Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
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Название: Zu neugierige Mörder: 9 Krimis

Автор: Karl Plepelits

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213409

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СКАЧАТЬ Beau nickte. „Die verdammten Flugzeuge, was? Wenn man irgendwo in einem Hotel im Garten liegt und sich sonnt oder in Monaco auf dem Bootsdeck döst, da kommt plötzlich so ein verfluchter Düsenjäger im Tiefflug und jagt einem den Puls auf zweihundert. Und hier? Hier lässt sich von den Heinis keiner sehen.“

      „Ich habe den dumpfen Verdacht, Le Beau, dass sie die Suche nach uns eingestellt haben. Oder sie suchen sonstwo.“

      Le Beau nickte. „Hmm, wenn wir hier also kein Wasser finden, das man trinken kann, haben wir den Endsieg in der Tasche, was?“

      „Ja, Le Beau, dann ist ein Staatsbegräbnis erster Klasse fällig. Für sieben Personen.“

      „Massengrab, aber ich habe Fensterplatz gebucht. Alex, vorher werde ich mir das Ohr an Miss Willingtons Busen wärmen.“

      „Falls du auf diese noble Idee kommen solltest, Le Beau, muss ich mich leider von dir trennen. Dann würdest du nämlich zum Fliegenden Holländer werden.“

      „Wie das?“

      „Ich würde dich elegant und zielsicher ins Meer werfen.“

      „Mensch, Alex, da gibt es Haie, das weißt du doch!“, meinte Le Beau, empört spielend.

      „Du wolltest doch immer schon deren Liebesleben erforschen, nicht wahr?“

      Le Beau zuckte die Schultern. „Ich habe mein eigepes ja noch nicht völlig entdeckt. Jedenfalls gefällt mir diese Intelligenzbestie. Stimmt das, dass sie Doktor ist?“

      „Stimmt.“

      „In ihren Artikeln soll sie ganz schön gepfeffert schreiben, wie?“

      „Stimmt auch.“

      Le Beau kniff die Augen zusammen. „Heh, bist du etwa selbst scharf auf sie?“

      „Du redest zuviel, Le Beau. Wir sollten weiter nach Wasser suchen!“

      Le, Beau nickte. „Aha, also willst du sie selbst kassieren. Hmm, und sie ist die einzige Frau hier. Na, wenn wir erst ein paar Tage hier sind, musst du ja ganz schön kämpfen. Oder glaubst du, dass wir anderen alle aus Holz sind?“

      „Wenn wir kein Trinkwasser finden, Le Beau, bist du sogar aus verfaultem Holz. Bald jedenfalls. Nach Regen sieht es vorerst nicht aus.“

      *

      Sie gingen weiter am Rand der Steilküste entlang. Und plötzlich, nach einem Knick, tauchte an der Ostseite Unterland auf. Es war flacher Strand, mit Felsbrocken übersät, die von der Steilwand gestürzt zu sein schienen. An einer Krümmung des Felsens, die einer großen Nische glich, stand eine völlig verrostete Wellblechbaracke.

      „Ich sagte doch, es muss ein Grand Hotel hier sein!“, rief Le Beau. Er kniff die Augen zusammen und sah prüfend hinunter. „Kleine Ausbesserungsarbeiten sind schnell gemacht. Aber wo bekommen wir den roten Teppich her, wie?“

      Sie kletterten hinunter, und auch das erforderte ziemlich viel abkrobatisches Können. Unten dann traten sie zu jener Wellblechbaracke. Auf der Seitenwand stand in verwitterter weisser Schrift: US Air Force.

      „Amis also. Wenn die uns keinen Proviant zurückgelassen haben, spreche ich nie mehr mit einem Amerikaner“, sagte Le Beau.

      Die Baracke hätte Fenster gehabt, aber die waren zerschlagen. Die Tür hing windschief in den durchgerosteten Angeln. Im Raum selbst standen zwei vom salzhaltigen Ozon des Meeres zerfressene Stühle, ein umgestürzter Spind aus total verrostetem Metall und in der Ecke lag ein ebenso verrosteter Stahlhelm. An der Rückwand stand noch gut lesbar aufgepinselt: Bereithalten ist alles, sagten Präsident Roosevelt und die Biene von der 44. Straße.

      Darunter waren Striche zu sehen. Mehr als hundert.

      „Fein, was? Da hat einer die Tage gezählt. Irgend so ein armes Schwein, das sich nach seiner Alten gesehnt hat. Und sie haben ihn hier versauern lassen.“ Le Beau grinste. „Ich wäre abgehauen.“

      „Das kannst du jetzt auch“, meinte der Baron. „Ich nehme sogar Ratschläge an, wenn du mir verraten kannst, wie du es anstellst.“

      „Momentan sieht es damit ziemlich beschissen aus.“

      „Hör mal vernünftig zu! Wenn hier Soldaten gewesen sind, vermutlich ein Flugsicherungskommando, dann hatten sie auch Wasser. Ich glaube nicht, dass man es ihnen immer hergebracht hat. Es muss einen Brunnen oder dergleichen geben. Vielleicht eine Zisterne.“

      Sie verließen die ungastliche Baracke und traten in den gleißend hellen Sonnenschein hinaus. Jetzt war auch unten der Nebel gewichen. Das Meer war glatt wie ein Binnensee, blau wie der Himmel, nur noch dunkler, und alles sah aus wie auf dem Prospekt eines Reiseunternehmens, das zu den Bahamas einlud. Nur die Palmen fehlten und sonst noch ein paar Kleinigkeiten.

      Die beiden suchten weiter. Sie stapften durch den sandigen Strand, aber sie entdeckten nicht einmal ein Tier.

      „Eine Toteninsel!“, meinte Le Beau. Das Lachen war ihm mittlerweile vergangen.

      Der Baron aber lächelte. „Aber nur eine für Blinde.“

      Le Beau sah ihn verständnislos an. „Was ist?"

      „Eine Toteninsel für Blinde. Bist du blind?“ Als Le Beau immer noch fragend dreinsah, meinte der Baron: „Statt auf den Boden zu starren, solltest du mal nach links zum Felsen blicken! Siehst du die Rinne?“

      Le Beau sah hin. „Eine Rinne? Sieht aus, als hätte da jemand eine Furche in den Felsen gehackt.“

      „Und was ist das hier drüben?“ Der Baron ging auf Gestrüpp zu, das genau unterhalb der senkrecht in die Tiefe verlaufenden Felsrinne wucherte. Er trat die Äste zur Seite, bahnte sich eine Gasse und rief: „Hierher, Le Beau! Da haben wir des Rätsels Lösung. Wasser!“ Le Beau stürzte zu ihm und blickte zwischen Ästen und Zweigen hindurch auf eine große schüsselartige Felsenwanne, in der sich Wasser angesammelt hatte.

      Der Baron warf einen Blick zum Himmel. „Wir sind jetzt auf der Nordseite. Der Felsen oben ist auf dieser Seite auch jetzt noch feucht. Sieh dir an, Le Beau, was die Amis gemacht haben. Es sieht aus wie die Einkerbungen an einem Gummibaum, durch dessen Einschnitte der Kautschuk abfließen soll. Oder wie ein Baum sieht es aus. Die kleinen Einschnitte im Felsen führen alle zu der grossen Rinne, die dann das aufgesammelte Wasser hier in dieses Becken leitet. Le Beau, wir haben verflucht viel Glück gehabt!“

      Le Beau grinste. „Und diese Brühe sollte dir mal einer im Palace Hotel von Monte Carlo als Wasser fürs Klo anbieten. Den würdest du wegen Verunreinigung deines Klosetts an die Luft setzen.“

      „Abkochen müssen wir es natürlich.“

      „Na ja, in der Not frisst der Teufel Fliegen. Aber wie stillen wir unseren Kohldampf? Und vor allem, was geben wir unserem lieben James? Wenn der nicht bald etwas zwischen die Beißerchen bekommt, frisst der uns die smarte Miss Willington mit Haut und Haaren.“ „Fische fangen, heißt die Parole.“

      „Hm, versuchen wir es. Aber gedulde dich bitte, ich habe mein neues Angelzeug leider noch verpackt.“

      Le Beau grinste breit. „Ehrlich gesagt, aus Fisch habe ich mir СКАЧАТЬ