Das Nibelungenlied. Anonym
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Название: Das Nibelungenlied

Автор: Anonym

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 4064066118846

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СКАЧАТЬ mit milder Hand:

       So freute sie die Reise, die sie geführt in das Land.

      Das Hofgelage währte bis an den siebten Tag. 42

       Sieglind die reiche der alten Sitte pflag,

       Daß sie dem Sohn zu Liebe vertheilte rothes Gold:

       Sie könnt es wohl verdienen, daß ihm die Leute waren hold.

      Da war zuletzt kein armer Fahrender mehr im Land. 43

       Ihnen stoben Kleider und Rosse von der Hand,

       Als hätten sie zu leben nicht mehr denn einen Tag.

       Man sah nie Ingesinde, das so großer Milde pflag.

      Mit preiswerthen Ehren zergieng die Lustbarkeit. 44

       Man hörte wohl die Reichen sagen nach der Zeit,

       Daß sie dem Jungen gerne wären unterthan;

       Das begehrte nicht Siegfried, dieser waidliche Mann.

      So lange sie noch lebten, Siegmund und Siegelind, 45

       Wollte nicht Krone tragen der beiden liebes Kind;

       Doch wollt er herrlich wenden alle die Gewalt,

       Die in den Landen fürchtete der Degen kühn und wohlgestalt.

      Ihn durfte Niemand schelten: seit er die Waffen nahm, 46

       Pflag er der Ruh nur selten, der Recke lobesam.

       Er suchte nur zu streiten und seine starke Hand

       Macht' ihn zu allen Zeiten in fremden Reichen wohlbekannt.

      * * * * *

      Drittes Abenteuer.

      Wie Siegfried nach Worms kam.

      Den Herrn beschwerte selten irgend ein Herzeleid. 47

       Er hörte Kunde sagen, wie eine schöne Maid

       Bei den Burgunden wäre, nach Wünschen wohlgethan,

       Von der er bald viel Freuden und auch viel Leides gewann.

      Von ihrer hohen Schöne vernahm man weit und breit, 48

       Und auch ihr Hochgemüthe ward zur selben Zeit

       Bei der Jungfrauen den Helden oft bekannt:

       Das ladete der Gäste viel in König Gunthers Land.

      So viel um ihre Minne man Werbende sah, 49

       Kriemhild in ihrem Sinne sprach dazu nicht Ja,

       Daß sie einen wollte zum geliebten Mann:

       Er war ihr noch gar fremde, dem sie bald ward unterthan.

      Dann sann auf hohe Minne Sieglindens Kind: 50

       All der Andern Werben war wider ihn ein Wind.

       Er mochte wohl verdienen ein Weib so auserwählt:

       Bald ward die edle Kriemhild dem kühnen Siegfried vermählt.

      Ihm riethen seine Freunde und Die in seinem Lehn, 51

       Hab er stäte Minne sich zum Ziel ersehn,

       So soll er werben, daß er sich der Wahl nicht dürfe schämen.

       Da sprach der edle Siegfried: "So will ich Kriemhilden nehmen,

      "Die edle Königstochter von Burgundenland, 52

       Um ihre große Schöne. Das ist mir wohl bekannt,

       Kein Kaiser sei so mächtig, hätt er zu frein im Sinn,

       Dem nicht zum minnen ziemte diese reiche Königin."

      Solche Märe hörte der König Siegmund. 53

       Es sprachen seine Leute: also ward ihm kund

       Seines Kindes Wille. Es war ihm höchlich leid,

       Daß er werben wolle um diese herrliche Maid.

      Es erfuhr es auch die Königin, die edle Siegelind: 54

       Die muste große Sorge tragen um ihr Kind,

       Weil sie wohl Gunthern kannte und Die in seinem Heer

       Die Werbung dem Degen zu verleiden fliß man sich sehr.

      Da sprach der kühne Siegfried: "Viel lieber Vater mein, 55

       Ohn edler Frauen Minne wollt ich immer sein,

       Wenn ich nicht werben dürfte nach Herzensliebe frei."

       Was Jemand reden mochte, so blieb er immer dabei.

      "Ist dir nicht abzurathen," der König sprach da so, 56

       "So bin ich deines Willens von ganzem Herzen froh

       Und will dirs fügen helfen, so gut ich immer kann;

       Doch hat der König Gunther manchen hochfährtgen Mann.

      "Und wär es anders Niemand als Hagen der Degen, 57

       Der kann im Uebermuthe wohl der Hochfahrt pflegen,

       So daß ich sehr befürchte, es mög uns werden leid,

       Wenn wir werben wollen um diese herrliche Maid."

      "Wie mag uns das gefährden!" hub da Siegfried an: 58

       "Was ich mir im Guten da nicht erbitten kann,

       Will ich schon sonst erwerben mit meiner starken Hand,

       Ich will von ihm erzwingen so die Leute wie das Land."

      "Leid ist mir deine Rede," sprach König Siegmund, 59

       "Denn würde diese Märe dort am Rheine kund,

       Du dürftest nimmer reiten in König Gunthers Land.

       Gunther und Gernot die sind mir lange bekannt.

      "Mit Gewalt erwerben kann Niemand die Magd," 60

       Sprach der König Siegmund, "das ist mir wohl gesagt;

       Willst du jedoch mit Recken reiten in das Land,

       Die Freunde, die wir haben, die werden eilends besandt."

      "So ist mir nicht zu Muthe," fiel ihm Siegfried ein, 61

       "Daß mir Recken sollten folgen an den Rhein

       Einer Heerfahrt willen: das wäre mir wohl leid,

       Sollt ich damit erzwingen diese herrliche Maid.

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