Hillmoor Cross. Shannon Crowley
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Название: Hillmoor Cross

Автор: Shannon Crowley

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958130425

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СКАЧАТЬ ihr Stress?«, erkundigte sich Ben und streckte seine Beine unter dem Tisch aus.

      »Nein. Zumindest nicht mehr als sonst.«

      »Hm, hm. Na, zum Abendessen wird er schon wieder aufkreuzen. Der Hunger treibt die kleinen Ungeheuer dann schon heim.«

      »Blödsinn!«, fuhr Katie hoch. Sie lehnte am Fensterrahmen und blickte auf die leere Straße hinunter. Die Mülltonne am Haus nebenan quoll über. Eine Katze kauerte davor, lag flach gedrückt am Boden, bewegte die Schwanzspitze und fixierte etwas, was sich unter der Tonne bewegte.

      »Er ist seit zwei Tagen weg, verstehst du?« Ihr Magen knotete sich zusammen. Zwei Tage waren eine verdammt lange Zeit für einen Fünfjährigen. Ben stieß ein schnaubendes Geräusch aus.

      »Seit zwei Tagen? Donnerwetter.« Er rieb sich die Nase. »Du hast nicht zufällig die Polizei angerufen?« Sie hörte die Furcht in seiner Stimme.

      »Nein. Ich dachte erst, er ist bei Maya. Als er da nicht war, dachte ich …« Sie brach ab.

      »Was?«, fragte er. Katie kniff die Augen zusammen und musterte ihn. Bens gleichgültige Miene machte sie rasend.

      »Ich dachte, er ist entführt worden«, ergänzte sie.

      »Entführt? Du hast doch gar keine Kohle. Das macht doch keinen Sinn.«

      Katie schloss das Fenster. Ben zuckte mit dem Kopf zur Seite. Der Rahmen war knapp an seiner Schläfe vorbeigegangen.

      »Entführt von seinem Erzeuger. Dem passen meine Erziehungsmethoden nicht. Wir haben immer mal Clinch deswegen.«

      Ben beugte sich vor. In seinen Augen funkelte es gefährlich.

      »Ich wusste gar nicht, dass du noch Kontakt mit anderen Typen hast. Von Bastis Vater hast du auch noch nie gesprochen. Ehrlich gesagt, das passt mir gar nicht.«

      »Halt mir keine Vorträge. Er hat ein Recht, sein Kind ab und zu zu sehen.«

      »Ich will nicht, dass meine Frau …«

      »Seit wann bin ich ›deine‹ Frau?« Katie wurde laut. Ben sprang auf, der Stuhl schabte lautstark über den Fliesen­boden.

      »Du kleine Schlampe! Du hast Geheimnisse vor mir. Ich sag dir, wenn ich rauskriege, dass du noch mit anderen herummachst, sind wir geschieden!«

      Katie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

      »Ich mach nicht herum! Jetzt hau ab und lass mich in Ruhe! Ich muss den Jungen wiederfinden.«

      »Na dann viel Glück. Kannst dich ja melden, wenn du dich beruhigt hast.« Sekunden später krachte die Wohnungstür ins Schloss. Katie zuckte zusammen. Automatisch griff sie wieder nach den Zigaretten. Sie nahm eine aus der Packung und stellte sich, ohne sie anzuzünden, damit ans Fenster. Unten auf der Straße stieg Ben in seinen Wagen, ließ unüberhörbar den Motor an und brauste davon. Katie durchjagte ein eisiger Schreck. Ben hatte sie vorhin in die Wohnung gedrängt und sofort mit ihr geschlafen. Er hatte nicht zuvor nach Sebastians Anwesenheit gefragt, wie er es sonst tat, wenn er in ihren vier Wänden Sex wollte. Das konnte nur eines bedeuten: Er musste gewusst haben, dass der Junge nicht da war.

      *

      Lacey Stone beugte sich über den Patienten. Auf Anordnung von Doctor Mackenzie hatte ihre Kollegin, Schwester Heather, Jake Almond eben ein Mittel zur Sedierung nachgespritzt. Jetzt schlief er wieder ruhig. Lacey hatte, gegen jede Regel, rasch die Überwachungsstation verlassen, auf der sie Dienst hatte, um nach Jake zu sehen. Sie baute darauf, dass Heather den Mund halten und sie nicht bei den Kolleginnen verraten würde. Immerhin war Heather dankbar für jede Abwechslung während ihrer Nachtschicht.

      »Die kommende Nacht müssen wir ihn in seinem eigenen Interesse auf jeden Fall ruhigstellen, vielleicht auch noch morgen. Er soll sehr aufgeregt gewesen sein und will unbedingt nach Hause. Mit der Gehirnerschütterung muss er liegen und sich schonen, ganz zu schweigen davon, dass die Verletzung am Oberschenkel besser abheilen kann, wenn er nicht auftritt«, hatte sie ihr redselig mitgeteilt, als Lacey ins Zimmer gekommen war, gerade als sie die Spritze gesetzt hatte.

      »Hat der Doc was gesagt, wie lange Almond noch in der Klinik bleiben muss?«, erkundigte sich Lacey beiläufig. Heather zog die Spritze aus der Kanüle und schloss die Infusion wieder an.

      »Ein paar Tage schon noch. Ich meine, wenn man sichergehen könnte, dass er zu Hause liegen bleibt und versorgt wird, könnte er bestimmt eher entlassen werden. Aber anscheinend hat er niemand, außer seiner Großmutter, und die ist verreist.«

      Lacey hatte Heather das Bedauern angemerkt, als der Schwesternruf auf dem Flur brummte und sie ihr Schwätzchen nicht fortsetzen konnte.

      Nun verließ auch Lacey den Raum und zog leise die Tür hinter sich zu. Heute war ihre letzte Nachtschicht für die nächsten zwei Wochen. Die kommenden zwei Tage hatte sie frei, dann eine Woche Spätschicht, danach eine Woche Frühschicht. Wie auch immer, sie würde jede Lücke nutzen, um nach Jake Almond zu sehen.

      Kapitel 4

      Katie lief in ihrer Wohnung auf und ab, hielt die kalten Hände an den Hals gepresst und überlegte fieberhaft. Dass Ben etwas mit Sebastians Verschwinden zu tun haben könnte, war das Letzte, woran sie gedacht hätte. Und doch konnte sie es nicht ausschließen, bei dem, was sie von ihm wusste. Ihr war schlecht. Nun kam sie nicht mehr umhin, die Polizei zu informieren. Sie blieb vor dem Telefon stehen. Ein Anruf, und die Dinge kämen ins Rollen. Die Beamten würden ruck, zuck!, hier sein und sie genauestens befragen. Bens Bewährung war hinüber, und wenn er wieder rauskam, würde er sie erschlagen, wenn sie nicht vorher irgendwohin verschwand, wo er sie nicht finden würde. Aber das war jetzt unwichtig. Wichtig war, dass sie Sebastian wiederfand. Katie streckte die Hand zum Hörer aus, hielt sie einige Sekunden darüber und ließ sie wieder sinken. Vielleicht steigerte sie sich in etwas hinein. Vielleicht hatte Ben die letzten Tage gesoffen, gepokert oder sie betrogen. Dann tat sie ihm bitter unrecht, löste eine Katastrophe aus, und in ein paar Tagen brachte Finn ihr den Jungen wohlbehalten wieder. Katie griff sich in die Haare und riss daran. Verdammt, wenn sie nur mit jemandem über ihr Dilemma hätte reden können! Aber außer Maya fiel ihr niemand ein. Nur wusste Maya nicht, dass Ben gesessen hatte und warum. Wenn sie ihr das jetzt erzählte, würde sie erst ihr Entsetzen kundtun – wegen Katies vermeintlicher Blauäugigkeit oder weil sie die Tatsachen verdrängt hatte –, und dann würde sie mit allem Nachdruck darauf bestehen, dass sie sich an die Polizei wandte. Oder es gar selbst tun. Und damit war Katie keineswegs geholfen.

      Sie ging in den Flur, nahm ihre Jacke vom Haken und ihre Tasche und verließ die Wohnung. Aus dem Hinterhof holte sie aus einem hölzernen Verschlag, der den Mietern der Skyestreet 43 als Unterstand für Fahrräder und Kinderwagen diente, ihr Rad.

      Sie brauchte gut zwanzig Minuten, bis sie vor dem grauen Betonkasten am anderen Ende von Hillmoor Cross stand, in dem Ben im Erdgeschoss rechts eine kleine Wohnung hatte. Die Haustür war wie immer unversperrt. Er selbst öffnete nach dem ersten Läuten, als habe er sie kommen sehen und hinter der Tür gewartet. Mit vor der Brust verschränkten Armen sah er sie finster an.

      »Was ist? Soll ich dir doch helfen?«

      Katie war noch völlig außer Atem, so fest hatte sie in die Pedale getreten.

      »Wo ist er? Was hast du mit ihm gemacht?«, stieß sie keuchend hervor und gab Ben einen derben Stoß vor den Bauch. Bens Hände schnellten vor und packten sie СКАЧАТЬ