Füße. Stefan Feiler
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Название: Füße

Автор: Stefan Feiler

Издательство: Bookwire

Жанр: Медицина

Серия:

isbn: 9783863712860

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СКАЧАТЬ target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_1981474f-bb2c-5446-95f0-b3a17dd17906.jpg" alt="image"/>Was ist nun ein typischer Untersuchungsbefund bei einem Hallux valgus?

      

Was fällt mir bei der eingehenden Untersuchung der Füße bei dieser Fehlstellung auf?

      

Worauf achte ich bei der Untersuchung besonders?

      Zunächst einmal ist es so, dass jeder Fuß und damit jeder Hallux valgus anders ist. Auch nach über 20 Jahren Erfahrung in der Behandlung dieser Zehenfehlstellung empfinde ich das so. Jeder Fuß hat seine kleinen Eigenheiten. Deswegen ist es für mich extrem schwierig, nur anhand zugesandter Röntgenaufnahmen von Füßen eine Behandlungsempfehlung abzugeben. Es fehlt vom Patienten und seinen Füßen der persönliche Eindruck, den ich durch die Untersuchung gewinne.

      Ein zukünftiger Arbeitgeber würde Sie ja auch nicht einstellen, nur weil Sie ihm einen Lebenslauf, ein Passbild und einige Zeugnisse geschickt haben. Das entscheidende Kriterium wird wohl immer der persönliche Eindruck im Vorstellungsgespräch sein, auch wenn die Bewerbungsmappe immer wichtig bleiben wird. Ähnlich zentral ist für mich das Röntgenbild. Aber schließlich möchte ja der Patient und nicht seine Röntgenaufnahme behandelt werden.

      Anamnese

      Auch bei einer optisch so offensichtlichen Zehenfehlstellung wie dem Hallux valgus höre ich dem Patienten aufmerksam zu. Ich ergänze diesen Abschnitt der Untersuchung mit gezielten Fragen.

      

Seit wann besteht die Fehlstellung?

      

Verursacht der Hallux valgus nur in gewissen Belastungssituationen (z. B. beim Sport) Beschwerden?

      

… oder in bestimmten Schuhen?

      

Ist es schon zu einer Verschiebung der Körperlast mit Druckgefühl unter dem Ballen der zweiten Zehe gekommen?

      

Gibt es weitere Familienmitglieder mit Hallux valgus?

      

Und ganz wichtig: Macht der Hallux valgus überhaupt Schmerzen oder steht der ästhetische Gedanke im Vordergrund?

      Inspektion

      Am Anfang beobachte ich die Beine und Füße unter Belastung, sowohl im Stehen als auch beim Gehen. Schon im Stand ist mit bloßem Auge die Abweichung der Großzehe in Richtung Fußaußenrand zu erkennen. Im fortgeschrittenen Stadium beginnt der Hallux die zweite Zehe zu bedrängen. Er kann sie überlappen oder unterwandern. Letzteres fördert dann die Entstehung einer Hammer- oder Krallenzehenfehlstellung an der zweiten Zehe (

Kapitel 6).

      An der Innenseite des Fußes wölbt sich durch den immer stärker abgespreizten ersten Mittelfußknochen eine deutliche Beule vor. Der Arzt bezeichnet das als Pseudoexostose. Der Volksmund nennt das auch „Überbein“ oder „Frostbeule“. An diesem hervorstehenden Ballen lokalisieren die Patienten meist auch die Schmerzen. Durch Reibung im Schuh kann es an dieser Pseudoexostose zu Entzündungen mit Rötung der Haut und Schleimbeutelschwellung kommen. Bei der Betrachtung der Füße während des Barfußganges lege ich besonderen Wert auf folgende Aspekte:

      

Verstärkt sich das Spreizen des Vorfußes?

      

Nimmt das Ausmaß der Fehlstellung in Funktion zu?

      

Wie kräftig erfolgt der Abdruck über die große Zehe?

      

Ist es bereits zu einer Rotationsfehlstellung des Hallux valgus gekommen?

      

Wie stehen die Ferse und der Rückfuß und wie verhalten sie sich in Beziehung zum Vorfuß?

      

Knickt der Fuß im Bereich des Längsgewölbes unter Belastung ein?

      So kann ein Knick-Plattfuß (

Kapitel 8) mit einem Wegknicken der Ferse nach außen und Ausbildung eines „platten“ Fußlängsgewölbes die sekundäre Ausbildung eines Hallux valgus begünstigen, ja sogar ursächlich auslösen. Das bedeutet im Extremfall für die Therapie, dass die Fersenabweichung operativ aufgerichtet werden muss, um den Hallux valgus dauerhaft zu korrigieren. Nur so lässt sich ein Rezidiv, also ein Wiederauftreten der Fehlstellung, vermeiden.

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      [47] Vorwölbung des Ballens mit verdicktem Schleimbeutel und Unterwanderung der zweiten Zehe durch den Hallux

      Nun betrachte ich die Fußsohle. Der Patient befindet sich dabei entweder auf der Untersuchungsliege oder am Spiegelkasten (

Kapitel 3). Die Beschwielung an der Fußsohle gibt mir erste Hinweise auf lokal überlastete Zonen.

      Durch die für den Hallux valgus typische Abweichung der Großzehe verliert diese schrittweise ihre Abdruckkraft und stabilisierende Funktion beim Gehen und Stehen. Es kommt zu einer Umverteilung der Körperlast und damit nicht selten zu sogenannten „Transferschmerzen“. Diese treten dann unter dem Ballen der zweiten und gegebenenfalls auch der dritten und vierten Zehe auf. Bei der Untersuchung der Fußsohle spiegelt sich das in einer Schicht verdickter Hornhaut an der Sohle unter dem Ballen dieser Zehen wider. Gleichzeitig ist die Hornschicht unter dem Großzehenballen vermindert. Hin und wieder sind es sogar vorrangig diese Transferschmerzen, welche die Patienten mit Hallux valgus in meine Fußsprechstunde führen.

      Palpation

      Mit der Tastuntersuchung überprüfe die Beweglichkeit der Fuß- und Zehengelenke, die Stabilität der Bänder, Hauttemperatur, Durchblutung und Gefühlsempfinden. Schmerzen, die beim Betasten des Fußes ausgelöst werden können, weisen bereits auf Problemstellen hin.

      Im Hinblick auf den Hallux valgus sind auch bei dieser Untersuchungstechnik ganz bestimmte Aspekte für mich wichtig. Ich versuche zunächst, die große Zehe aus der Valgusfehlstellung in ihre normale, „gerade“ Position zu bringen. So spüre ich, wie weit die weichteilbedingte СКАЧАТЬ