Seewölfe - Piraten der Weltmeere 16. John Roscoe Craig
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 16

Автор: John Roscoe Craig

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954391998

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СКАЧАТЬ Schiff gewütet, wie es schlimmer nicht sein konnte.

      Kalter Schweiß stand auf Hasards Stirn. Er hörte das Kreischen aus dem Großmars und hob den Kopf.

      Nur aus den Augenwinkeln sah er den schwarzen Schatten auf sich zufliegen. Batuti stieß einen heiseren Schrei aus.

      Hasard warf sich zur Seite.

      Kurz bevor der schwarze Panther ihn erreichte, zuckte der schlanke Leib zusammen. Hasard sah das Messer, das Batuti geworfen hatte, aus dem Leib der Bestie ragen.

      Nur haarscharf fegten die Krallen der Raubkatze an seinem Gesicht vorbei. Hasard vermeinte den Lufthauch zu verspüren und roch den fauligen Atem des Tieres. Der Schweif der Katze peitschte durch sein Gesicht.

      Blindlings drosch Hasard mit dem Lauf seiner Pistole zu. Er traf das Tier am Schulterblatt, wo die Kugel von Ferris Tucker ein großes Loch gerissen hatte.

      Hasard konnte es nicht fassen, daß dieses Tier immer noch am Leben war. Es taumelte zur Seite, und dann hörte Hasard, wie das Messer auf die Decksplanken polterte. Es hatte sich aus der Wunde gelöst.

      Hasard war aufgesprungen und schwang sich in die Wanten des Großmastes. Der Sprung der Bestie war zu kurz. Sie knallte mit dem Kopf gegen die Lafette der kleinen Kanone, die Hasard als Absprung gedient hatte.

      Batuti war an Backbord ebenfalls in die Wanten geklettert. Sein Gesicht war grau, aber jetzt war es nicht die Angst vor den bösen Geistern, die ihn gepackt hatte. Jetzt zitterte er um das Leben Hasards.

      Der Panther war mit einem Satz auf dem Schanzkleid. Seine Vorderpranken legten sich auf die Webeleinen. Mit letzter Kraftanstrengung versuchte sich das tödlich verwundete Tier hochzuziehen.

      Hasards Hand war ruhig, als er die Pistole auf den Kopf der schwarzen Bestie richtete. Die grünen Augen der Raubkatze schienen Funken zu sprühen. Hasard glaubte Haß darin zu erkennen. Er zielte genau, und kurz bevor die Bestie zum Sprung ansetzte, drückte er ab.

      Die Kugel zerschmetterte den Schädel des Panthers. Die Krallen lösten sich von den Webeleinen. Der schlanke, leblose Körper rutschte an den Wanten hinunter, überschlug sich in der Luft und klatschte ins Wasser.

      Hasard schloß für einen Moment die Augen. Er dachte daran, wie sehr er sich in den letzten Tagen ein wenig Abwechslung für seine Männer und sich gewünscht hatte – aber an so etwas wie diese Galeone des Grauens hatte er im Traum nicht gedacht.

      3.

      Sie hatten das Boot vertäut und kletterten nur zögernd über das Schanzkleid. Dan O’Flynn schloß die Augen, als er den fürchterlichen Anblick der zerrissenen Körper zum zweitenmal sah.

      Die vier anderen gaben sich gelassener. Aber auch ihren Gesichtern war anzusehen, daß sie so etwas Grauenvolles noch nicht erlebt hatten.

      Hasard befahl Stenmark und Matt Davies, ein großes Stück Segeltuch zu beschaffen, in das sie die zerfetzten Leichname wickeln konnten.

      Dan O’Flynn stand neben einem toten Panther und stieß ihn mit dem Fuß an. Im Tode sah die Raubkatze fast niedlich aus. Das weiche, glänzende Fell lud zum Streicheln ein. Dan schüttelte den Kopf. Es war unglaublich, daß diese Tiere ein solches Massaker hatten anrichten können.

      Smoky war unter der Back verschwunden. Sein Schrei rief die anderen herbei.

      Er wies auf eine Reihe Käfige aus Holzstäben, die zum größten Teil zerborsten waren.

      Hasard schüttelte den Kopf.

      „Sie hätten wissen müssen, daß diese Käfige nicht stark genug sind“, murmelte er. Er sah, daß es sich um vier Käfige handelte. Wahrscheinlich war in jedem von ihnen ein Panther untergebracht gewesen. Also brauchten sie nicht zu befürchten, daß noch eine weitere Raubkatze auf dem Schiff herumschlich.

      Ferris Tucker war an der Kombüse vorbeigegangen und öffnete das Schott, das zu den Mannschaftsräumen führte. Er prallte regelrecht zurück.

      Die anderen blickten ihn erstaunt an, doch dann zuckten auch sie zusammen, als plötzlich jemand mit einer unheimlichen Stimme zu singen begann.

      Dan O’Flynn hielt sein Entermesser in der vorgestreckten Faust und starrte auf das dunkle Loch, aus dem die Stimme drang.

      Hasard hörte, daß es ein Portugiese war. Er sang Kirchenlieder.

      Ein Schauer lief Hasard über den Rücken, als er den Mann sah. Taumelnd bewegte er sich vorwärts. Sein Gesicht war jung, doch vom Grauen gezeichnet. Schlohweiße Haare standen ihm wirr vom Kopf ab. Seine Kleidung war zerfetzt, und auf der linken Brustseite und auf dem linken Oberarm waren die blutigen Kratzspuren einer Pantherpranke zu sehen.

      Hasard nickte Ferris Tucker zu. Der Riese kümmerte sich um den Portugiesen, der den Verstand verloren hatte. Seine Stimme klang laut über das gespenstische Schiff.

      Smoky hatte den Raum unter der Back betreten, aber nichts weiter gefunden.

      „Seht nach, was die Galeone geladen hat“, sagte Hasard. „Kapitän Drake wird dann entscheiden, was mit der Galeone geschieht.“

      Dan O’Flynn, der allmählich sein Entsetzen verlor, und Batuti liefen zum Niedergang und verschwanden in den Laderäumen. Stenmark und Matt Davies hatten inzwischen ihr grausiges Werk hinter sich gebracht. Insgesamt hatten sie zwölf zerfetzte Männer gefunden.

      „Nur der Kapitän war noch ganz“, sagte Davies heiser. „Er hatte sich in seiner Kammer eingeschlossen und sich eine Kugel durch den Kopf gejagt. Wir haben die Tür aufgebrochen.“

      Hasard nickte und war mit wenigen Sprüngen die Stufen zum Achterdeck hinaufgelaufen. Er legte die Hände zu einem Trichter an den Mund und rief zur „Pelican“ hinüber, daß alle Männer an Bord dieses Schiffes tot seien – bis auf den Verrückten, der immer noch seine Kirchenlieder sang.

      „Ladung?“ Kapitän Drake liebte es nicht, viele Worte zu machen.

      Hasard blickte in die Kuhl zum Niedergang, wo Dan O’Flynns Kopf auftauchte. Das Bürschchen hatte Drakes Frage verstanden.

      „Gewürze und Nüsse!“ rief er Hasard zu.

      Hasard gab es weiter.

      Drake befahl, auf der „Pelican“ ein weiteres Boot zu Wasser zu lassen. Zusammen mit den Männern in Carberrys Boot sollten sie soviel wie möglich von der schwarzen Galeone herunterholen und sie dann versenken.

      Hasard nickte. Etwas anderes hatte er nicht erwartet. Selbst wenn sie das Schiff gut hätten gebrauchen können und auch genügend Männer zur Verfügung standen, um es zu bedienen, so würde dieses schwarze Schiff mit seiner grauenvollen Vergangenheit doch immer ein böses Omen für die Seeleute bedeuten.

      Hasard hob den Kopf, als er das Kreischen aus dem Großmast hörte. Er sah, wie Smoky gerade in den Großmars turnte und blitzschnell nach einem kleinen Wesen griff, das sich ängstlich an die Toppnanten klammerte. Hasard hörte Smokys beruhigende Stimme. Das Kreischen des Affen verstummte. Das verängstigte Tier, das in den letzten Tagen Höllenqualen erlitten haben mußte, klammerte sich jetzt an Smokys Hemd fest.

      Carberrys Männer begannen inzwischen, den Laderaum der schwarzen Galeone zu leeren. Ein paar Männer durchsuchten СКАЧАТЬ