Das Nibelungenlied. Anonym
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Название: Das Nibelungenlied

Автор: Anonym

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 4064066118846

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">       Unten am Rheine, Xanten war sie genannt.

      Ich sag euch von dem Degen, wie so schön er ward. 21

       Er war vor allen Schanden immer wohl bewahrt.

       Stark und hohes Namens ward bald der kühne Mann:

       Hei! was er großer Ehren auf dieser Erde gewann!

      Siegfried ward geheißen der edle Degen gut. 22

       Er erprobte viel der Recken in hochbeherztem Muth.

       Seine Stärke führt' ihn in manches fremde Land:

       Hei! was er schneller Degen bei den Burgunden fand!

      Bevor der kühne Degen voll erwuchs zum Mann, 23

       Da hatt er solche Wunder mit seiner Hand gethan,

       Davon man immer wieder singen mag und sagen;

       Wir müßen viel verschweigen von ihm in heutigen Tagen.

      In seinen besten Zeiten, bei seinen jungen Tagen 24

       Mochte man viel Wunder von Siegfrieden sagen,

       Wie Ehr an ihm erblühte und wie schön er war zu schaun:

       Drum dachten sein in Minne viel der waidlichen Fraun.

      Man erzog ihn mit dem Fleiße, wie ihm geziemend war; 25

       Was ihm Zucht und Sitte der eigne Sinn gebar!

       Das ward noch eine Zierde für seines Vaters Land,

       Daß man zu allen Dingen ihn so recht herrlich fand.

      Er war nun so erwachsen, mit an den Hof zu gehn. 26

       Die Leute sahn ihn gerne; viel Fraun und Mädchen schön

       Wünschten wohl, er käme dahin doch immerdar;

       Hold waren ihm gar viele, des ward der Degen wohl gewahr.

      Selten ohne Hüter man reiten ließ das Kind. 27

       Mit Kleidern hieß ihn zieren seine Mutter Siegelind;

       Auch pflegten sein die Weisen, denen Ehre war bekannt:

       Drum möcht er wohl gewinnen so die Leute wie das Land,

      Nun war er in der Stärke, daß er wohl Waffen trug: 28

       Wes er dazu bedurfte, des gab man ihm genug.

       Schon sann er zu werben um manches schöne Kind;

       Die hätten wohl mit Ehren den schönen Siegfried geminnt.

      Da ließ sein Vater Siegmund kund thun seinem Lehn, 29

       Mit lieben Freunden woll er ein Hofgelag begehn.

       Da brachte man die Märe in andrer Könge Land.

       Den Heimischen und Gästen gab er Ross und Gewand.

      Wen man finden mochte, der nach der Eltern Art 30

       Ritter werden sollte, die edeln Knappen zart

       Lud man nach dem Lande zu der Lustbarkeit,

       Wo sie das Schwert empfiengen mit Siegfried zu gleicher Zeit.

      Man mochte Wunder sagen von dem Hofgelag. 31

       Siegmund und Siegelind gewannen an dem Tag

       Viel Ehre durch die Gaben, die spendet' ihre Hand:

       Drum sah man viel der Fremden zu ihnen reiten in das Land.

      Vierhundert Schwertdegen sollten gekleidet sein 32

       Mit dem jungen Könige. Manch schönes Mägdelein

       Sah man am Werk geschäftig: ihm waren alle hold.

       Viel edle Steine legten die Frauen da in das Gold,

      Die sie mit Borten wollten auf die Kleider nähn 33

       Den jungen stolzen Recken; das muste so ergehn.

       Der Wirth ließ Sitze bauen für manchen kühnen Mann

       Zu der Sonnenwende, wo Siegfried Ritters Stand gewann.

      Da gieng zu einem Münster mancher reiche Knecht 34

       Und viel der edeln Ritter. Die Alten thaten recht,

       Daß sie den Jungen dienten, wie ihnen war geschehn,

       Sie hatten Kurzweile und freuten sich es zu sehn.

      Als man da Gott zu Ehren eine Messe sang, 35

       Da hub sich von den Leuten ein gewaltiger Drang,

       Da sie zu Rittern wurden dem Ritterbrauch gemäß

       Mit also hohen Ehren, so leicht nicht wieder geschähs.

      Sie eilten, wo sie fanden geschirrter Rosse viel. 36

       Da ward in Siegmunds Hofe so laut das Ritterspiel,

       Daß man ertosen hörte Pallas und Saal.

       Die hochbeherzten Degen begannen fröhlichen Schall.

      Von Alten und von Jungen mancher Stoß erklang, 37

       Daß der Schäfte Brechen in die Lüfte drang.

       Die Splitter sah man fliegen bis zum Saal hinan.

       Die Kurzweile sahen die Fraun und Männer mit an.

      Der Wirth bat es zu laßen. Man zog die Rosse fort; 38

       Wohl sah man auch zerbrochen viel starke Schilde dort

       Und viel der edeln Steine auf das Gras gefällt

       Von des lichten Schildes Spangen: die hatten Stöße zerschellt.

      Da setzten sich die Gäste, wohin man ihnen rieth, 39

       zu Tisch, wo von Ermüdung viel edle Kost sie schied

       Und Wein der allerbeste, des man die Fülle trug.

       Den Heimischen und Fremden bot man Ehren da genug.

      So viel sie Kurzweile gefunden all den Tag, 40

       Das fahrende Gesinde doch keiner Ruhe pflag:

       Sie dienten um die Gabe, die man da reichlich fand;

       Ihr Lob ward zur Zierde König Siegmunds ganzem Land.

      Da ließ der Fürst verleihen Siegfried, dem jungen Mann, 41

       Das Land und die Burgen, wie sonst er selbst gethan.

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