Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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СКАЧАТЬ Keine Flottenstützpunkte“, spekulierte Jerel. Er steckte die Speicherkarte ein. „Gut. Wem genau sollen wir diesen Datenblock nun bringen?“

      „Es gibt dort ein paar Schiffe. Sie werden sicher angefunkt, wenn Sie in das System kommen. Es kommen selten ungeladene Besucher. Fragen Sie nach Darien Kolas“, begann Parlius. „Erzählen Sie ihm, dass Sie mich getroffen haben und dass ich Ihnen gesagt habe, dass er hat, was Sie suchen. Merken Sie sich das Codewort gut, Darien Kolas.“

      „Gut“, willigte Jerel ein. „Wie wird bezahlt?“

      „Fünftausend jetzt und der Rest bei Übergabe“, antwortete Parlius.

      „Einverstanden“, sagte Jerel. Der Fremde erhob sich und legte einen kleinen Beutel mit den fünftausend Jarin, aufgeladen auf diversen Chipkarten, auf den Tisch.

      „Dann viel Glück Ihnen beiden“, verabschiedete er sich und verließ das Lokal.

      „Glaubst du ihm?“, fragte Jerel. Er verlor den Unterhändler aus den Augen.

      „Ja, er meinte es ehrlich, als er sagte, er würde beschattet, und dass er die Ware nicht selber abliefern könne, war auch keine Lüge, denke ich. Du weißt, dass man mich im Lesen von Körpersprache geschult hat“, erwiderte Narlie. „Ich irre mich selten.“

      „Es ist wirklich praktisch, einen Lügendetektor dabei zu haben“, sagte Jerel grinsend, was sie allerdings nicht sehen konnte, da er seine volle Rüstung trug. Die Dämonenfratze seines Helms verbarg dabei sein Gesicht.

      „Glaub mir, ich kann mehr in den Leuten lesen als ich manchmal wissen will“, erwiderte sie.

      „Wenn du wirklich so gut darin wärst, wie du behauptest, könnte ich es mir dann nicht oft sparen etwas zu sagen? Vielleicht ganze Erklärungen?“, sagte er und sah Narlie an.

      „Du hast so eine ‚sympathische‘ Art, dass es mich nicht wundert, dass du im ganzen Kaiserreich gesucht wirst“, erwiderte sie.

      „Wir wissen beide, warum ich gesucht bin, und mein Charme ist nicht der Grund.“

      „Tut mir leid“, sagte sie plötzlich, als sie begriff, dass sie zu weit gegangen war.

      Damals auf der AGGRESSOR, einem Paladin-Klasse-Schlachtschiff, hatte er sie vor der Exekution gerettet. Er hatte als Söldnerkommandant in der Kaiserlichen Marine gedient, sie war als Kaiserliche Wache die Augen, Ohren und der Wille der Kaiserin gewesen. Nun wurde er als Hochverräter im gesamten Kaiserreich gesucht, weil er sie nicht wie befohlen wegen Befehlsverweigerung getötet hatte. Er hatte damals alles verloren. Das Kaiserreich hatte fast sämtliche Konten in seinem Besitz sperren lassen. Sie hatten ihm alles genommen, auf das sie Zugriff bekommen hatten. Nur sein Schiff war ihm geblieben. Er hatte sich nie offen über seine Entscheidung damals beschwert, aber von Zeit zu Zeit sah man ihm an, dass er überlegte, ob es richtig gewesen war. Sie wunderte sich bis heute, wieso er nicht einfach in seine Heimat geflohen war oder sie ausgeliefert hatte.

      „Schon okay, es war kein Fehler“, antwortete er und rief die Bedienung zu ihnen, um zu zahlen. Sie überlegte einen Moment, ob er ihre Worte von vorhin oder seine Entscheidung meinte, ließ den Gedanken aber fallen.

      Nachdem sie das Lokal verlassen hatten, schlenderten sie noch eine Weile schweigsam über einen weiten Platz, der eine gigantische Fensterfront zum Weltall hin hatte. Es war eine beeindruckende Aussicht auf den Planeten.

      „Es ist eine so friedliche Welt“, murmelte Narlie.

      „Die Frage ist, wie lange noch“, sagte Jerel. „Die Einheimischen sind eine friedliebende Spezies. Das Kaiserreich beansprucht dieses System bereits seit langem. Man will den Freihandel auf dieser Station unterbinden. Wenn sie kommen, können die Einheimischen sich sicher kaum wehren. Und das Kaiserreich wird kommen. Zusätzlich zu dieser Raumstation, auf der ihnen Profite entgehen, wird auf dem Planeten ein Stoff namens Dearban abgebaut, der zur Verstärkung von Schiffsrümpfen eingesetzt wird. Sie sind damit weniger anfällig gegen bestimmte Waffensysteme. Natürlich ist der Preis dafür auch höher, aber ich bezweifele, dass das Kaiserreich überhaupt für derlei Ressourcen zahlt, wenn es sie sich auch nehmen kann. Vermutlich wird es die Gegenleistung für den ‚Schutz‘, den dieses System genießen wird.“

      „Trotzdem fände ich eine kleine Atempause ganz nett. Was hältst du davon, wenn wir ein paar Tage hier bleiben?“, fragte sie. „Das Kaiserreich weiß sicher nicht, dass wir hier sind.“

      „Ein paar Tage nicht gejagt zu werden, wäre sicher mal eine angenehme Abwechslung. Ein, vielleicht zwei Tage“, stimmte Jerel zu.

      „Gut, irgendein Ort, wo du gerne mal hin möchtest?“

      „Ja, ich würde mir gerne mal wieder ein wenig ansehen, was an Modifikationen für meine Waffen verfügbar ist, kommst du mit?“

      Narlie rollte mit den Augen.

      „Klar, Waffen shoppen, immer gerne“, erwiderte sie und folgte ihm in Richtung des Handelsdistrikts.

      ––––––––

      EINIGE STUNDEN SPÄTER saß Narlie am Rand einer Plattform des Handelsdistrikts und blickte durch eine Sichtluke in den Sternenhimmel. Der Handelsdistrikt wurde von viel Sicherheitspersonal bewacht. Er wirkte weniger zwielichtig als einige andere Bereiche dieser Station.

      Nach einer Weile gesellte sich Jerel zu ihr. Er hatte noch immer seine Rüstung an, allerdings trug er den Helm unter dem Arm.

      Natürlich wurden hier viele der Bereiche der Station mit Kameras überwacht. Doch es war bekannt, dass hier niemanden interessierte, was man irgendwo im Kaiserreich verbrochen hatte. Es zählte nur, was man hier tat.

      „Was glaubst du, wie es für uns enden wird?“, fragte sie, nachdem sie schweigend nebeneinander gesessen hatten.

      „Nun, wir werden die Ware abliefern und uns eine Weile nicht im Kaiserlichen Raum blicken lassen. Mit dem Geld kommen wir recht weit. Wenn es knapp wird, gibt es auch andere Leute, die Söldner und Kuriere benötigen“, antwortete er.

      „Das meine ich nicht“, erwiderte sie. „Ich meine, was wird aus uns? Ich will nicht ewig auf der Flucht sein, aber was können wir tun? Das Kaiserreich ist alles, was ich kenne, und es hat immer noch Expansionsabsichten, es wird sich weiter ausbreiten ... Es muss bekämpft werden!“

      „Von uns?“, fragte er spöttisch. „Ein dratikanischer Söldner und eine abtrünnige Kaiserliche Wache gegen das Galaktische Kaiserreich. Das klingt nach einem guten Drama. Oder nach einer Grabaufschrift“, fügte er etwas leiser hinzu.

      „Danke für deinen Optimismus“, erwiderte sie.

      „Tral‘agar“, antwortete er. Nach ein paar Sekunden wurde ihm klar, dass er in seiner Muttersprache Dratikanisch gesprochen hatte, und wiederholte seine Aussage in der Allgemeinsprache.

      „Gern geschehen.“

      „Es gibt dort draußen noch andere“, begann sie, doch Jerel unterbrach sie. „Ja, das hatten wir schon ein paar Mal, Narlie. Es gibt noch andere Feinde des Kaiserreichs und sie verstecken sich. Es gibt da draußen nun mal keinen Widerstand. Es gibt niemanden, der sich dem Kaiserreich in den Weg stellt. СКАЧАТЬ