Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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      Isaak Sanders zog seine zwei langläufigen Pistolen und trat dann auf den Auslöser neben der Frachtluke, die knarrend aufging.

      Ein junger Mann sah ihn aus großen braunen Augen angsterfüllt an. Er trug Lumpen und wirkte wie einer der üblichen Bettler, die man auf den mittleren Ebenen fand.

      „Wer bist du?“, knurrte Isaak. Er wusste, dass er eine bedrohliche Figur abgab, schlecht rasiert, mit dem kahlen Schädel und dem zerschlissenen Mantel. Wie der Fremde war er ein Mensch.

      „Drew“, fiepte der Junge und schien zu versuchen noch kleiner zu wirken als er war. „Bitte, töten Sie mich nicht.“

      „Wieso?“

      Die Frage ließ Drew stutzen. „Weil ich ...“, er zögerte. „Weil ich nützlich sein kann“, sagte er dann. Er schien sichtlich froh über den Einfall.

      „Warum versteckst du dich in meinem Frachtraum?“

      „Ich wollte nur eine günstige Möglichkeit, um nach oben zu kommen. Jemand, der so einen Gleiter kauft, will nur weiter, nichts für Dauer. Ich ...“ Er stutzte. „Oh“, fügte er hinzu, als er begriff, dass sie mehrere hundert Stockwerke weiter unten waren.

      „Hast auf die falschen Karten gesetzt“, konnte sich Isaak den Kommentar nicht verkneifen. Er zwang sich keine Miene zu verziehen. „Würdest du so freundlich sein und mir meine Tasche geben?“, fragte Isaak nun. Der Junge nickte und reichte den alten dunkelgrünen Rucksack heraus. Isaak steckte seine Pistolen weg und setzte den Rucksack auf.

      „Raus und verschwinde. Wenn ich dich nochmal sehe, erschieße ich dich.“

      Drew fiepte kurz und erschrocken und krabbelte aus dem Frachtraum. Dann lief er in einen der Gänge, die sich an die Plattform anschlossen.

      Isaak schüttelte den Kopf, verschloss die Luke und verriegelte den Gleiter. Nicht, weil er Angst hatte, dass den jemand stehlen würde, sondern weil er Sorge hatte, dass jemand verwertbare Teile ausbaute.

      Er besah sich die Korridore, die sich an die Plattform anschlossen.

      Früher war das möglicherweise mal so etwas wie ein Krankenhaus gewesen. Zumindest sprach die Art der Wandverschalungen dafür. Medizinisch, klinisch kahl und sauber.

      Jedenfalls insoweit sie noch erhalten waren. Immer wieder ragten Rohre und Kabelrollen aus den Wänden und der Decke.

      Isaak entschied sich für den linken Gang und wanderte den Korridor entlang. Bald entdeckte er eine Leuchtreklame an einer Kreuzung.

      Zum Schwarzen Tempel, wurde dort angepriesen.

      Er folgte der Beschilderung. Sie führte ihn zu einem Tor mit zwei großen Flügeln, die zischend auseinandergingen, als er sich näherte. Dahinter lag die Kneipe Zum Schwarzen Tempel. Genau wie sein Informant gesagt hatte.

      Am Eingang stand ein blasser breitschultriger Mensch, dem ein Ohr fehlte. Obwohl er seine Haare so kämmte, dass sie es verdecken sollten, sah Isaak das sofort.

      „Name und Zweck des Besuchs“, knurrte der Einohrige. Er überragte Isaak um einen ganzen Kopf.

      „Isaak, ich suche jemanden zwecks eines Kopfgelds“, log Isaak. Es war eine Version der Wahrheit.

      Isaak wollte sich an dem Mann vorbeidrängeln, doch der hielt ihn fest.

      „Wenn er hier ist, regle das draußen“, sagte er langsam und deutlich. „Sonst wird dir alles in Rechnung gesetzt, Kopfgeldjäger. Sowas kann teuer sein.“

      Isaak nickte. „Ich mache keinen Ärger“, beruhigte er den Einohrigen.

      Dieser schnaubte verächtlich und gab den Weg frei.

      ––––––––

      DER SCHWARZE TEMPEL war genau das, was Isaak gehofft hatte. Voller Personen, voller möglicher Informanten. Es war ein großer Raum, vielleicht einmal eine Eingangshalle. In der Mitte die runde Theke, an der allerlei Gesindel stand, und rundherum Steh- und Sitzgelegenheiten. Mattes Licht kam von Neonröhren an der Decke und tauchte alles in kaltes Weiß.

      Isaak ging zur Theke. Einer der Barkeeper trat zu ihm.

      „Was soll‘s sein?“, fragte er unfreundlich. Er runzelte die Stirn, als sich sein und Isaaks Blick trafen. Isaak kannte diesen Blick, den er nun bekam. Er hatte ein grünes und ein blaues Auge. Selbst in den Weiten des Alls und auf einer Milliardenwelt wie Chutala war das bei einem Menschen etwas Ungewöhnliches.

      „Informationen“, erwiderte Isaak und reichte eine Chipkarte, auf der zehn Alizes gespeichert waren, zum Wirt. Alizes war die Währung, die überall im Reich der Terranischen Allianz Freier Völker galt. Der Wirt besah sich den Chip. Dann steckte er ihn in die Hosentasche. Er hatte das Hologramm geprüft, das die Echtheit garantierte.

      „Ich suche einen Mann namens Julian Sanders. Ein Mensch, hat zwei verschiedenfarbige Augen“, erklärte Isaak.

      „Kopfgeld?“

      Isaak nickte. „Nichts um sich zur Ruhe zu setzen, aber es zahlt den Treibstoff.“

      Der Barmann nickte und lachte dabei. Er besah sich das Bild, das Isaak ihm auf seinem Handcomputer zeigte. Das handtellergroße Bild war ein Profilfoto aus der Datenbank der TriakaCorp, für die Julian lange gearbeitet hatte.

      „Er ist jetzt ein paar Jahre älter“, fügte Isaak hinzu.

      „Sind sie immer“, erwiderte der Barkeeper. „Wann soll er hier gewesen sein?“

      „Vor Monaten.“

      „Monaten?“, fragte der Barkeeper skeptisch. „Junge, wissen Sie, wie viel Gesindel ich hier täglich allein sehe?“

      „Brauchbare Informationen bekommen einen Bonus“, fügte Isaak hinzu und reichte einen weiteren 5-Alizes-Chip herüber.

      Der Barmann kratzte sich nachdenklich am Kinn.

      „War hier“, stellte er dann fest.

      Isaak horchte auf. „Und?“

      „War gehetzt. Das war so mein Bauchgefühl, entwickelt man mit den Jahren hier unten. Nicht nur, dass er es eilig hatte, schon eher so als wär jemand hinter ihm her. Solche Kerle sind mir immer unsympathisch. Bringen oft Ärger in den Schwarzen Tempel. Er hat mit Arig geredet.“

      „Irgendwas Genaueres? Wo kann ich Arig finden?“

      „Wollte jemand wissen, der ihn runterbringt. Jemand, der sichere Wege in die unteren Ebenen kennt, Sie verstehen?“, fragte der Barmann und zwinkerte. Isaak nickte. Er wusste, was der Mann meinte. Sichere Wege bedeutete Karten, die so aktuell wie möglich waren von der Welt hier unten. So tief unter Chutala-Stadt verirrte sich kein Ordnungshüter und keine Staatsgewalt.

      Hier galt das Gesetz des Stärkeren, Banden und Gangs kontrollierten die Gebiete und machten die Gesetze.

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