CLOWNFLEISCH. Tim Curran
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу CLOWNFLEISCH - Tim Curran страница 8

Название: CLOWNFLEISCH

Автор: Tim Curran

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958355187

isbn:

СКАЧАТЬ mach schon!«, herrscht er sie an.

      Nachdem Beebe etwa drei Fingerbreit Whiskey intus und sich ordentlich ausgehustet hat, spricht sie etwas ruhiger. Allerdings fährt sie mit ihrer Geschichte mitten im Satz fort: »… wir haben die Leiche gesehen … sie war schon halb vom Schnee bedeckt … aber sie war komplett zerfetzt.«

      Jetzt kippt sie den restlichen Inhalt des Glases in sich hinein. »Oh mein Gott … sie ist ausgeweidet worden, Sheriff! Ausgeweidet wie ein verdammtes Reh!« Sie starrt ihn an und leckt sich immer wieder über die Lippen. »Sie war … wir haben es beide gesehen … sie war innen ganz leer …«

      Ein ganz schlechtes Gefühl macht sich in Teague breit. »Wer, Beebe? Von wem redest du?«, fragt er sanft.

      »Ich glaube, sie redet von einer Leiche«, meint Stew Prechek.

      »Ach, wirklich?«, entgegnet seine Frau trocken.

      »Wir hatten solche Angst«, fährt Beebe fort. »Wir hatten kein Telefon dabei, also sind wir wieder auf unsere Maschinen gestiegen und in Richtung des Ortes gefahren …«

      Es dauert eine ganze Weile, aber mit viel Geduld und Ermutigungen schaffen sie es schließlich, die restlichen Tatsachen aus ihr herauszukriegen. Sie und Ritchie waren offenbar auf ihren Schneemobilen auf dem Rückweg von Crow Lake, als sie die Überreste einer Frau am Stadtrand gefunden haben.

      »Der Schnee war überall«, berichtet sie, »man konnte nicht mal mehr zehn Meter weit sehen. Ritchie war direkt hinter mir mit seiner Maschine … und dann war er auf einmal weg.«

      Daraufhin fuhr sie zurück und sah sein Schneemobil im Graben liegen, doch er selbst war weit und breit nicht zu sehen. Das Einzige, was sie fand, war eine Menge Blut im Schnee. Beebe sagt, es sah aus, als wäre ein Sack voll mit roter Tinte explodiert.

      »… und dann habe ich ihn gesehen.«

      »Richie?«, fragt Carpy. Doch sie schüttelt den Kopf. »Nein, er war es nicht.«

      Sie lässt ihren Blick durch den Raum schweifen, als wäre sie noch immer dort draußen im Sturm. »Er … er stand auf einem Schneehügel und hat mich angestarrt. Er hatte riesige Krallen. Es … war ein Clown.«

      Teague steht abrupt auf.

      Alle starren ihn an. Sie warten offenbar darauf, dass er Beebe fragt, was sie geraucht hat. Er seufzt leise. Es würde anscheinend eine dieser ganz besonderen Nächte werden, das ist ihm sofort klar.

      »Ein Clown?«, fragt Brenda verwirrt, so als hätte sie das Wort noch nie zuvor gehört. »Ein verdammter Clown

      Ihr Mann ist ebenfalls komplett verwirrt. »Wie im Zirkus?«

      »Nein, du Trottel, so einer, der einen Jet fliegt«, herrscht Brenda ihn ungehalten an. »Wie viele gottverdammte Arten von verfickten Clowns gibt es denn bitteschön?«

      »Ich meinte ja bloß«, entgegnet Stew seufzend.

      Carpy kichert. »Einer, der einen Jet fliegt. Das gefällt mir.«

      »Schnauze!«, rufen Teague und Brenda gleichzeitig. Doch Beebe scheint von dem Ganzen kaum etwas mitzubekommen. »Es war ein Clown. Er hatte riesige Krallen. Er hat sich Ritchie geschnappt.« Teague wusste genau, wo Beebe die Leiche und Ritchies Schneemobil gesehen hat, und genau dort musste er jetzt hin.

      »Kümmert euch um sie«, ruft er, als er bereits auf dem Weg zum Ausgang ist.

      Kapitel 9

      Teague hat in dieser Nacht drei Hilfssheriffs im Dienst, doch zwei von ihnen – Stills und Wegley – haben momentan am anderen Ende des Landkreises zu tun. Nur Peanut, der eigentlich Olly Pease heißt, kontrolliert gerade in einem SUV die Straßen von Craw Falls. Dabei lässt er sich natürlich schön viel Zeit, kurvt am Stadtrand herum und hört dabei WKBD, den Rocksender aus Grand Forks, wobei er gerade ein wenig Luftgitarre zum Song Pretty Noose von Soundgarden spielt. Eben hat er mit dem Sheriff gefunkt, der ihm gesagt hat, dass es einen Unfall am Stadtrand gegeben hat. Er brauche jedoch keine Unterstützung und würde sich später mit weiteren Details melden. Peanut solle währenddessen weiterhin sicherstellen, dass keine Autos am Straßenrand parkten.

      Gar kein Problem.

      Durch die Gegend fahren und dabei gute Musik hören ist genau die Art, auf die Peanut gern seine Nächte verbringt, denn er hasst es, ein Cop zu sein. Der einzige Grund, warum er einer geworden ist, war, dass man es von ihm erwartet hat. Sein alter Herr war nämlich über vierzig Jahre lang der County-Sheriff und hat von seinem Sohn verlangt, in seine Fußstapfen zu treten, so wie Väter das eben tun. Alle Männer der Pease-Familie waren Polizisten gewesen, das ließ sich bis ins neunzehnte Jahrhundert zurückverfolgen, und mit so einer Tradition konnte man natürlich nicht so ohne Weiteres brechen.

      Die Sache ist nur, dass Peanut einfach kein Cop ist. Das passt so gar nicht zu ihm. Er mag Musik, das ist sein Ding. Seit der Highschool hat er alles Mögliche gespielt; von Country Rock über Trash bis hin zu Funk und Heavy Blues. Aber am liebsten mag er Metal. Seiner Meinung nach ist das die einzig wahre Musik, und wenn jemand ihm das nicht glaubt, ist er sich sicher, dass er die Meinung desjenigen mit seiner geliebten Ibanez Destroyer und einem mannshohen Stapel Verstärker, der jedem Zuhörer die Eier wegbläst, ändern kann.

      Sein alter Herr ist vor sechs Monaten an einem Herzinfarkt gestorben und jetzt überlegt Peanut, ob er seinen Stern nicht einfach an den Nagel hängen und nach Seattle abhauen soll, wo er vielleicht als Session-Musiker arbeiten könnte.

      Das wäre auf jeden Fall tausendmal besser als das hier.

       Was zur Hölle ist das denn?

      Ein merkwürdig aussehender Kerl lungert auf dem Schul-Spielplatz herum. So eine Scheiße. Peanut überlegt kurz, ob er einfach so tun soll, als hätte er ihn nicht gesehen (das macht er oft) aber er weiß insgeheim, dass das nicht in Ordnung ist.

      »Buchte ihn ein, Danno«, zischt er im Gedenken an die Lieblingsserie seines Vaters, Hawaii Five-O.

      Kapitel 10

      Peanut hält den SUV an, gibt der Zentrale kurz seine Position durch und teilt ihnen mit, dass er den Wagen verlassen wird. Der Kerl auf dem Spielplatz scheint sich nur wenig daran zu stören, dass die Polizei gerade aufgetaucht ist. Peanut schreitet durch das Tor auf den Spielplatz, wo ihm der Schnee sofort bis zu den Knien reicht.

      »Entschuldigen Sie bitte, Sir«, sagt er, wobei er den Kegel seiner Taschenlampe auf den Fremden richtet. Schneeflocken wirbeln um ihn herum. »Darf ich fragen, was Sie da machen?«

      Doch der Kerl ignoriert ihn einfach. Er kniet auf dem Boden und sucht den Schnee mit einer kleinen Lampe ab. Nach einem Moment des Zögerns richtet er sich auf – und was für ein Kerl das ist! Er ist groß und bärtig, sein Gesicht ist von Wind und Wetter gegerbt, die Augen schmal. Er trägt einen Fellmantel, der ihm bis zu den Knöcheln reicht, und einen flachkrempigen Hut im Stil der Mormonen. Sein Mantel ist geöffnet, sodass Peanut einen tief hängenden Munitionsgurt mit einem Holster erkennen kann, in dem eine fies aussehende Schusswaffe steckt.

      »Sagen Sie schnell, was Sie sagen müssen, Officer«, verkündet der Hüne mit einer knurrenden, tiefen СКАЧАТЬ