sich dann wieder.

      »Da bist du ja endlich«, sagte Constantin. »Was ist denn los, Kim?«

      Er war nie fürs Schmusen gewesen, immer gradheraus und unsentimental, was aber nicht bedeutete, daß er keine Gefühle zeigen konnte. Allein, wie er nun ihre Wangen streichelte, verriet viel Zärtlichkeit.

      »Wo bin ich?« flüsterte Kim.

      »In der Behnisch-Klinik.«

      »Wieso?«

      »Das kann Jan dir besser erklären, aber kannst du dich nicht erinnern, was geschehen ist?«

      »Nein. Was ist geschehen?«

      Das Sprechen fiel ihr sehr schwer, die Kehle war trocken, Jenny netzte ihre Lippen mit kühlem Tee. Kim sah Jenny verwundert an.

      »Dr. Behnisch, ich kenne Sie«, flüsterte sie.

      »Das freut mich, wir haben Sie von dem lästigen Blinddarm befreit, ist schon ein paar Jahre her.«

      »Ich war siebzehn und wollte auf einen Ball gehen.« Sie konnte sich genau daran erinnern. Es war sicher keine angenehme Erinnerung, aber das Erschrecken, das sich jetzt auf ihrem Gesicht abzeichnete, machte Jenny Behnisch nachdenklich. Wie ein Hauch kam der Name Hanno über ihre Lippen, aber nur Jenny vernahm ihn.

      Kims Lippen preßten sich aufeinander und nun waren die Augen wieder geschlossen, und ihr Herz hämmerte.

      Jan war ans Bett getreten und griff nach Kims Hand. »Ich bin dir nie böse, Kim. Ich bin noch mal zurückgekommen und habe dich gefunden. Du lagst am Boden und hattest eine Kopfwunde. Was war geschehen? Es muß jemand gekommen sein, als du mir die Nachricht auf Band gesprochen hast.« Er drückte die Lippen auf ihre Hand.

      »Der Fisch«, murmelte sie, »Trockner.« Dann schlief sie wieder.

      Jan richtete sich langsam auf. »Seltsam«, murmelte er, »was kann das bedeuten?«

      »Was hat sie gesagt?« fragte Constantin.

      »Fisch – Trockner, sie wollte mir etwas mitteilen, aber ich kann damit nichts anfangen.«

      Jenny konnte sich auch nichts zusammenreimen. Sie sagte, daß Kim jetzt wieder schlafen würde.

      »Dann fahren wir zum Haus und schauen nach, ob was fehlt«, meinte Constantin. »Hast du Zeit, Jan?«

      »Ich nehme sie mir.«

      »Ist schon ein komisches Gefühl«, sagte Constantin, als sie durch den Garten gingen, »es sieht aber doch sehr gepflegt aus. Kommt Motzki doch immer noch?«

      »Wer ist das?« fragte Jan.

      »So ein Hobbygärtner, Moser heißt er, ich habe ihn Motzki genannt, weil er dauernd gemotzt hat bei der Arbeit. Dann hat Vater sich mal mit ihm angelegt, und er ist weggeblieben.«

      »Was habt ihr überhaupt für Hauspersonal?«

      »Keine Ahnung, von den Frauen ist ja nie eine lange geblieben. Mit Mama ist kein leichtes Auskommen, ihren Feldwebelton verträgt nicht jeder. Ich nehme an, daß sie Putzfrauen hat, die stundenweise kommen.«

      »Wie bei uns, Hausarbeit machen doch nur noch die, die steuerfrei dazuverdienen wollen.«

      Irgendwie redeten sie vertraut miteinander wie nie zuvor. Die Sorge um Kim hatte sie einander nähergebracht.

      Als Jan die Tür aufgeschlossen hatte, wollte er Constantin den Schlüsselbund geben, aber der winkte ab.

      »Behalte du ihn nur, ich habe irgendwo einen Hausschlüssel, aber ich werde doch nicht herkommen.«

      »Ich wollte dich fragen, ob du nicht hier wohnen würdest, solange deine Eltern nicht hier sind. Man sollte Kim nicht allein lassen.«

      Constantins Augenbrauen schoben sich zusammen. »Sie sollte СКАЧАТЬ