Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. страница 14

Название: Wyatt Earp Staffel 4 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740914011

isbn:

СКАЧАТЬ die Füße kaputt. Du mußt watscheln lernen. Die Schellen zerscheuern dir sonst die Knochen.«

      Halbot lernte den Watschelgang.

      Er lernte Steine brechen, schleppen und beschlagen.

      Er lernte alles. Nur nicht, sich an dieses fürchterliche Leben zu gewöhnen.

      Tag und Nacht sann er nichts anderes als Flucht.

      Er wußte nicht, daß dieser Gedanke der einzige Hoffnungsfunke war, der in den Seelen all der anderen Gefangenen auch brannte.

      Aber die meisten wußten, daß es nur ein leerer Wahn war, dieser Gedanke.

      Es gab keine Flucht aus Sescattewa.

      Dieser Gedanke hatte auch die wildesten unter den Männern ruhig gemacht.

      Stumme Verzweiflung zeichnete die Gesichter der meisten von ihnen. Hin und wieder brach es aus diesem oder jenem heraus. Ein Schrei, ein tierischer Aufschrei. Felsstücke flogen in die Tiefe – aber die gefürchtete Bullpeitsche der Wächter schaffte immer wieder Ruhe.

      Es hatten sich schon Sträflinge aus der Wand hinuntergestürzt.

      Im Februar 1876 sollte eine Revolte stattgefunden haben. Niemand wußte genau, ob es stimmte. Es durfte ja nicht miteinander gesprochen werden. Auch abends nicht, auch nicht während der Nacht.

      Vielleicht war das das Schlimmste an Sescattewa.

      *

      Jake Halbot gehörte zu den wenigen Männern, die auch noch nach einem Jahr auf Flucht sannen. Er würde den Versuch unternehmen, todsicher. Er mußte ihn unternehmen – dann konnte er sich erst in sein Schicksal ergeben, wenn er es versucht hatte.

      Er war dreizehn Monate im Todescamp, als er es wagte.

      Er wußte, daß die Wand keinen Weg bot, er mußte also über den Draht.

      Als er in dieser Nacht aufstand, regnete es wie aus Kübeln.

      Halbot spürte plötzlich eine Hand an seinem linken Bein. Eine zweite Hand zerrte ihn auf das Nachbarlager.

      Der grauhaarige Alte flüsterte heiser in das Ohr des Erschrockenen: »Es geht nicht. Vor dem Haus steht ein Posten – dahinter auch einer. Und am Draht sitzen in Regennächten neun Hunde.«

      Jake riß sich los.

      Wie eine Katze schlich er hinaus.

      Als der Posten die Tür knarren hörte, fuhr er herum und richtete das Gewehr auf den Mann.

      »Es stirbt einer«, krächzte Halbot.

      Der Mann mit dem breitrandigen Hut, der Lederjacke, dem patronengespickten Waffengurt, den hochhackigen Schuhen und dem Gewehr im Anschlag kam heran.

      Da hechtete ihm der Texaner entgegen. Trotz der schweren Kette erreichte er ihn, spannte ihm die Linke um den Hals und ließ die Rechte mehrmals gegen den Schädel des Postens fliegen. Dann kauerte er mit angehaltenem Atem über dem Besinnungslosen.

      Drinnen im Schlafraum lag der grauhaarige Alte mit offenen Augen und weit offenen Ohren.

      Draußen war es still.

      Jake Halbot hielt die Fußkette mit der Linken stramm, damit sie kein Geräusch machen konnte, und schlich dann zum Draht.

      Sieben Yards davor blieb er liegen.

      Dann kamen die Hunde. Sie bellten wie toll.

      Der Sträfling mußte zurück.

      Vorm Haus blieb er stehen und blickte zu den Indianertürmen hinüber.

      Warnschüsse brüllten durch die Nacht.

      Der Gefangene schlich in den Schlafraum zurück. Minuten später stand der ganze Block vor der Tür.

      Der Lagerboß fragte, wer den Wächter niedergeschlagen hatte.

      Niemand antwortete.

      Die Untersuchung war kurz. Der Boß hatte seine Erfahrung in solchen Dingen.

      Die Gruppe bekam Nachtarbeit, zusätzlich!

      Nach fünf Minuten fielen die Männer um wie die Fliegen.

      Jake Halbot und der Grauhaarige waren die beiden letzten, die auf den Beinen standen.

      Da trat der Boß vor sie hin. »Wer von euch beiden war es?«

      Die beiden sahen an ihm vorbei.

      Da sauste die Bullpeitsche auf den Alten nieder. Aber er schwieg.

      Wie so oft auch in seinem Leben in der Freiheit kam der schuldige Texaner davon.

      Er wurde nicht überführt.

      Seine körperliche Härte war größer als die Geduld des Lagerchiefs.

      Dieser Ausbruchsversuch war also mißglückt.

      Nie und nimmer wäre er über den Draht gekommen. Und wenn – die Hunde hätten ihn draußen gestellt und zerrissen. Es waren blindwütige, halbwilde Tiere. Die Sträflinge wußten es.

      Aber der lebenslängliche Jake Halbot aus Texas, der durch den Marshal Earp gestellt worden war, sann weiterhin auf Flucht.

      Es blieb nur der zweite Weg: durch die Wand.

      Es war schon schwierig, die Wand am Tage zu erklettern, geschweige denn in einer Regennacht. Und eine Regennacht mußte es sein wegen der Geräusche, die der Aufstieg verursachte.

      In einer Regennacht aber wurden die Wachen verdoppelt.

      Das alles wußte Jake Halbot. Aber er arbeitete an seinem Fluchtplan. Er würde durch die Wand gehen.

      Mit der Kette konnte er allerdings nicht weit kommen, deshalb mußte er sie sprengen. Das war jedoch ein Unternehmen, zu dem er Wochen brauchte.

      Er nagte mit seinem Meißel seine linke Fußschelle an. Jeden Tag um ein winziges Stück mehr. Von unten her, so daß es nicht so leicht zu sehen war.

      Es dauerte Wochen.

      Dann hatte er die Eisenmanschette so weit geschwächt, daß er hoffen konnte, sie mit wenigen Schlägen bei seiner Flucht sprengen zu können.

      Nun wartete er auf den Regen.

      Er kam und kam nicht.

      Und dann hörte er es in einer Nacht plötzlich auf das Dach tröpfeln. Erst leise und dann immer mehr und mehr.

      Jake richtete sich auf. Er schlich zur Tür. Als er öffnen wollte, wurde er am Arm ergriffen.

      Tödlich erschrocken wandte er sich um.

      Da hörte er dicht an seinem Ohr eine Stimme: »Ich komme mit!«

      Halbot hatte СКАЧАТЬ