Das Nibelungenlied. Anonym
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Читать онлайн книгу Das Nibelungenlied - Anonym страница 8

Название: Das Nibelungenlied

Автор: Anonym

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 4064066118846

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СКАЧАТЬ Und haben ihn zum Freunde; es geziemt uns wahrlich mehr."

      Da sprach der starke Hagen "Uns ist billig leid 125 und all euern Degen, daß er je zum Streit an den Rhein geritten: was ließ er das nicht sein? So übel nie begegnet wären ihm die Herren mein."

      Da sprach wieder Siegfried, der kraftvolle Held: 126

       "Wenn euch, was ich gesprochen, Herr Hagen, missfällt,

       So will ich schauen laßen, wie noch die Hände mein

       Gedenken so gewaltig bei den Burgunden zu sein."

      "Das hoff ich noch zu wenden," sprach da Gernot. 127

       Allen seinen Degen zu reden er verbot

       In ihrem Uebermuthe, was ihm wäre leid.

       Da gedacht auch Siegfried an die viel herrliche Maid.

      "Wie geziemt' uns mit euch zu streiten?" sprach wieder Gernot 128

       "Wie viel dabei der Helden auch fielen in den Tod,

       Wenig Ehre brächt uns so ungleicher Streit."

       Die Antwort hielt da Siegfried, König Siegmunds Sohn, bereit:

      Warum zögert Hagen und auch Ortewein, 129

       Daß er nicht zum Streite eilt mit den Freunden sein,

       Deren er so manchen bei den Burgunden hat?"

       Sie blieben Antwort schuldig, das war Gernotens Rath.

      "Ihr sollt uns willkommen sein," sprach Geiselher das Kind, 130

       "Und eure Heergesellen, die hier bei euch find:

       Wir wollen gern euch dienen, ich und die Freunde mein."

       Da hieß man den Gästen schenken König Gunthers Wein.

      Da sprach der Wirth des Landes: "Alles, was uns gehört, 131

       Verlangt ihr es in Ehren, das sei euch unverwehrt;

       Wir wollen mit euch theilen unser Gut und Blut."

       Da ward dem Degen Siegfried ein wenig sanfter zu Muth.

      Da ließ man ihnen wahren all ihr Wehrgewand; 132

       Man suchte Herbergen, die besten, die man fand:

       Siegfriedens Knappen schuf man gut Gemach.

       Man sah den Fremdling gerne in Burgundenland hernach.

      Man bot ihm große Ehre darauf in manchen Tagen, 133

       Mehr zu tausend Malen, als ich euch könnte sagen;

       Das hatte seine Kühnheit verdient, das glaubt fürwahr.

       Ihn sah wohl selten Jemand, der ihm nicht gewogen war.

      Flißen sich der Kurzweil die Könge und ihr Lehn, 134

       So war er stäts der Beste, was man auch ließ geschehn.

       Es konnt ihm Niemand folgen, so groß war seine Kraft,

       Ob sie den Stein warfen oder schoßen den Schaft.

      Nach höfscher Sitte ließen sich auch vor den Fraun 135

       Der Kurzweile pflegend die kühnen Ritter schaun:

       Da sah man stäts den Helden gern von Niederland;

       Er hatt auf hohe Minne seine Sinne gewandt.

      Die schönen Fraun am Hofe erfragten Märe, 136

       Wer der stolze fremde Recke wäre.

       "Er ist so schön gewachsen, so reich ist sein Gewand!"

       Da sprachen ihrer Viele: "Das ist der Held von Niederland."

      Was man beginnen wollte, er war dazu bereit; 137

       Er trug in seinem Sinne eine minnigliche Maid,

       Und auch nur ihn die Schöne, die er noch nie gesehn,

       Und die sich doch viel Gutes von ihm schon heimlich versehn.

      Wenn man auf dem Hofe das Waffenspiel begann, 138

       Ritter so wie Knappen, immer sah es an

       Kriemhild aus den Fenstern, die Königstochter hehr;

       Keiner andern Kurzweil hinfort bedurfte sie mehr.

      Und wüst er, daß ihn sähe, die er im Herzen trug, 139

       Davon hätt er Kurzweil immerdar genug.

       Ersähn sie seine Augen, ich glaube sicherlich,

       Keine andre Freude hier auf Erden wünscht' er sich.

      Wenn er bei den Recken auf dem Hofe stand, 140

       Wie man noch zur Kurzweil pflegt in allem Land,

       Wie stand dann so minniglich das Sieglindenkind,

       Daß manche Frau ihm heimlich war von Herzen hold gesinnt.

      Er gedacht auch manchmal: "Wie soll das geschehn, 141

       Daß ich das edle Mägdlein mit Augen möge sehn,

       Die ich von Herzen minne, wie ich schon längst gethan?

       Die ist mir noch gar fremde; mit Trauern denk ich daran."

      So oft die reichen Könige ritten in ihr Land, 142

       So musten auch die Recken mit ihnen all zur Hand.

       Auch Siegfried ritt mit ihnen: das war der Frauen leid;

       Er litt von ihrer Minne auch Beschwer zu mancher Zeit.

      So wohnt' er bei den Herren, das ist alles wahr, 143

       In König Gunthers Lande völliglich ein Jahr,

       Daß er die Minnigliche in all der Zeit nicht sah,

       Durch die ihm bald viel Liebes und auch viel Leides geschah.

      * * * * *

      Viertes Abenteuer.

      Wie Siegfried mit den Sachsen stritt.

      Da kamen fremde Mären in König Gunthers Land 144

       Durch Boten aus der Ferne ihnen zugesandt

       Von unbekannten Recken, die ihnen trugen Haß

       Als sie die Rede hörten, gar sehr betrübte sie das.

      Die will ich euch nennen: es war Lüdeger 145

       Aus der Sachsen Lande, ein СКАЧАТЬ