Royal Horses (2). Kronentraum. Jana Hoch
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Название: Royal Horses (2). Kronentraum

Автор: Jana Hoch

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Природа и животные

Серия: Royal Horses

isbn: 9783401809250

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СКАЧАТЬ ich. Hitze stieg mir in die Wangen. Hätte ich doch bloß Jordan angerufen oder vor dem Unterricht eine Krankheit vorgetäuscht. Irgendetwas.

      »Aber Mrs Anderson«, hallte Ethans schockierte Stimme durch den Raum. »Sie können sie doch nicht einfach so drannehmen und schon gar nicht mit dem Vornamen ansprechen. Immerhin reden Sie hier möglicherweise mit der nächsten Königin von England. Ein Eure Majestät wäre da schon angebracht, oder?«

      Alle lachten. Nur ich presste die Lippen zusammen und warf ihm einen wütenden Blick zu.

      »Das ist nicht lustig«, stellte Mrs Anderson klar, aber niemand hörte ihr mehr zu. Stattdessen begannen alle, wild durcheinanderzureden. Die Stimmen vermischten sich zu einem lauten Gemurmel, bis man nichts mehr verstehen konnte. Lediglich ein einziger Name war klar und deutlich zu hören.

      Tristan.

       Glaubst du wirklich, dass sie und Tristan … Tristan hätte doch nie … Unfassbar, dass Tristan … Tristans Geheimnis … Tristan … Tristan … Tristan!

      Ich wollte mir die Ohren zuhalten. Vielleicht auch schreien. Fragte sich denn hier niemand, wie es mir damit ging?

      »Ruhe!«, rief Mrs Anderson, dieses Mal lauter. Zu spät.

      »Lang lebe Königin Greta!« Connor, Ethans bester Freund, stand von seinem Platz auf, sprang über den Tisch und vollführte eine Verbeugung vor mir.

      »Was soll der Scheiß?«, fuhr ich ihn an und erhob mich ebenfalls.

      »Also wirklich, Red.« Ethan grinste. »Dein geliebter Tristan hat dich doch bestimmt aufgeklärt, dass du als Royal keine Schimpfwörter benutzen darfst.«

      Royal? Geliebter Tristan? Ich schnaubte.

      »Bitte beruhigt euch und setzt euch hin«, erklang Mrs Andersons Stimme von vorne. Aber die Klasse war inzwischen vollkommen außer Kontrolle. Chris sprang über einen der Tische, verbeugte sich vor mir und bot an, mein Bodyguard zu sein. Andere winkten wie die Königin auf einer Parade und eine Sitzreihe weiter vorne dröhnte God save the Queen aus einem Handylautsprecher. Kurz entschlossen griff ich nach meinem Rucksack, stopfte meine Bücher hinein und warf ihn mir auf den Rücken.

      »Greta, wo willst du hin?«, wollte Mrs Anderson wissen, doch ich beachtete sie nicht länger und lief an ihr vorbei, geradewegs zur Tür. Als ich die Finger nach der Klinke ausstreckte, kreischte jemand hinter mir auf.

      Ich wirbelte herum und nach kurzem Suchen entdeckte ich sie. Zwischen der langen Fensterfront und den Haselnusssträuchern pirschte sich eine Frau an der Fassade entlang. Die braunen Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden und auf ihrem Shirt leuchtete der Aufdruck But first … Coffee.

      Ob sie neu war und sich verlaufen hatte? Eher nicht. Für eine Schülerin war sie eindeutig zu alt, bestimmt schon Mitte zwanzig.

      Die Frau blieb stehen, brachte ihr Gesicht noch näher an die Scheibe und spähte ins Klassenzimmer. Mrs Anderson brummte und öffnete eines der Fenster. »Na, hören Sie mal! Das hier ist Privatgelände. Was haben Sie hier zu suchen?«

      Die Frau antwortete nicht. Strukturiert glitt ihr Blick durch die Reihen und als sie schließlich an mir hängen blieb, lächelte sie triumphierend. Ich sah sie verwundert an, doch da zückte die Frau schon ihre Kamera und drückte auf den Auslöser.

      »Paparazzi!«, grölte Connor und keine Sekunde später brach Chaos aus. Einige meiner Mitschüler versteckten ihre Gesichter hinter Büchern. Andere jubelten und sprangen absichtlich vor der Reporterin herum.

      Blitzlichter. Wieder und wieder. Ich war wie versteinert. Die Panik lähmte meine Beine. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es mir, die Füße rückwärts zur Tür zu bewegen und die Klinke herunterzudrücken. Ein letztes Mal sah ich zu der Reporterin. Warum, fragte ich mit den Augen. Warum tun Sie mir das an?

      Doch die Frau lächelte nur, drehte sich um und verschwand zwischen den Büschen. Sie hatte bekommen, was sie wollte.

      Mein Herz hämmerte wild, als ich die Glastür erreichte, die auf den Vorhof der Schule führte. Ich stürmte darauf zu, hielt dann jedoch inne und stoppte mit quietschenden Sohlen. Überall an der Straße standen Transporter, Kamerateams liefen hinter dem Zaun umher und – ich musste zweimal hinsehen – sogar eine Drohne schwebte über den Stufen zum Eingang der Schule. Mitten im Getümmel entdeckte ich den Schulleiter, Mr Romero, der mit hochrotem Kopf über den Bürgersteig stiefelte und schimpfte. Doch nur wenige schenkten ihm Beachtung. Die Presseleute machten einfach einen Bogen um ihn, riefen sich gegenseitig Anweisungen zu und brachten sich vor dem Tor, das die Straße vom Schulgelände trennte, in Position.

      Ich spürte, wie mir schwindelig wurde, und taumelte zurück. Das konnte nur ein Albtraum sein! Waren die etwa alle wegen mir hier?

      Einer inneren Eingebung folgend, flüchtete ich in einen angrenzenden Korridor, der zu den Lehrerzimmern und der Bibliothek führte. Hier gab es keine Fenster und ich erlaubte mir, kurz stehen zu bleiben und die Eindrücke zu verarbeiten. In was war ich da bloß hineingeraten? Edward und ich hatten nur einen kurzen Augenblick zusammen gehabt. Wir hatten nicht einmal viele Worte gewechselt und dennoch schienen die Medien komplett durchzudrehen.

      Ich zog mein Handy hervor und scrollte durch die vielen verpassten Anrufe. Zwei von Jordan, unzählige von Livy, sieben anonyme. Und dann … Edward. Mein Herz begann zu flattern. Ich hatte die Nummer, die er mir bei unserem letzten Treffen aufgeschrieben hatte, zwar eingespeichert, ihn aber nie angerufen. Dass er sein Versprechen, sich nicht ungefragt bei mir zu melden, nun brach, konnte nur bedeuten, dass etwas passiert war. Und nach allem, was ich gerade gesehen hatte, drängte sich mir ein beängstigender Verdacht auf.

      Mit zittrigen Fingern öffnete ich das Internet und tippte Nachrichten und Prinz Tristan in die Suchzeile ein. Jordan und Livy konnten warten. Zuerst musste ich wissen, wie tief ich schon im Schlamassel steckte.

      Die Nachrichtenseite wurde geladen und sogleich leuchteten mir die Schlagzeilen entgegen.

      RennbahnskandalLügenprinz schockt mit weiterem Regelbruch

      Flüchtige GeliebteWer ist Tristans neue Flamme?

      Die Königin fand sie nicht angemessenDas große Drama um Tristans Liebesaus

      Wie ich es vermutet hatte. Die Geschichte um uns entwickelte sich zum Selbstläufer. Ungläubig las ich die Worte noch einmal und schüttelte den Kopf. Idioten! Ich hatte die Königin erst ein einziges Mal persönlich gesehen – auf einer Parade, zu der Livy mich mitgeschleppt hatte. Wir hatten am Rand gestanden und mit albernen Fähnchen gewunken.

      Ich überflog auch die anderen Überschriften, die die Frage aufwarfen, ob Tristan nun Single war oder nicht. Einige sprachen sogar von einer heimlichen Verlobung und auf der Titelseite der Sun prangte War SIE der Grund dafür, dass Prinz Tristan sich jahrelang der Öffentlichkeit entzog?Rennbahnmädchen sorgt für neuen Wirbel im Prinzenskandal.

      Ich schaltete den Bildschirm aus und schloss die Augen. Es war noch viel schlimmer, als ich erwartet hatte. Was zur Hölle war passiert? Und wie um alles in der Welt waren all diese Menschen so schnell dahintergekommen, wer ich war und wo ich zur Schule ging? Livy und ich waren erst gestern auf der Rennbahn gewesen! Gestern! Das Zusammentreffen mit Edward lag keine vierundzwanzig СКАЧАТЬ