Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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СКАЧАТЬ Geschichten gehört.

      Es hieß, dass es hier unten Menschen gab, die wahnsinnig geworden waren und andere intelligente Spezies fraßen. Inklusive ihrer eigenen Artgenossen.

      „Wenn du Arig suchst, er ist da hinten“, erklärte nun der Barmann. „Der Kilto.“

      Isaak sah sich im Raum um und entdeckte einen grauhäutigen Kilto an einem der Tische weiter hinten. Der Tisch stand leicht erhöht, wobei der Kilto das sicher nicht nötig gehabt hätte, um eine gute Übersicht zu haben. Für einen Kilto war Arig nur durchschnittlich groß, um die drei Meter. Seine graue schuppige Haut wirkte ungesund in dem weißen Neonlicht der Deckenlampen. Kilto erinnerten zwar an Menschen, weil sie humanoid waren, doch für Isaak wirkte es immer befremdlich, dass sie keine Nase hatten. Stattdessen verfügten sie über zwei schräge Schlitze im Gesicht. Er wusste nicht, ob sie als Riechorgan dienten.

      „Der da?“, vergewisserte er sich. Der Barmann nickte.

      „Danke.“ Bei diesem Wort steckte Isaak dem Barmann noch einen 5-Alizes-Chip zu.

      Dann ging er zu Arig.

      Als er nur noch einige Schritte von dem Kilto entfernt war, bemerkte Isaak, wie dessen Körperhaltung sich versteifte. Er trug eine dunkle Hose und ein beiges Hemd, darüber eine schwarze, weite Jacke.

      Arig griff in seine Jackentasche.

      Isaak vermutete, dass er die Hand um den Griff einer Waffe schloss.

      Das würde er zumindest tun, wenn jemand wie er selbst auf ihn zukäme.

      Isaak hob langsam und ruhig seine Hände etwas von seinen Holstern weg. Arig schien sich zu entspannen.

      Isaak wusste, dass er hier einfach niedergeschossen werden konnte. Aber er vertraute darauf, dass der Kilto ungern aus der Bar fliegen wollte. Abgesehen davon, dass er sicher jeden Schaden in Rechnung gestellt bekäme.

      „Arig? Sind Sie der Kilto, der sichere Wege kennt?“, fragte Isaak betont gleichgültig, als er sich zu dem Kilto an den Tisch setzte.

      Der Hüne blickte auf ihn herab. Seine Stimme war tief und kratzig.

      „Für Geld bekommt man hier unten alles“, erwiderte er ausweichend. Er zeigte die Parodie eines Lächelns.

      „Das freut mich zu hören.“

      „Wer sind Sie?“

      „Ich suche Julian Sanders“, erwiderte Isaak. Er zog kurz seinen Handcomputer hervor und zeigte das Bild von Julian. Dabei sah Isaak dem Kilto direkt in die Augen und wich nicht seinem stechenden Blick aus.

      „Wieso? Kopfgeld? Sind Sie Jäger?“

      Isaak schmunzelte. Ihm gefiel es, dass die Leute immer den offensichtlichen Schluss zogen anstatt nachzudenken.

      Irgendjemand hätte immerhin auf die Wahrheit kommen können, oder zumindest nahe daran, nur durch Nachdenken. Julian Sanders hatte immerhin auch verschiedenfarbige Augen. Die Leute glaubten immer, es ginge nur um ein Kopfgeld, um alte Rechnungen. Aber wie wahrscheinlich war es, dass ein Mensch mit einer seltenen, erblichen Veränderung der Augen einen anderen jagte? Das hier ging nicht um Kopfgeld, auch wenn auf Julian einiges ausgesetzt worden war. Hier ging es um etwas Privates. Hier ging es um Isaaks Vater.

      „Ich will die Karte, die er bekommen hat. Ich weiß, Sie bekommen Geld dafür, dass Sie niemandem sagen, wo jemand hingeht. Ich vermute, dass Sie dieses Prinzip Ihrer Zunft ernst nehmen. Wäre sonst auch schlecht fürs Geschäft. Also will ich nur eine Karte. Die gleiche, die er gekauft hat. Zufälligerweise genau die.“

      Der Kilto blickte ihn nachdenklich an. Isaak glaubte etwas in seinen Augen aufblitzen zu sehen, das man bei jeder Spezies irgendwann sehen konnte. Gier.

      „Zweihundertundzwanzig Alizes“, sagte der Kilto dann. „Wissen Sie, ich verkaufe meine Klienten nicht. Das ist im Preis immer inbegriffen. Aber wenn jemand zufällig genau die Karte fordert, die jemand anderes kaufte ... Zufälle gibt es eben. Auch unglückliche.“

      Isaak lächelte zufrieden, als er dem Kilto den Alizes-Chip hinhielt.

      „Erst Ware zeigen“, forderte er dann, als Arig nach dem Chip greifen wollte.

      Dieser nickte.

      „Da scheint Julian Sanders keine schöne Zukunft zu haben“, bemerkte Arig, als er in seiner Jackentasche nach einem Handcomputer kramte. Isaak ging nicht darauf ein. Sollte der Kilto denken, was er wollte, von ihm würde er nichts erfahren.

      Der Kilto zog eine kleine Speicherkarte aus dem Handcomputer und reichte sie Isaak.

      Dieser gab ihm den Alizes-Chip.

      Der Kilto steckte den Alizes-Chip in sein Computermodul, um mittels Software zu überprüfen, ob er wirklich echt war. Neuere Chips hatten eine kleine Anzeige, auf der der aufgeladene Wert angezeigt wurde. Ältere, die noch immer millionenfach in Umlauf waren, hatten das aber noch nicht. Isaak steckte die Speicherkarte in seinen eigenen Handcomputer und betrachtete die Karte.

      Es war ein wirklich großes Gebiet.

      „Wäre es möglich, dass Sie noch andere Dinge von Wert wissen?“, fragte er vorsichtig an Arig gewandt. Jede Information über Julian Sanders war ihm wichtig.

      Der Kilto schüttelte den Kopf.

      „Mehr kann ich nicht für Sie tun“, beendete er das Gespräch. Er sah Isaak nach, als dieser sich aufmachte die Kneipe zu verlassen.

      Der Fremde würde Ärger bringen. Da war sich der Kilto sicher.

      ––––––––

      ISAAK GING EINEN LEEREN, tristen Korridor entlang und betrat einen kleinen Nebenraum. Dieser war nur wenige Quadratmeter groß und hatte Zugang zum Lüftungssystem des Gebäudes. Er musterte den Raum zufrieden. Isaak hatte gelernt, sich immer einen Fluchtweg zu lassen. Der Raum selbst besaß keine Tür mehr, das Schott schien schon vor langer Zeit ausgebaut worden zu sein.

      Vermutlich Plünderer. Was nicht niet- und nagelfest war, wurde irgendwann Teil des Warenkreislaufes der Stadt.

      Er lehnte an der schmutzigen Wand und betrachtete die Karte, die er bekommen hatte.

      Diverse Bandengebiete waren farbig eingezeichnet. Viele Territorien-Grenzen waren laut Zeitstempel nur wenige Wochen alt. Viele Wege waren schematisch sehr grob verzeichnet, manchmal mit Vermerken, ob einzelne Straßenzüge nur von Karten anderer übertragen worden waren. Überall konnte er sich kleine Zeitstempel anzeigen lassen, wie alt die Informationen waren. Der Kilto musste ein Netzwerk von Wegesuchern besitzen, überlegte Isaak.

      „Also, was könnte dich interessieren? Wo taucht man gut unter?“, murmelte Isaak, während er die Karte studierte.

      Es gab einige Orte, wo sich jemand verstecken konnte, entsprechende Vorräte vorausgesetzt. Isaak verwarf sie wieder. Es ging nicht nur ums Verstecken, auch darum Verfolger abzuhängen.

      Julian würde erst durch schwieriges Gebiet und СКАЧАТЬ