Das Nibelungenlied. Anonym
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Nibelungenlied - Anonym страница 7

Название: Das Nibelungenlied

Автор: Anonym

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066118846

isbn:

СКАЧАТЬ Einen Linddrachen schlug des Helden Hand;

       Als er im Blut sich badete, ward hörnern seine Haut.

       So versehrt ihn keine Waffe: das hat man oft an ihm geschaut.

      "Man soll ihn wohl empfangen, der beste Rath ist das, 105

       Damit wir nicht verdienen des schnellen Recken Haß.

       Er ist so kühnes Sinnes, man seh ihn freundlich an:

       Er hat mit seinen Kräften so manche Wunder gethan."

      Da sprach der mächtge König: "Gewiss, du redest wahr: 106

       Nun sieh, wie stolz er dasteht vor des Streits Gefahr,

       Dieser kühne Degen und Die in seinem Lehn!

       Wir wollen ihm entgegen hinab zu dem Recken gehn."

      "Das mögt ihr," sprach da Hagen, "mit allen Ehren schon: 107

       Er ist von edelm Stamme eines reichen Königs Sohn;

       Auch hat er die Gebäre, mich dünkt, beim Herren Christ,

       Es sei nicht kleine Märe, um die er hergeritten ist."

      Da sprach der Herr des Landes: "Nun sei er uns willkommen. 108

       Er ist kühn und edel, das hab ich wohl vernommen;

       Des soll er auch genießen im Burgundenland."

       Da gieng der König Gunther hin, wo er Siegfrieden fand.

      Der Wirth und seine Recken empfiengen so den Mann, 109

       Daß wenig an dem Gruße gebrach, den er gewann;

       Des neigte sich vor ihnen der Degen ausersehn

       In großen Züchten sah man ihn mit seinen Recken stehn.

      "Mich wundert diese Märe," sprach der Wirth zuhand, 110

       "Von wannen, edler Siegfried, ihr kamt in dieses Land

       Oder was ihr wollet suchen zu Worms an dem Rhein?"

       Da sprach der Gast zum König: "Das soll euch unverhohlen sein.

      "Ich habe sagen hören in meines Vaters Land, 111

       An euerm Hofe wären, das hätt ich gern erkannt,

       Die allerkühnsten Recken, so hab ich oft vernommen,

       Die je gewann ein König: darum bin ich hieher gekommen.

      "So hör ich auch euch selber viel Mannheit zugestehn, 112

       Man habe keinen König noch je so kühn gesehn.

       Das rühmen viel der Leute in all diesem Land;

       Nun kann ichs nicht verwinden, bis ich die Wahrheit befand.

      "Ich bin auch ein Recke und soll die Krone tragen: 113

       Ich möcht es gerne fügen, daß sie von mir sagen,

       Daß ich mit Recht besäße die Leute wie das Land.

       Mein Haupt und meine Ehre setz ich dawider zu Pfand.

      Wenn ihr denn so kühn seid, wie euch die Sage zeiht, 114

       So frag ich nicht, ists Jemand lieb oder leid:

       Ich will von euch erzwingen, was euch angehört,

       Das Land und die Burgen unterwerf ich meinem Schwert."

      Der König war verwundert und all sein Volk umher, 115

       Als sie vernahmen sein seltsam Begehr,

       Daß er ihm zu nehmen gedächte Leut und Land.

       Das hörten seine Degen, die wurden zornig zuhand.

      "Wie sollt ich das verdienen," sprach Gunther der Degen, 116

       Wes mein Vater lange mit Ehren durfte pflegen,

       Daß wir das verlören durch Jemands Ueberkraft?

       Das wäre schlecht bewiesen, daß wir auch pflegen Ritterschaft!"

      "Ich will davon nicht laßen," fiel ihm der Kühne drein, 117

       "Von deinen Kräften möge dein Land befriedet sein,

       Ich will es nun verwalten; doch auch das Erbe mein,

       Erwirbst du es durch Stärke, es soll dir unterthänig sein.

      "Dein Erbe wie das meine wir schlagen gleich sie an, 118

       Und wer von uns den Andern überwinden kann,

       Dem soll es alles dienen, die Leute wie das Land."

       Dem widersprach da Hagen und mit ihm Gernot zuhand.

      "So stehn uns nicht die Sinne," sprach da Gernot, 119

       "Nach neuen Lands Gewinne, daß Jemand sollte todt

       Vor Heldeshänden liegen: reich ist unser Land,

       Das uns mit Recht gehorsamt, zu Niemand beßer bewandt."

      In grimmigem Muthe standen da die Freunde sein. 120

       Da war auch darunter von Metz Herr Ortewein.

       Der Sprach: "Die Sühne ist mir von Herzen leid:

       Euch ruft der starke Siegfried ohn allen Grund in den Streit.

      "Wenn ihr und eure Brüder ihm auch nicht steht zur Wehr, 121

       Und ob er bei sich führte ein ganzes Königsheer,

       So wollt ichs doch erstreiten, daß der starke Held

       Also hohen Uebermuth, wohl mit Recht bei Seite stellt."

      Darüber zürnte mächtig der Held von Niederland: 122

       "Nicht wider mich vermeßen darf sich deine Hand:

       Ich bin ein reicher König, du bist in Königs Lehn;

       Deiner zwölfe dürften mich nicht im Streite bestehn."

      Nach Schwertern rief da heftig von Metz Herr Ortewein: 123

       Er durfte Hagens Schwestersohn von Tronje wahrlich sein;

       Daß er so lang geschwiegen, das war dem König leid.

       Da sprach zum Frieden Gernot, ein Ritter kühn und allbereit.

      "Laßt euer Zürnen bleiben," hub er zu Ortwein an, 124

       "Uns hat der edle Siegfried noch solches nicht gethan;

       Wir scheiden es in Güte wohl СКАЧАТЬ