Es hat uns sehr gefreut. Georg Markus
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Название: Es hat uns sehr gefreut

Автор: Georg Markus

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783902998460

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СКАЧАТЬ und niemand weiß Bescheid . . .

      Farkas: »Das ganze in einem Zorn heruntergedichtet – und wieder den Anfang genommen. Ohne Pointe«:

      Wenn die Elisabeth, nicht so schöne Beine . . .

      »Der schlechteste Text der Welt also«, meinte Farkas. »Hab’ ich mir gedacht, das wird schon bei der Premiere nicht gefallen und spätestens in ein paar Wochen, wenn die Mode wieder kürzer ist, ist auch die Aktualität vorbei . . . Was soll ich Ihnen sagen: der Blödsinn ist zugleich mit dem ganzen Stück in sämtliche Sprachen der Welt übersetzt worden. Die Wunder-Bar wurde mit My friend Elisabeth am Broadway aufgeführt und in Paris, man sang auf italienisch Lisetta va alla moda, auf spanisch und was weiß ich noch alles. Und das alles für den größten Blödsinn, der je von einem Menschen geschrieben wurde.«

      Der ungarische Komödienautor Ladislaus Bus-Fekete besuchte 1933 im Wiener Scala-Theater den Komponisten Paul Abraham, als dieser seine Operette Ball im Savoy vorbereitete. Obwohl er nur Gast war und mit der bevorstehenden Premiere nichts zu tun hatte, redete er dem Regisseur und den Sängern ununterbrochen drein. Schließlich lachte der Dichter auch noch mehrmals an völlig falschen Stellen lauthals auf. Abraham, am Dirigentenpult, klopfte mit dem Taktstock ab und sagte zu dem ungezogenen Besucher: »Ich muß schon bitten, Herr Bus-Fekete! Ich habe ja bei Ihren Lustspielen auch nicht gelacht!«

      Veronika, der Lenz ist da

      Wiens große Komponisten müssen ein Faible für Frauen mit dem Namen Yvonne gehabt haben. »Einzi« Stolz heißt eigentlich so, Emmerich Kálmáns Tochter ebenfalls. Und auch die Witwe nach Walter Jurmann hat – erraten – den Vornamen Yvonne. Sie lebt seit vielen Jahren in Los Angeles.

      Dabei müßte Yvonne Jurmann eigentlich in San Francisco zu Hause sein, denn das ist der Titel des berühmtesten Liedes, das ihr Mann – ein gebürtiger Wiener – geschrieben hat: San Francisco, du bist die Stadt für mich . . . zählt zu den erfolgreichsten Schlagern aller Zeiten.

      Walter Jurmann war Pianist im Panhans am Semmering, wo ihm Richard Strauss eine große Zukunft prophezeite. In der Berliner Eden-Bar traf er Lehár, Kálmán und den Textdichter Fritz Rotter, mit dem er seinen ersten Schlager schrieb: Was weißt denn du, wie ich verliebt bin wurde von Richard Tauber gesungen. Aus einer Blödelei entsteht ein weiterer Hit: Als ein Plattenproduzent namens Grenzebach ein Kaffeehaus betrat, improvisierte Jurmann am Klavier eine Melodie, zu der er selber sang: »Wer kommt denn da, der Grenzebach . . .« Der Produzent erkannte den Rhythmus und beauftragte Jurmann, daraus ein Lied zu schaffen. Es entstand Veronika, der Lenz ist da.

      Jurmann komponierte mehr als vierhundert Melodien, deren Interpreten Jan Kiepura, Mario Lanza, die Marx-Brothers, Duke Ellington, Judy Garland, Gene Kelly, José Carreras, Hans Moser und Hans Albers sind. Zu seinen »Ohrwürmern« zählen Du bist nicht die erste, Ein spanischer Tango, Nino, Cosi Cosa.

      1936 gelang Jurmann mit San Francisco der Durchbruch. Ohne je in dieser Stadt gewesen zu sein, schrieb er das Lied für den gleichnamigen Film mit Clark Gable, Jeanette McDonald und Spencer Tracy. Dreizehn Jahre nach Jurmanns Tod kam es dann zum »Krieg« seines größten Hits mit der nicht minder berühmten Melodie I left my Heart in San Francisco: Die Bewohner der Stadt an der Golden Gate-Brücke wurden aufgerufen, sich in einer Volksbefragung zu entscheiden, welche der beiden Melodien die offizielle Hymne der Metropole werden sollte. Das Ergebnis war eindeutig: Achtzig Prozent stimmten für das Lied des Wieners.

      1971 besucht Jurmann mit seiner Frau noch einmal die alte Heimat. Am 16. Juni komponiert er hier, überwältigt von der Pracht seiner Vaterstadt, Wien ist wieder Wien, wie’s einmal war. Tags darauf stirbt er, 68jährig, in Budapest.

      My Fair Loewe

      Die Wurzeln des Komponisten, der das »britischeste« aller Musicals schuf, sind nicht an der Themse zu suchen, sondern an der Donau: Frederick Loewe kam am 10. Juni 1904 als Sohn eines Wiener Operettentenors und einer Wiener Schauspielerin in Berlin (wo seine Eltern gerade engagiert waren) zur Welt. Ein Theaterereignis machte ihn unsterblich: My Fair Lady.

      In der Staglgasse in Wien-Fünfhaus aufgewachsen, blieb der kleine Fritz nicht lange in der Heimat, da sein Vater berufsbedingt viel reiste: Dreizehnjährig gibt er mit den Berliner Philharmonikern sein erstes Klavierkonzert, zwei Jahre später komponiert Fritz mit Kathrin, du hast die schönsten Beine von Berlin seinen ersten Hit. Als sein Vater 1924 auf Amerikatournee geht, begleitet er ihn – und bleibt. Er muß sich zunächst als Kellner, Preisboxer, Cowboy und Goldgräber über Wasser halten, da den Musikproduzenten seine Melodien »zu wienerisch« sind. Während der Prohibitions-Zeit spielt er dann als Stimmungspianist in üblen Spelunken und an der Bar eines Schiffs, das durstige Amis übers Wochenende nach Kuba bringt, wo der Whisky in Strömen fließt.

      Schon einmal in dubiose Gesellschaft geraten, ist der Weg in die nächste Spielhölle nicht weit. Aber dort hat Loewe 1942 die Begegnung seines Lebens. Er trifft den Songtexter Alan Jay Lerner, mit dem er ein unschlagbares Duo bildet. Am 15. März 1956 feiern sie in New York die Uraufführung des erfolgreichsten Musicals aller Zeiten: My Fair Lady, die auf George Bernard Shaws Pygmalion basierende Geschichte des Blumenmädchens Eliza Doolittle und des Gelehrten Professor Higgins. Dabei wollte vorerst kein Mensch an den Erfolg der Story glauben, fünf prominente Schauspieler hatten es abgelehnt, die männliche Hauptrolle zu übernehmen, und auch die Eliza war kaum zu besetzen. Doch dann sprengte My Fair Lady alle Rekorde: siebeneinhalb Jahre Broadway, fast dreitausend ausverkaufte Vorstellungen in London. Audrey Hepburn und Rex Harrison lockten Millionen ins Kino, die Platten eroberten alle Hitparaden. Kein Wunder: Loewe war das seltene Kunststück gelungen, mit jeder einzelnen Melodie einen Ohrwurm zu landen. Das Musical steht heute noch auf den Spielplänen in aller Welt.

      Zwei Jahre nach seiner Lady hatte Frederick Loewe mit Gigi einen weiteren großen Erfolg.

      Der weltberühmte Wiener starb 1988 im Alter von 84 Jahren.

      Warum spielt bei den

      Schinkenfleckerln . . .

      In Wien wurde Fritz Spielmann durch einen Schlager populär, der durch den Reim Warum spielt bei den Schinkenfleckerln allerweil das Fleisch Verstekkerln? gekrönt wird. In den USA kennt man ihn als Komponisten, der Lieder für Frank Sinatra, Nat King Cole, Bing Crosby, Dean Martin und Elvis Presley schrieb.

      In den zwanziger Jahren, als der gebürtige Wiener noch in seiner Heimatstadt lebte, ist die folgende, von ihm selbst erzählte Geschichte passiert: »Ein sehr reicher Mann namens Maurice Lindemann hatte es sich in den Kopf gesetzt, Komponist zu werden, und ich sollte ihm dabei behilflich sein. Das Problem war: Alles, was Herr Lindemann komponierte, hatte Lehár schon vor ihm geschrieben! Ich riet ihm davon ab, mit seinen Liedern in die Öffentlichkeit zu gehen, aber er ließ sich nicht davon abbringen.«

      Spielmann lebte damals als armer Musikstudent in Wien. »Lindemann zahlte gut, also nahm ich eines seiner Lieder mit nach Hause, bearbeitete es, so daß er am nächsten Tag glaubte, es wäre seines. Dann sagte er: ›Jetzt brauche ich einen Textdichter.‹«

      Fritz Spielmann fuhr mit Lindemann zu den Librettisten Alfred Grünwald und Julius Brammer. Dieser, vom unbedingten Wunsch getragen, ein berühmter Komponist zu werden, machte den beiden ein großzügiges Angebot: Er würde ihnen, sollten sie einen Text zu seiner Melodie schreiben, aus seiner Kunstsammlung einen echten Tizian überlassen. Ein Original des Meisters aus dem 16. Jahrhundert!

      Spielmann schildert weiter: »Das konnten die beiden nicht ablehnen. СКАЧАТЬ