Füße. Stefan Feiler
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Füße - Stefan Feiler страница 14

Название: Füße

Автор: Stefan Feiler

Издательство: Bookwire

Жанр: Медицина

Серия:

isbn: 9783863712860

isbn:

СКАЧАТЬ

      Tomare ist das lateinische Wort für schneiden. Eine Tomographie Ihres Fußes ist also nichts anderes als eine scheibenweise Abbildung. Dabei können die Bildscheiben in allen drei Dimensionen des Raums geschnitten werden.

      Bei der Kernspintomographie werden durch tunnelartige Magnetspulen in erster Linie die Wasserstoffatome Ihres Körpers in Schwingungen versetzt. Nachdem wir alle zu über 90 % aus Wasser bestehen, gibt es von diesen Wasserstoffatomen eine ganze Menge in unserem Körper. Sie schwingen und springen hin und her und senden dabei elektromagnetische Signale aus. Ein Detektor nimmt diese Signale auf und rechnet sie in virtuelle Schichtbilder der Körperbereiche um, die untersucht werden sollen.

      Die Kernspintomographie ist die am besten geeignete Untersuchungsmethode für Erkrankungen oder Verletzungen der Weichteile wie Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln und Knorpel. Auch die Darstellung von Knochenmarkveränderungen gelingt damit gut.

      Über die Kernspintomographie sind bis heute keine wesentlichen Nebenwirkungen bekannt. Insbesondere entsteht keine Strahlenbelastung wie beim Röntgen oder der Computertomographie. Allerdings ist die Kernspintomographie noch immer eine vergleichsweise teure Untersuchung und in der Regel nicht sofort verfügbar. Abkürzungen wie MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie), NMR (Nuklear-Magnetische-Resonanztomographie) oder das englische MRI (Magnetic Response Imaging) sind nur andere, aber gleichbedeutende Bezeichnungen für diese Untersuchungstechnik.

image

      [41] Dreidimensionale Darstellung eines gutartigen Knochentumors (Pfeil) am Sprunggelenk bei einem Jugendlichen (aus dem CT errechnete 3D-Rekonstruktion)

      Computertomographie

      Die Computertomographie (CT) schneidet Abbildungen Ihres Körpers ebenfalls in Scheiben, die der Arzt dann Schnitt für Schnitt betrachten und interpretieren kann. Allerdings geschieht das bei dieser Technik mit Röntgenstrahlen.

      Keine andere Untersuchungsmethode liefert derart hochauflösende Abbildungen von Knochendetails. CT-Aufnahmen sind unverzichtbar für die Planung von komplexen Umstellungsoperationen am Knochen, von Gelenkrekonstruktionen nach Unfallschäden oder für die genaue Darstellung der Ausdehnung von Knochentumoren.

       Mit diesem Kapitel habe ich Ihnen wichtige Kriterien an die Hand gegeben, um die Vorgehensweise Ihres Arztes kritisch zu prüfen. Zur Zusammenfassung hier nochmals eine Checkliste „to go“:

      imageEr möchte, dass Sie beide Schuhe und Strümpfe ausziehen.

      imageEr lässt Sie zumindest die Hosenbeine bis über das Knie hochkrempeln, besser noch die Hose ausziehen.

      imageEr betrachtet Ihre Füße im Stand und auf der Untersuchungsliege, und zwar beide.

      imageEr beobachtet Ihre Füße beim Gehen im Seitenvergleich.

      imageEr nimmt Ihre Füße zur Untersuchung in die Hand.

      imageEr fertigt die Standardröntgenbilder Ihrer Füße unter Belastung an, also im Stand.

      imageEr verfügt über die entsprechenden technischen Voraussetzungen, weitere Spezialröntgenbilder Ihrer Füße zu machen, falls erforderlich.

      imageEr untersucht erst Ihre Füße und schaut sich dann die vorhandenen Bilder an (Röntgen, CT, MRT)

      Die Möglichkeit, dreidimensionale Modelle aus den Untersuchungsdaten zu errechnen, fasziniert Patienten und Untersucher dabei gleichermaßen.

KAPITEL 3

       Hallux valgus

      Wer kennt ihn nicht?

      Die Hallux valgus genannte Fehlstellung der Großzehe ist nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern weltweit die häufigste Ursache für Patienten, sich bei einem Fußspezialisten vorzustellen. Auch in meiner Praxis ist ein Hallux valgus der häufigste Anlass für einen Termin in meiner Fußsprechstunde.

      Der Hallux valgus ist selbst jenen Menschen als häufiges Fußproblem geläufig, die überhaupt nicht unter dieser Fehlstellung leiden. Fast jeder weiß, wie das aussieht. Und fast jeder kennt jemanden, der betroffen ist. Denn sowohl in der Gesundheitspresse als auch in Funk und Fernsehen wird, wenn es um Fußleiden geht, in erster Linie über den Hallux valgus berichtet. Doch woher kommen die beiden Begriffe „Hallux“ und „valgus“ überhaupt? Lassen Sie mich einen kleinen historischen Ausflug machen, bevor wir zum Kernproblem kommen. Der Begriff „Hallux“ kommt aus der Antike und entspringt dem Lateinischen. In seiner Urform wurde er „hallus“ geschrieben. Die direkte Übersetzung lautet schlicht „Großzehe“. Da die Römer sehr viel Wissen von den alten Griechen übernommen haben, erscheint es jedoch nur logisch, dass die Wurzeln des Wortes noch älter sind. Der römische Gelehrte Sextus Pompejus Festus erwähnt im 2. Jahrhundert nach Christus erstmals schriftlich den Zusammenhang des Begriffs „hallus“ mit dem griechischen Wort „άλλεσθαι“ (sprich „hallesthai“). Das heißt so viel wie „hinaufspringen“. Und tatsächlich ist gelegentlich zu beobachten, dass ein Hallux bei starker Fehlstellung fast auf den Nachbarzeh „hinaufspringt“, wobwohl die Unterwanderung und Verdrängung der zweiten Zehe nach oben häufiger auftritt.

image

      [42] Valgusstellung am Knie und an der Großzehe

      Der Zusatz „valgus“ bezeichnet in der medizinischen Fachsprache eine X-Stellung. Vielen von Ihnen sind sicher die „X-Beine“ bekannt, verursacht von den beiden nach innen abweichenden Kniegelenken. Am Fuß ergibt sich eine X-Form, wenn der Großzehenballen nach innen und die Großzehe nach außen abweicht.

      Entstehung

      Was passiert am Fuß eigentlich genau, wenn sich ein Hallux valgus bildet? Am Anfang steht die Entwicklung eines Spreizfußes. Die Mittelfußknochen weichen fächerförmig auseinander. An den Fußrändern wird die Spreizung am deutlichsten. Der erste Mittelfußknochen beult sich an der Innenseite des Fußes vor, der fünfte Mittelfußknochen am Außenrand. Beide Veränderungen können auch unabhängig voneinander auftreten. Die Konsequenzen sind der Hallux valgus an der Großzehe und der sogenannte Schneiderballen auf der Kleinzehenseite (

Kapitel 6).

      Nun СКАЧАТЬ