Es hat uns sehr gefreut. Georg Markus
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Название: Es hat uns sehr gefreut

Автор: Georg Markus

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783902998460

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СКАЧАТЬ Psychoanalyse zwei Juden zusammentreffen. »Hast du genommen ein Bad?« fragt der eine.

      »Wieso?« fragt der andere, »fehlt eins?«

      Kein anderer Forscher nahm den Humor so ernst wie Freud: Der Witz, meint er, gibt uns – wie auch Träume und Versprecher – die Möglichkeit, Verbotenes auszusprechen, im Witz finde der Erwachsene »die natürliche Fortsetzung des kindlichen Spiels«.

      »Kein Massaker ohne Hacker«

      Berühmt war er als Terror- und Aggressionsforscher, seine Freunde behalten Friedrich Hacker aber auch als unglaublich humorvollen Menschen in Erinnerung. Seinem »Wiener Schmäh’« entsprangen viele Freundschaften im Künstlermilieu, darunter mit Curd Jürgens, Oskar Werner, Ernst Haeusserman.

      Den »Schmäh«, seine Liebe zum Fußball und zum Wienerlied, hatte er selbst im fernen Kalifornien nicht eingebüßt, wo er eine angesehene psychiatrische Klinik leitete.

      In seiner Klinik in Los Angeles erhielt Hacker einen Anruf aus dem Weißen Haus. Am Apparat: Helene van Damm, die persönliche Sekretärin des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan. »Herr Professor«, sagte sie aufgeregt, »Sie müssen dem Präsidenten helfen. Er ist . . . äh, er ist plötzlich verrückt geworden.«

      Hacker zeigte sich in dieser Situation, die eine Gefahr für die Nation, ja für die Welt bedeuten konnte, als verantwortungsvoller Arzt und bestieg den nächsten Jet nach Washington. Meldete sich im Weißen Haus bei Helene van Damm. Die sich sehr wunderte: »Ich habe Sie nicht angerufen.«

      Des Rätsels Lösung: Der Anruf war mit verstellter Stimme von Dr. Hackers Freund Helmut Qualtinger – der solche Späße liebte – aus Wien gekommen.

      Wo immer in der Welt Gewalt und Terror herrschten, wurde Hacker als Berater hingeholt. Zum Überfall im Münchner Olympiadorf ebenso wie nach dem Mord an der Schauspielerin Sharon Tate in Hollywood oder der Geiselnahme in einem Zug bei Marchegg. An die Mauer einer Wiener Stadtbahnstation waren die Worte gepinselt: »Kein Massaker ohne Hacker.«

      Bei einem »Jahrhundertmatch« Rapid-Austria im Wiener Stadion verhielt sich der begeisterte »Austrianer« überaus einseitig. Er schimpfte bei Rapidfouls, hielt Austriafouls aber für »korrekt«. Bei so einer Gelegenheit schrie ihn ein »Rapidler« an: »Herr Professa, bei Ihnen is’ ja sogar des Gras lila!«

      Seine Wienerliedabende – meist beim Oppolzer in Grinzing – sind unvergessen. Ein deutscher Gast, der Hacker für einen professionellen Heurigensänger hielt, spendierte ihm ein Viertel Wein und sagte: »Mensch, jetzt sing’ Se uns noch det Fiakerlied.«

      Professor Barnard stellt seine

      »Roß in’ Stall«

      Hacker war nicht der einzige bekannte Arzt, der sich für das Wienerlied begeistern konnte. Vom zweiten Interpreten unter den Medizinern hätte man diese Vorliebe wohl noch weniger erwartet: Während eines Wien-Aufenthalts besuchte der südafrikanische Herzchirurg Christian Barnard das Kaffeehaus des legendären Wienerliedsängers Schmid-Hansl in Währing. Kaum hatte der Hausherr die ersten Takte von Stellt’s meine Roß in’ Stall angestimmt, erhob auch der weltberühmte Mediziner die Stimme und und sang die schöne Schnulze samt Nehmt’s mir die Peitschen weg, stellt’s mir’s wo in a Eck, damit ich’s nimmer schnalzen hör’ mit dem Schmid-Hansl im Duett zu Ende. Des Rätsels Lösung: In Professor Barnards Plattensammlung in Kapstadt befindet sich eine LP vom Schmid-Hansl und mit deren Hilfe hatte der Chirurg das Lied wortwörtlich einstudiert.

      Die Ärzte sollen deutlicher schreiben«, meinte Roda Roda, als er von einer jungen Dame hörte, die sich nach dreiwöchigem Kuraufenthalt beim Chefarzt bedankte: »Die dreißig Minuten Tanz pro Tag haben mich vom Ischias völlig geheilt.«

      »Tanz?« fragte der Arzt erstaunt. »Ich habe Ihnen doch Fango verschrieben.«

      »Na sowas! Und ich hatte Tango gelesen.«

      »Um elf war’s erst halb zehn«

      Dichter und ihre Freiheiten

       »Diese Satire wäre nicht so bissig geworden, wenn der Dichter mehr zu beißen gehabt hätte.«

      HEINRICH HEINE

      »Die Würmer können nicht reden«

      Von Johann Nestroy wissen wir, daß er im persönlichen Umgang alles andere als charmant war – besonders ekelhaft benahm sich der Dichter gegenüber Schauspielerinnen. Um die Qualitäten einer »jugendlichen Naiven« befragt, sagte er: »Das einzige, was ich an ihr hoch schätze, ist das Alter!«

      Sein Leben lang fürchtete Nestroy sich davor, lebendig begraben zu werden. Also stand in seinem Testament: »Die Todtenbeschau heißt so viel wie gar nichts, und die medizinische Wissenschaft ist leider noch in einem Stadium, daß die Doctoren – selbst wenn sie einen umgebracht haben – nicht einmal gewiß wissen, ob er todt ist.« Nestroy starb am 25. Mai 1862. »Die Würmer können nicht reden«, hatte er einmal geschrieben, »sonst verrateten sie’s vielleicht, wie gräßlich langweilig dem Todten das Todtsein vorkommt.«

      Herr von Goethe und der General

      In seinen Karlsbader Gesprächen schildert Johann Wolfgang von Goethe die Begegnung mit einem österreichischen General, »etwa 78 bis 80 Jahre alt, aus einem sehr vornehmen Geschlechte«. Während eines Spaziergangs sprach der Offizier den auf Kur befindlichen Dichter an – und lud ihn nach Wien ein.

      »Nicht wahr, Sie nennen sich Goethe?« eröffnete der alte General das Gespräch.

      »Schon recht«, antwortete der Geheimrat.

      »Nicht wahr, Sie haben Bücher geschrieben?«

      »O ja.«

      »Und Verse gemacht?«

      »Auch.«

      »Es soll schön sein.«

      »Hm!«

      »Haben Sie denn viel geschrieben?«

      »Es mag so angehen.«

      »Ist das Versemachen schwer?«

      »So, so.«

      »Es kommt wohl auf die Laune an: ob man gut gegessen und getrunken hat?«

      »Es ist mir fast so vorgekommen.«

      »Schaun S’! Da sollten S’ nach Wien kommen.«

      »Hab’ auch schon daran gedacht.«

      »In Wien wird gut gegessen und getrunken. Und man hält was auf Leute, die Verse machen können.«

      »Hm!«

      »Dergleichen Leute finden in den vornehmsten Häusern Aufnahme.«

      »Hm.«

      »Kommen СКАЧАТЬ