Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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СКАЧАТЬ waren alle tot, genau wie Jefry.

      Vanadis‘ Blick war leer.

      Isaak ging zu den toten Sklavenhändlern, einer spontanen Eingebung folgend.

      Gleich bei dem ersten von ihnen wurde er fündig.

      Ein Handcomputer, seinem eigenen nicht unähnlich. Es waren nur Karten einiger Stockwerke und ihre Befehle darauf. Man hatte sie geschickt, den Gefangenen den Weg abzuschneiden.

      Isaak las neugierig die weiteren Anweisungen. Sie sollten umgehend mit den wieder eingefangenen Sklaven zurückkommen. Sofern sie sich weigerten aufzugeben, sollten sie sie töten.

      Der Befehl war noch nicht sehr alt. Er war erst vor einer knappen Stunde gegeben worden.

      Von ihm und Vanadis las er dort nichts.

      „Was Nützliches?“, fragte plötzlich Vanadis direkt neben ihm. Er zuckte zusammen. Isaak hatte kein Geräusch gehört. Ihre Augen waren etwas gerötet, doch keine einzige Träne kam über ihre Wangen.

      Isaak überlegte, ob er ihr noch einen Moment geben sollte, entschied sich aber dagegen. Sie schien es verdrängen zu wollen, einfach in einen Winkel ihres Verstandes stecken und nie wieder hervorholen.

      Doch was ging ihn das an?

      „Hier“, sagte er und zeigte ihr den Handcomputer.

      „Da sind unsere Sachen“, sagte sie und deutete auf einen Raum auf dem Plan. Er war markiert mit einem dunkelgrünen Symbol.

      „Das ist ein Pikan, ein Zeichen für Wertvolles“, erklärte Vanadis.

      „Dann wissen wir, wo wir hin müssen“, stellte Isaak fest „Wirst du mich begleiten?“

      „Wieso sollte ich nicht?“, fragte Vanadis ehrlich überrascht.

      „Ich konnte meine Hälfte des Deals nicht einhalten“, stellte Isaak mit Blick auf die Leichen von Vanadis‘ Truppe fest.

      „Wir haben sie gefunden“, erwiderte Vanadis und blickte noch einmal auf die Karte, bevor sie losmarschierte. „Jetzt will ich Blut sehen.“

      ––––––––

      SIE BRAUCHTEN EINE Weile, um zu einem Treppenhaus zu gelangen, von dem aus sie ein Stockwerk weiter nach oben kamen.

      Langsam gingen sie die Korridore entlang, graue, kalte Gänge. Hier wucherten weniger Pflanzen, die wenigen, die sie sahen, wiesen Brandspuren auf. Isaak vermutete, dass man sie schlicht wegbrannte, um sie loszuwerden.

      Bei einigen von ihnen erschien ihm das auch als das Sicherste.

      Manchmal huschte etwas in eine geborstene Wandverkleidung, wenn sie um eine Ecke traten. Isaak sah ein paar Mal pelzige Hinterteile verschwinden. Und einmal sah er zwei gelbliche, geschlitzte Augen aus einem aufgerissenen Rohr in der Wand blicken. Wem auch immer sie gehörten, war gut verborgen. Nur die Augen musterten neugierig die beiden Menschen, ohne auch nur einmal zu blinzeln.

      In regelmäßigen Abständen waren Lampen mit eigener Energieeinheit an Decken und Wänden befestigt, die sich aktivierten, sobald sie näher kamen. Sie waren vermutlich auch von den Sklavenhändlern angebracht worden.

      „Du hast hier unten also einen Job“, bemerkte Vanadis irgendwann.

      „Hätte nicht gedacht, dass du was auf Smalltalk gibst“, erwiderte Isaak ausweichend.

      Er war angespannt, jedes Geräusch um sie herum konnte sowohl von einem Sklavenhändler als auch von einem Tier stammen. Es war dabei aber nicht gesagt, was gefährlicher für sie sein konnte.

      „Dann behalte es eben für dich, Jäger“, fauchte sie.

      Plötzlich erstarrten sie beide. Da war ein deutlich vernehmbares Geräusch. Es waren Schritte zu hören.

      Sie entsicherten die Pistolen, die sie den Sklavenhändlern abgenommen hatten. Isaak wog die Waffe prüfend in der Hand. Sie war ihm zu schwer, zu klobig im Vergleich mit seinen eleganten, langgezogenen Pistolen.

      Er und Vanadis verständigten sich mit Blicken. Sie nahmen Positionen an den Seiten des Flures ein und Vanadis kniete sich hin. Sie hielt die Waffe mit beiden Händen, um sicherer zu zielen. Isaak hingegen hielt sie locker neben sich.

      Er wusste, dass er besser schoss, wenn er aus der Hüfte zog.

      Ein Mensch trat um die Ecke und erstarrte, als er nur wenige Meter vor sich in die gezogene Waffe von Vanadis blickte.

      „Keine Bewegung“, knurrte sie. Er kam dem reflexartig nach.

      Isaak musterte den Mann. Ihm fiel auf, dass es nach menschlichen Maßstäben eher ein Junge war, mit braunen Augen und schwarzen Haaren.

      Dann kam es Isaak wieder in den Sinn, woher er den Jungen kannte.

      „Du bist mein blinder Passagier gewesen“, stellte Isaak fest.

      Auf dem Gesicht des Jungen war Überraschung zu erkennen.

      Er runzelte die Stirn und musterte nun Isaak genauer. Dabei warf er immer wieder nervöse Blicke auf den Lauf von Vanadis‘ Waffe.

      Er nickte.

      „Drew“, stotterte er. „Drew Nashen ist mein Name.“

      „Und, Drew, was hast du hier zu schaffen?“, fragte Vanadis verächtlich.

      „Ich bin unterwegs“, erwiderte dieser.

      „Gehörst du zu den Sklavenhändlern?“, fragte Isaak und trat auf Drew zu. Dieser schüttelte den Kopf. Eine kurze Abtastung bestätigte Isaak, was er sagte. Drew war unbewaffnet.

      „Kann ich ihn erschießen? Er hält uns nur auf. Ist ein Risikofaktor. Sieht nicht aus, als könnte er kämpfen“, zischte Vanadis Isaak zu. Dieser schüttelte den Kopf.

      „Er hat uns nichts getan, also lass ihn.“

      Sie seufzte und sicherte ihre Waffe, behielt sie aber in der Hand.

      Sie ging an Drew vorbei. „Komm“, sagte sie an Isaak gewandt.

      Während sie sich wieder auf den Weg machten, folgte ihnen Drew nun.

      „Ihr könnt mich doch nicht einfach so stehen lassen“, sagte er. „Ich habe keine Waffen.“

      „Selber schuld“, sagte Vanadis in dem Moment, in dem Isaak es dachte.

      „Aber die Sklavenhändler“, rief er. „Sie werden mich irgendwann fangen. Ich bitte euch, nehmt mich mit.“

      Sie ignorierten ihn und gingen weiter.

      Irgendwann, nach einigen weiteren Abzweigungen, gab Isaak nach. Er hatte ein schlechtes Gewissen, da er den Jungen indirekt in diese Situation gebracht hatte.

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