Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman. Michaela Dornberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman - Michaela Dornberg страница 6

Название: Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740931940

isbn:

СКАЧАТЬ sie keinen Anspruch auf die Hälfte hatte, weil ihm das Haus bereits vor der Ehe gehörte.

      Sie war zwar überzeugt davon, dass sie das mit Peter und den Kindern wieder hinkriegen würde. Aber wenn nicht, dann wollte sie herausholen, was herauszuholen war. Und sie musste dann sehen, dass die Kinder zu ihr kamen. Mit dem Unterhalt, den er für Maren und Tim zahlen musste, konnte man schon etwas anfangen. Und Peter würde großzügig sein, seinen Kindern sollte es an nichts mangeln. Das allerdings wäre die schlechteste Option, und deswegen schloss sie das sofort wieder aus. Sie wollte alles! Basta!

      *

      Rosmarie Rückert hatte sich so fest vorgenommen, endlich mal das Tierheim wieder zu besuchen. Doch als sie vor der Tür stand, zögerte sie. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, denn anfangs, als es neu für sie gewesen war, da hatte sie sich voll eingebracht, nicht nur mit Geld, viel Geld, sondern sie war auch beinahe täglich da gewesen, um zu helfen. Irgendwann hatte es nachgelassen, schließlich waren ihre Besuche nur noch sporadisch erfolgt, dann hatte sie sie ganz eingestellt.

      Warum das so gekommen war, konnte Rosmarie nicht einmal mehr sagen.

      Als Teresa von Roth sie irgendwann einmal mit ins Tierheim genommen hatte, war es eine für sie vollkommen neue Welt gewesen. Ja, sie hatte nicht einmal gewusst, dass es in Hohenborn überhaupt ein Tierheim gab.

      Teresa war zunächst sehr skeptisch gewesen, doch dann hatte sie gemerkt, dass es sie tatsächlich interessierte. Und ihr größtes Glück war gewesen, als sie die Bekanntschaft mit Beauty, der wunderschönen Beaglehündin gemacht hatte. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen.

      Irgendwann hatte sie Frau Dr. Fischer, die Leiterin des Tierheims, davon überzeugen können, dass es ihr ernst damit war, und sie durfte Beauty mit nach Hause nehmen.

      Mittlerweile war Rosmarie ein Leben ohne die kleine Hundedame überhaupt nicht mehr vorstellbar. Selbst ihr Heinz war in Beauty verliebt, und das wollte schon etwas heißen, anfänglich war das keineswegs der Fall gewesen, da hatte er keinen Hund im Haus gewollt. Und nun ging Heinz freiwillig mit dem Hund spazieren.

      Alles war gut!

      Also, warum war sie niemals mehr in das Tierheim gegangen, in dem sie viele schöne Stunden verbracht hatte, in dem sie sich gebraucht gefühlt hatte und in dem sie als Rosmarie anerkannt und geschätzt gewesen war.

      Für manches gab es einfach keine Erklärung, und Rosmarie wusste auf ihre Fragen keine Antwort. Aber sie wusste, dass sie jetzt das dringende Bedürfnis verspürte, sich im Tierheim aufzuhalten, die Anhänglichkeit der Tiere zu spüren, deren treue, bettelnde Blicke zu sehen.

      Die Tiere merkten, wie man es mit ihnen meinte, und für ein paar Streicheleinheiten, für ein paar liebevolle Worte, da bekam man so viel zurück.

      Am liebsten würde sie alle Tiere bei sich aufnehmen, sie in Freiheit entlassen, es war schrecklich, sie so eingesperrt zu sehen. Und da gab es überhaupt keine Ausnahme. Es waren nicht nur die Straßenköter, die man einfing und herbrachte, auch nicht nur Mischlinge, sondern im Tierheim befanden sich edle Rassehunde, die sehr viel Geld gekostet hatten. Um ein Auto fahren zu können, benötigte man einen Führerschein, Tiere konnte man unüberprüft kaufen. Das müsste verboten werden. Es musste aufhören, dass man sie erwerben konnte wie einen Fernseher, ein Fahrrad oder eine Designerhandtasche. Der Unterschied war leider nur, dass man die toten Gegenstände behielt. Der Tiere entledigte man sich, wenn man erst einmal merkte, dass sie Arbeit machten, viel Aufmerksamkeit benötigten. Man konnte ja von Glück reden, wenn die Tiere ins Tierheim gebracht wurden. Viele von ihnen wurden einfach ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Das traf häufig zu Beginn der Ferien zu.

      Während ihrer aktiven Zeit im Tierheim hatte Rosmarie ganz furchtbare, unglaubliche Dinge erfahren, und sie war vor Mitleid beinahe zerflossen. Sie hatte viel gespendet, um das ganze Elend wenigstens ein bisschen zu lindern. Das war nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Frau Dr. Fischer war eine ganz großartige Frau, die für die Tiere alles tat. Aber ihr waren Grenzen gesetzt, und zaubern konnte sie auch nicht.

      Rosmarie ärgerte sich.

      Sie hätte nicht aufhören sollen. Es hatte nicht nur Spaß gemacht, sondern sie hatte sich aufgewertet gefühlt. Alles war so sinnvoll gewesen. Frau Dr. Fischer hatte sie mehr als nur einmal gelobt, hatte sich immer wieder bei ihr bedankt. Auch Teresa von Roth war voller Hochachtung gewesen, weil sie ihr das niemals zugetraut hätte. Und auf Teresas Meinung legte sie großen Wert. Teresa hatte nie aufgehört, im Tierheim aktiv zu sein. Sie war überhaupt ein sehr sozial eingestellter Mensch, und sie half bei den unterschiedlichsten Organisationen, Vereinen, Einrichtungen, ohne ein Aufhebens davon zu machen.

      Rosmarie beschloss, sich endlich ein Herz zu fassen und ins Tierheim hineinzugehen. Deswegen war sie schließlich hergekommen. Da sie sich auskannte, ging sie direkt in Frau Dr. Fischers Büro, und dort fand sie sie auch. Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und machte ein sehr sorgenvolles Gesicht.

      Rosmarie wusste, warum!

      Es mangelte dem Tierheim wieder mal an Geld!

      Doch ein paar Sorgen konnte sie der armen Frau nehmen, sie hatte nämlich einen dicken Umschlag mit Geld in der Tasche, Geld, das sie beim Verkauf eines Brillantarmreifens erzielt hatte, den sie sich irgendwann einmal in einem Anflug von Wahnsinn für sehr, sehr viel Geld gekauft hatte. Einen Bruchteil des Geldes hatte sie jetzt beim Verkauf erhalten, dabei hatte der Armreif ungenutzt im Safe gelegen. Sie hätte ihn niemals getragen. Es gab noch eine ganze Menge von Schmuck, der ebenfalls ein solch trauriges Dasein fristete.

      Manchmal glaubte sie wirklich, das musste eine andere gewesen sein, die ihren Lebenssinn darin gesehen hatte, die Scheckkarte glühen zu lassen und sich alles zu kaufen, wonach ihr der Sinn stand. Glücklich war sie eigentlich nur gewesen, ehe sie das Objekt ihrer Begierde in Händen gehabt hatte, danach war nur eine geradezu unerträgliche Leere in ihr gewesen.

      Vorbei!

      Sie hatte in ihrem Leben noch viel mehr falsch gemacht, als sich unsinnige Dinge zu kaufen. Leider ließ sich das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen.

      Margot Fischer erhob sich sofort, als sie Rosmarie bemerkte. Ein Lächeln glitt über ihr sorgenvolles Gesicht.

      »Frau Rückert, das ist aber eine schöne Überraschung, dass Sie mich besuchen«, mit ausgestrecktem Arm kam sie auf Rosmarie zu, begrüßte sie.

      Rosmarie fühlte sich noch schlechter.

      »Ich könnte eine kleine Pause gut gebrauchen. Trinken wir zusammen einen Kaffee?«

      Damit war Rosmarie sofort einverstanden, sie setzte sich in die kleine Besucherecke.

      »Wie geht es Beauty? Sind Sie noch immer froh, sie aus dem Heim geholt zu haben?«, erkundigte Margot Fischer sich, als sie den Kaffee servierte und sich gleichfalls setzte.

      Rosmarie staunte, dass die Heimleiterin sogar noch den Namen des Beagles wusste. Und das bei all den Tieren, die es hier gab, bei all den Ab- und Zugängen. Frau Fischer machte nicht nur einen Job, nein, es war ihre Berufung, ihre Lebensaufgabe, das Dasein der Tiere, so gut es ging, zu erleichtern.

      »Ich liebe Beauty über alles. Sie mitzunehmen, war meine beste Entscheidung. Sie ist nicht nur ein wunderschönes Tier, nein, sie ist klug und so anhänglich. Sie macht uns große Freude.«

      Das hörte Frau Dr. Fischer gern. Sie begann ein wenig zu erzählen, was sich während Rosmaries Abwesenheit im Tierheim ereignet, welche Veränderungen es gegeben hatte.

      Rosmarie СКАЧАТЬ