Seewölfe - Piraten der Weltmeere 16. John Roscoe Craig
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 16

Автор: John Roscoe Craig

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954391998

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СКАЧАТЬ Bord eines Schiffes gelangen konnten.

      „Pullt gleichmäßig, ihr Affenärsche!“

      Die laute Stimme Carberrys zitterte vor unterdrückter Wut.

      Hasard drehte sich um. Die „Pelican“ war inzwischen auf eine halbe Kabellänge herangepullt worden. Die Rudergasten im Boot hatten natürlich gesehen, wie sich die Männer auf der Back der „Pelican“ bekreuzigten, und hatten die Köpfe gedreht, um zu sehen, was bei der schwarzen Galeone geschehen war.

      Hasard sah die vornehmen Herren auf dem Achterdeck der „Pelican“, die dort herumstolzierten wie die Pfauen, als befänden sie sich auf einem Gartenfest in London. Ein Grinsen huschte über Hasards Züge, als er die bleichen Gesichter der Lords sah. Einige von ihnen verschwanden wieder unter Deck. Ihre Nerven hielten einer solchen Belastung wohl nicht stand.

      „Schießen Sie die Bestien ab, Killigrew!“

      Hasard nickte. Er hatte nur auf den Befehl Drakes gewartet. Er wies Stenmark und Ferris Tucker an, die schwarzen Panther abzuknallen, sobald sie sich zeigten.

      Minuten später peitschten die ersten Schüsse durch die bleierne Luft. Eine der Raubkatzen schrie. Sie hieb mit den Pranken durch die Luft, als wolle sie einen unsichtbaren Feind abwehren. An ihrer rechten Seite bildete sich auf dem schwarzen Fell ein großer, feucht glänzender Fleck aus.

      „Du hast sie getroffen, Ferris!“ sagte Matt Davies voller Genugtuung.

      „Sie ist aber noch nicht tot“, erwiderte Ferris Tucker brummend. „Die Bestien sind anscheinend nicht totzukriegen.“

      Hasard ließ wieder ein wenig näher an die schwarze Galeone heranpullen. Stenmark hatte bereits wieder geladen. Als er eine weitere Katze auf das Schanzkleid springen sah, riß er die Muskete hoch, zielte kurz und drückte ab.

      Die Raubkatze vollführte einen Satz, der die Männer in Erstaunen versetzte. Sie sprang mindestens acht Fuß hoch. Ihre scharfen Krallen waren weit herausgestreckt, aber sie schafften es nicht, Halt in der Bordwand zu finden.

      Klatschend schlug der schlanke Leib des Panthers aufs Wasser, das sich sofort rot färbte. Durch den Pulverdampf sah Hasard, daß die Katze am Kopf getroffen war.

      Das Tier war nicht tot. Es schien einen Moment zu überlegen, ob es an der Bordwand wieder hinaufklettern solle, aber dann richteten sich die glühenden grünen Augen auf das Boot, in dem Hasard stand.

      Batuti schrie auf. Er wich zum Dollbord zurück. Das Boot begann zu schwanken. Matt Davies hieb mit seinem Eisenhaken zu. Die Glocke über der Ledermanschette traf Batuti am Hinterkopf. Lautlos sackte er zusammen. Matt Davies fing ihn auf und legte ihn zwischen zwei Duchten.

      Die Pistole in Hasards Hand krachte. Er sah sofort, daß er die Raubkatze verfehlt hatte. Dan O’Flynn hieb mit einem Riemen auf den Panther ein, doch die Katze krallte sich mit den Pranken im Holz des Riemens fest.

      Ferris Tucker hatte seine Muskete umgedreht und versuchte den Kopf der Bestie zu treffen. Er schlug vorbei, und beinahe hätte die Wucht des Schlages ihn über Bord gerissen. Das Boot schwankte wieder stark.

      Der schwarze Panther schnellte sich hoch, rasend vor Wut, Schmerz und Blutgier. Matt Davies’ Haken zuckte vor und schlug in den Nacken der Bestie. Stenmark stieß mit dem Messer zu und traf die Raubkatze im Hals. Smoky hatte endlich die dritte Muskete schußbereit und feuerte sie ab, als er meinte, den Kopf des Panthers genau vor der Mündung zu haben.

      Der Rückstoß der Muskete warf Smoky gegen Stenmark, der das Gleichgewicht verlor und sich krachend auf eine Ducht setzte.

      Hasard klammerte sich fest.

      Die Bestie schrie ihren Schmerz hinaus. Es hörte sich an wie der Todesschrei eines Menschen. Dann endlich hielt Hasard seine zweite Pistole in der Hand und jagte die Kugel der Bestie genau zwischen die Augen.

      Wie von einer unsichtbaren Faust gestoßen, klatschte das Tier ins Wasser zurück. Es war fürchterlich zugerichtet. Langsam sackte der Kadaver weg, und nur ein großer roter Fleck blieb auf dem Wasser zurück.

      Hasard befahl Stenmark und Ferris Tucker, auch den vierten Panther abzuschießen, und nachdem sie eine Viertelstunde auf ihre Chance gewartet hatten, gelang es ihnen schließlich.

      Batuti wachte stöhnend auf und befühlte die Beule an seinem Hinterkopf. Er schien genau zu wissen, wem er das Ding zu verdanken hatte, denn er drehte sich zu Matt Davies um und zeigte ihm die Zähne.

      „Warum hast du geschlagen?“ fragte er böse.

      „Du warst doch dabei, vor lauter Angst in die Hose zu scheißen und unser Boot zum Kentern zu bringen, Mann“, sagte Matt Davies grinsend. „Ich hab’ gedacht, ich tu dir einen Gefallen.“

      Batuti grollte. Seine großen Hände öffneten und schlossen sich. Es sah aus, als wolle er Matt Davies jeden Augenblick an die Gurgel springen.

      Hasard beendete den Streit mit einer heftigen Handbewegung. Er blickte hinüber zum Achterdeck der „Pelican“. Sir Thomas Doughty redete ununterbrochen auf Francis Drake ein. Der Kapitän hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt.

      Hasard hätte zu gern gewußt, was dort auf dem Achterdeck gesprochen wurde. Aber es war müßig, darüber nachzudenken. Er hatte etwas anderes zu tun. Noch bestand der Befehl Drakes, die schwarze Galeone zu entern.

      Er befahl den Männern, dicht an die Bordwand heranzupullen.

      „Batuti und ich gehen an Deck“, sagte er. Er reichte Stenmark seine beiden Pistolen, damit der Schwede sie nachlud. Dann schlug das Boot mit dumpfem Laut gegen den Rump der Galeone.

      „Achtet auf die letzte Katze“, sagte Ferris Tucker. „Sie ist nur verwundet, und in diesem Zustand sollen Raubkatzen besonders gefährlich sein.“

      Hasard nickte. Er nahm die geladenen Pistolen von Stenmark in Empfang und schob sie sich in den Gürtel. Er griff nach den Berghölzern und war mit wenigen Klimmzügen oben auf dem Schanzkleid. Er blickte sich nicht nach Batuti um. Er wußte, daß der Schwarze ihm in die Hölle folgen würde, auch wenn seine Angst noch so groß war.

      Durch die Erzählung Dan O’Flynns war Hasard vorgewarnt. Das Bürschchen hatte nicht übertrieben. Dieser Anblick konnte einem den Magen umdrehen.

      Hasard versuchte nicht auf die drei verstümmelten Leichname zu blikken. Seine Augen huschten über die Kuhl und über die Back, wo der verwundete Panther verschwunden war.

      Er zog eine Pistole aus dem Gürtel und machte sie schußbereit. Er wandte kurz den Kopf und blickte Batuti an, der ein grimmiges Gesicht zog und sich bemühte, seine Angst vor den bösen Geistern nicht zu zeigen.

      „Bleib hier an Backbord“, sagte Hasard. „Ich gehe hinüber nach Steuerbord. Wenn mich nicht alles täuscht, hat sich die Bestie unter der Back verkrochen.“

      Batuti nickte. Er wollte „Aye, aye, Sir“ sagen, aber kein Ton drang über seine Lippen. Seine Zunge fühlte sich an wie ein pelziger Ball.

      Hasard glitt geschmeidig vom Schanzkleid und überquerte die Kuhl mit wenigen Sätzen. Hinter dem Beiboot, das in der Mitte der Kuhl auf der großen Gräting lag, stockte er einen Sekundenbruchteil.

      Schaudernd wandte er sich ab. Hier lagen zwei weitere Männer, von denen nicht viel СКАЧАТЬ