Waypoint FiftyNine. Sandra Florean
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Название: Waypoint FiftyNine

Автор: Sandra Florean

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783945230503

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СКАЧАТЬ am Arm. »Wir hauen ab, bevor du dich restlos verliebst.«

      »Wartet!«, rief Virginio. »Ich habe eine Botschaft für euch.« Er stellte einen Holoprojektor auf die Bar.

      Jörg und Günther setzten sich auf zwei Barhocker und musterten das hellblaue Flackern, aus dem sich ein menschlicher Kopf formte.

      »Ist das der Imperator?«, fragte Günther.

      Jörg schüttelte den Kopf. »Sieht nicht so aus. Äh, Moment mal, jetzt erkenne ich ihn. Das ist Marc.«

      Die Holoprojektion begann hastig zu sprechen. »Sorry, Jungs! Mit den Tantiemen ist was schiefgelaufen. Erklär ich ein anderes Mal. Hättet ihr Bock auf ein Geheimprojekt? Ihr schreibt was über das Waypoint FiftyNine. Wenn ihr fertig seid, geht euer Bier auf mich. Einen ganzen Tag lang. Alles, was ihr trinken wollt. Alles! Die Rohfassung muss allerdings bis morgen früh um Fünf auf dem Tisch liegen. Ihr könnt sogar die Herausgeber der Anthologie werden. Dann reichen die Tantiemen für einen Bierbrunnen – und zwar für jeden von euch. Wir sehen uns dann ja eh auf …« Die Projektion flackerte noch einmal kurz und verblasste.

      »Pah!«, schrie Jörg außer sich. »Hat er schreiben gesagt? SCHREIBEN?«

      »Hat er.«

      »Der Hund weiß doch genau, dass wir eine Blockade haben.«

      »Schrei es noch lauter«, knurrte Günther. »Aber ich komm mir auch ziemlich verarscht vor. Erst das mickrige Bier für zwei und dann sollen wir uns trotz unserer Blockade eine Geschichte aus den Fingern saugen. Bis um fünf! Sein Geheimprojekt kann er sich sonst wohin schieben. Lass uns abhauen, ich muss dringend auf’s Klo.«

      »Von einem Bier, alter Mann? Hättest du mal lieber nicht alles allein ausgetrunken.«

      »Quatsch nicht, es drückt.«

      Missmutig traten Jörg und Günther in den Waffencheck vor ihrem Hangar. Hinter ihnen schloss sich die Tür.

      »Sieh an«, hörten sie Security-Jacks Stimme. »Die beiden Klugscheißer sind wieder da. Braucht ihr noch ein paar Ampere?«

      »Mist«, sagte Günther. »An den hatte ich gar nicht mehr gedacht.«

      »Ich auch nicht.«

      Hinter den Wänden summte es unheilverkündend. Wie in Zeitlupe fuhren die leidvoll bekannten Spieße aus ihren verborgenen Öffnungen. Zwischen den Enden sprühten und knallten leuchtend blaue Entladungen. Sie kamen bedrohlich näher.

      Jörg und Günther stürmten durch eine winzige Lücke zum Schott der Innenseite und hämmerten ihre Fäuste gegen den Stahl.

      »Nooovaaa!«

      Das Wunder geschah. Das Schott öffnete sich und Nova Kazumi sah auf sie herab.

      »Gott sei Dank!« Jörg wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      »Hast du ein Radar für Schwierigkeiten?«

      Nova zog sie auf den Korridor. »Raus mit euch. Oder steht ihr auf die Reizstromnummer?«

      Jörg und Günther schüttelten den Kopf.

      »Und glaubt bloß nicht, ihr könntet mich durch einen der Waffenchecks vor den Dimensionsschleusen austricksen«, wetterte Security-Jack. »Dort kommt ihr auch nicht ungeschoren davon.« Beleidigt schloss er das Schott.

      »Wir wollen uns ja echt nicht beschweren.« Jörg schielte auf Novas Schraubenschlüssel. »Aber Jack ist im FiftyNine Shades of Grey-Modus. Könnte man nicht …«

      Nova verschränkte die Arme. »Dieser Blechkasper lässt sich nur was von Bick Mack sagen. Und der ist gerade … nicht zu sprechen. Amüsiert euch in der Bar und irgendwann, in hundert Jahren, renkt sich das mit Jack wieder ein. Er ist zwar eine Diva, aber bisher hat er sich noch jedes Mal beruhigt.«

      Günther zappelte von einem Bein auf’s andere. »Ich muss jetzt wirklich dringend. Hängt der Batramorphier noch in der Schüssel?«

      »Ich habe ihn runtergespült. War nicht zu vermeiden. Da lang«, sagte Nova.

      Schon im Gehen, rief Günther über die Schulter: »Such uns einen Tisch aus! Viel Spaß in der Bar.«

      »Ohne Geld?« Jörg zog eine Schnute. »Du mich auch, Scherzkeks!«

      McGintleroy trinkt (von Dennis Frey)

      Fitz McGintleroy saß mit hängendem Kopf am hintersten Tisch des Waypoint FiftyNine. Hier war das Licht noch ein wenig schummriger als vorne in der Nähe der Theke. Das kam ihm gerade recht. Er reizte heute zum dritten Mal in Folge die Öffnungszeiten aus. Saß in mehr oder weniger der gleichen Position am selben Tisch, aber solange ihm die Credits nicht ausgingen, schien sich niemand daran zu stören, dass er jedes Mal einen Platz für sechs belegte. Ab und an, wenn er das Gefühl hatte, dass die Kellnerinnen drauf und dran waren ihn zum Gehen aufzufordern, bestellte er eine neue Schale mit Erdnüssen, die er dann aber doch nicht anrührte. Mittlerweile stand der ganze Tisch voll mit Schälchen. Nur in dem Bereich, in dem er seine Arme aufstützte und zwischen denen ein Glas mit dem berühmt-berüchtigten FiftyNiner auf ihn wartete, konnte man überhaupt noch die Holzplatte sehen.

      Fitz sah das als Investition in die Zukunft. Sollten irgendwann die Erdnussplantagen auf Fabaceae und mit ihnen die Erdnusspreise explodieren, war er bereit.

      Eine Kakerlake rutschte ihm aus dem Gesicht und fiel mit rudernden Beinchen in das Glas. Eine der vielen Zutaten in dem FiftyNiner reagierte mit etwas, das auf dem Insekt klebte und die resultierende chemische Reaktion brachte das Getränk dazu, gelbliche Wölkchen auszustoßen. Mit einem tiefen Seufzer fischte Fitz das Tier aus dem Glas und setzte es auf seine Schulter. Für den Dienst als Nase musste die Kakerlake sich erst einmal von dem Schreck erholen – und wahrscheinlich ausnüchtern.

      »Soll ich dir ein neues Glas bringen, Schätzchen?«, flötete Sora. Fitz schüttelte langsam den Kopf, ohne den Blick von seinem Drink zu lösen. »Passt schon«, murmelte er undeutlich, weil er seinen Mund nicht zu weit aufmachen wollte. Trotz der Vorsicht entwischte ein mittelgroßer Tausendfüßler und krabbelte in Richtung Fußboden. Das freche Ding. Kakerlaken, Mistkäfer … alle anderen waren eigentlich recht leicht zu kontrollieren. Es war ja auch nicht so, als würde Fitz sie zwingen mit ihm zu arbeiten! Aber unter den verfluchten Tausendfüßlern waren einfach zu viele Individualisten. Wenn sie nicht so nützlich gewesen wären, hätte er sie längst rausgeschmissen. Das wussten sie natürlich ganz genau. Als die einzigen unter Fitz’ Kollegen, die über ein starkes Gift verfügten, konnten sie nicht ausgetauscht werden. Ihre Fähigkeiten waren so unersetzlich wie die der Ameisen, nur dass die kleineren Kerle trotz allem die Bescheidenheit in Person waren.

      »Was ist denn überhaupt los?«, fragte Sora und zog sich einen Stuhl heran, während sie Fitz den Tausendfüßler reichte, den sie auf dem Boden eingefangen hatte. »Den hier musst du wieder einpacken Fitzi. Hygieneverordnungen, du verstehst.«

      Fitz legte den Kopf schief, als sei er einfach zu schwer geworden und er müsse ihn ausruhen. »Hast du mich mal angesehen?«, nuschelte er. Das war nicht wirklich der Grund für seine Laune, konnte nach einem Blick in sein entstelltes Gesicht aber durchaus glaubwürdig klingen. Fitz hatte nur noch ein Auge, das linke, und die leere Augenhöhle des rechten diente den fetten Fliegen als Landeplatz. Seine Nase fehlte ebenfalls, СКАЧАТЬ