Hillmoor Cross. Shannon Crowley
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Название: Hillmoor Cross

Автор: Shannon Crowley

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958130425

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СКАЧАТЬ hab’s gewusst! Bist du bescheuert? Denkst du wirklich, ich hab was damit zu tun, dass der Krümel nicht nach Hause kommt?« Sein Gesicht war tiefrot vor Zorn, trotzdem hielt er die Stimme gesenkt. Katie versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien.

      »Dann verrate mir, warum du nicht nach ihm gefragt hast wie sonst, als du vorhin über mich hergefallen bist?«, wütete sie. Ben ließ sie los und schubste sie grob von sich.

      »Bin ich sein Kindermädchen oder was? Das hab ich jetzt oft genug gefragt. Irgendwann ist Schluss. Dachte, du wirst dich schon melden, wenn er in der Wohnung rumlungert.« Katie rieb ihre brennenden Unterarme, wovon das unangenehme Gefühl nicht besser wurde.

      »Was hast du am 16. gemacht?«, fuhr sie ihn an. Wie groß und kräftig er war. Nie zuvor war ihr das so deutlich geworden wie in diesem Moment. Er füllte den schmalen Flur beinahe komplett aus. Sie hätte ein Problem gehabt, sich an ihm vorbeizuquetschen, obgleich sie eine kleine zierliche Person war.

      »Was weiß ich? Jedenfalls hab ich dem Kleinen nix getan.«

      Katie schwieg. Unverständlicherweise glaubte sie ihm. Ben machte einen Schritt auf sie zu und legte ihr die Hand auf die Schulter.

      »He, komm mal wieder runter, ja? Ich steh nicht auf Kinder, und schon überhaupt nicht auf kleine Jungs.«

      Hilflos zuckte Katie die Schultern. Sie fühlte sich schwach und müde und hatte Angst. Bens Daumen massierte ihre Schulter.

      »Ich muss zur Polizei«, murmelte sie. Er ließ die Hand sinken.

      »Die kriegen raus, dass wir zusammen sind. Dann hab ich nix wie Ärger. Ich helf dir suchen. Wir finden den Knopf, wirst sehen.«

      Katie schüttelte den Kopf.

      »Ich hab schon viel zu lange gewartet.«

      Ben rieb sich die Schläfen.

      »Sweetie, ich versteh dich ja. Aber denk doch auch mal an mich. Selbst wenn du ihnen nix von uns erzählst – die Nachbarn quatschen bestimmt was aus. Du hast doch vorhin selber gesagt, du denkst, er ist bei seinem Vater.«

      Katie zuckte wieder mit den Schultern.

      »Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. Aber ich kann doch nicht einfach nichts machen«, klagte sie.

      »Pass auf. Ich such alles ab, wo er sein könnte, okay? Ich fang gleich an.«

      »Es ist doch schon fast dunkel. Das nützt doch jetzt nichts.« Sie dachte wieder an das Wäldchen. Oder hatte Sebastian im Bauzaun einen Durchschlupf gefunden und war auf der Baustelle herumgeklettert? Vielleicht gar auf das Baugerüst, und dann … Ein Schauer durchlief sie und schreckliche Bilder tauchten vor ihren Augen auf.

      »Ich hab eine starke Taschenlampe. Die nehm ich mit. Und du fährst wieder heim und setzt dich ans Telefon. Sowie ich was weiß, ruf ich dich an, okay?«

      Sie nickte schwach.

      »Gut. Aber wenn du ihn nicht findest, sag ich der Polizei bescheid. Spätestens morgen.«

      Ben drückte als Antwort ihre Schulter.

      *

      »Mister Almond? Hören Sie mich?«

      Jake war es, als würde er aus einem tiefen dunklen Loch gezogen. Mühsam schlug er die Augen auf. Er erkannte den Arzt, der vor seinem Bett stand, und sah dahinter zwei Krankenschwestern. Allmählich kehrte seine Erinnerung zurück. Richtig, er war im Krankenhaus. Er hatte einen Unfall gehabt. Heißer Schreck durchfuhr ihn. Er hatte die Klinik verlassen wollen, um Martha zu befreien, und dann hatte der Doctor ihm ein Mittel gespritzt, woraufhin er eingeschlafen war. Wie lange hatte er geschlafen? Durch das hohe Fenster zu seiner linken Seite fiel Tageslicht.

      »Welchen Tag haben wir heute?«, fragte er und wunderte sich, wie normal seine Stimme klang.

      »Den 19. März«, erwiderte der Arzt, auf dessen Namensschild in Brusthöhe auf seinem weißen Kittel ›Dr. Gregor Mackenzie‹ stand.

      Jake bekam hämmernde Kopfschmerzen.

      »Welche Uhrzeit?«, presste er heraus.

      »Neun Uhr morgens. Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen?«

      Neun Uhr morgens am 19. März. Jake versuchte nachzudenken. Das Unglück war am Tag vor dem St. Patrick’s Day geschehen. Der St. Patrick’s Day war am 17. März. Wie viele Tage waren das? Er konnte nicht denken. Er wusste nur, dass die Großmutter noch immer in ihrem Kellerverschlag festsaß, wenn sie sich nicht durch ein Wunder selbst hatte befreien können. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer.

      »Mister Almond? Haben Sie mich verstanden?«, wiederholte der Arzt. Jake bemerkte seinen forschenden Blick. Trotz der bohrenden Qual hinter seiner Stirn nickte er.

      »Es geht mir gut.«

      »Schön. Wenn es weiter aufwärtsgeht, werden wir Sie in zwei oder drei Tagen entlassen können. Schwester Megan bringt Ihnen gleich das Frühstück. Vorher sehe ich mir Ihr Bein an. Im Laufe des Vormittags möchte Sie jemand von der Polizei befragen, wegen des Unfalls. Der Constable war gestern schon mal hier. Fühlen Sie sich dazu in der Lage?«

      »Natürlich«, murmelte Jake. Wenn der Arzt nur aufhören würde zu schwafeln. Er würde gehen, sowie er allein war, notfalls heimlich.

      »Dann sehe ich mir jetzt die Wunde an«, sagte Doctor Mackenzie. Jake schlug die Bettdecke zurück. Der Arzt entfernte den Verband.

      »Sieht sehr gut aus. In drei Tagen werden wir die Fäden ziehen.«

      Er machte einer der Krankenschwestern ein Zeichen.

      »Bitte desinfizieren und einen neuen Verband anlegen.«

      Zu Jake gewandt fuhr er fort:

      »Sie haben bisher über die Infusion ein Antibiotikum bekommen, damit sich nichts entzündet. Ich denke, das genügt. Wir können die Infusion entfernen. Sollten Ihnen die Kopfschmerzen wegen der Gehirnerschütterung zusetzen, melden Sie sich bitte. Wir sehen uns morgen, wenn nichts weiter ist.«

      Jake nickte stumm. Gleich würde er aufstehen, sich anziehen und gehen, und wenn er dazu aus dem Fenster klettern müsste. Der Arzt verabschiedete sich und verließ das Zimmer. Die Krankenschwester war noch immer mit Jakes Bein beschäftigt, als eine ihrer Kolleginnen auf einem Tablett das angekündigte Frühstück hereinbrachte. Sie stellte es auf den Server des Nachttisches. Jake glaubte auf glühenden Kohlen zu liegen. Endlich war die Schwester mit seinem Bein fertig. Sie richtete sich auf und lächelte.

      »Lassen Sie sich Ihr Frühstück schmecken.«

      Jake lächelte gequält zurück. Nachdem schließlich alle zur Tür draußen waren, richtete er sich auf. Augenblicklich schwoll der pulsierende Schmerz in seinem Schädel an. Er wollte die Zähne zusammenbeißen, doch davon wurde es nur schlimmer. Mit aller Vorsicht schob er die Beine über die Bettkante, wobei ihm der Schweiß aus sämtlichen Poren brach. Verflucht, er war zu schwach. Er konnte kaum sitzen. Es klopfte an der Zimmertür. Er hatte das Verlangen, das Tablett mit dem abgedeckten Teller durch den Raum zu schleudern. Ohne dass Jake ihn dazu aufgefordert hätte, betrat ein uniformierter Polizeibeamter den Raum.

      »Mister СКАЧАТЬ