Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 4 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740914011

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СКАЧАТЬ Gestein hoch.

      Die Sonne brannte ihnen auf die schmerzenden Rücken.

      Keuchend, ächzend und völlig erschöpft arbeiteten sich die beiden Verbrecher dem Gipfel entgegen.

      Plötzlich rutschte Shacks rechter Fuß ab.

      Der Grauhaarige krampfte sich instinktiv in Halbots Bein.

      Entsetzt blickte der Texaner nach unten.

      Sein Gesicht verzerrte sich vor Todesangst. Und dann geschah es: Er schüttelte, ohne wirklich in Not zu sein, den haltsuchenden Gefährten, der ihn dreimal gerettet hatte, ab.

      Mit einem gellenden Schrei stürzte Steve Shack in die Tiefe.

      Der Texaner sah seinen Körper auf spitze Felsvorsprünge aufschlagen, sich überschlagen – und weiter in den grauen Abgrund stürzen.

      *

      Jake Halbot schloß die Augen und krallte sich in den Fels.

      Erst nach endlosen Minuten zerrte er sich weiter hoch.

      Am Nachmittag fiel er in einer Nische erschöpft nieder und sank bald in einen totenähnlichen Schlaf, aus dem er erst Stunden später erwachte.

      Drüben im Westen sank die Sonne bereits über den blauen Berggipfeln.

      Feiner Steinstaub rieselte auf das von zahllosen Rissen und Schrammen völlig entstellte Gesicht des flüchtigen Sträflings nieder.

      Er blickte hoch und sah in ein scharfes, schwefelgelbes Augenpaar.

      Halbot war wie gelähmt vor Schreck.

      Etwa sieben Yards über ihm saß ein grauer Riesenvogel auf einer Felszacke und starrte ihn böse aus glimmenden Augen an.

      Endlich löste sich der Krampf von dem Texaner. Er tastete neben sich – nichts. Kein Steinstück, das er als Waffe benutzen konnte.

      Der riesige Steinadler saß mit in den Fels gestoßenen Krallen da und starrte ihn hypnotisierend an.

      Plötzlich spannte er seine gewaltigen Flügel und ließ sie schlagend wippen.

      Halbot hielt den Atem an.

      Da schoß der gefährliche Raubvogel im Sturzflug auf ihn nieder.

      Halbot fuhr zur Seite.

      Ein wilder und auf beiden Seiten mit tödlicher Erbitterung geführter Kampf begann.

      Als er zu Ende war, hatte der Mann aufgerissene blutige Hände, eine große Wunde von einem Schnabelstoß in der linken Schulter, und sein rechtes Ohr war aufgerissen.

      Der Vogel lag tot neben ihm am Felsen, der so grau war wie sein Federkleid.

      Jake Halbot setzte seinen fürchterlichen Weg fort.

      Und als die Sonne hinter den Gipfeln der Bergriesen verschwunden war, schien es ihm endgültig klar zu sein, was man sich im Camp der Lebenslänglichen erzählte: Aus Sescattewa gab es kein Entkommen!

      Der Fels, der sich hoch über den Steinbrüchen in den Himmel schob, schien keinen Paß zu haben und kein Ende nehmen zu wollen.

      Zu Tode erschöpft hing der junge Mann in einer Steinrinne und spürte nicht einmal mehr den Regen, der in der Nacht fiel.

      *

      Tage waren vergangen.

      Der Mann, der sich durch das Waldtal nach Süden schleppte – hatte nur noch sehr wenig Ähnlichkeit mit einem Menschen.

      Blutig, mit Schnitt- und Kratzwunden über und über bedeckt, völlig zerlumpt und zerfetzt – strauchelte er vorwärts.

      Wie der Sträfling Jake Halbot über den Berg gekommen war, wie er seine vielfältigen Zacken, Zinnen, Klüfte und Spalten überwunden hatte, wußte er selbst nicht.

      Auf einmal war er dann oben gewesen und hatte einen Abstieg gefunden. In traumwandlerischer Sicherheit und mit der fatalen Gleichgültigkeit eines Menschen, der den Tod hundertmal vor Augen hatte, war ihm der Abstieg gelungen.

      Als er das erste Gras fand, krallte er die Finger in die Büschel, kaute auf den Halmen herum und sog den Saft heraus.

      Eine übermenschliche Kraft hielt ihn auf den Beinen.

      Bis er zu der Quelle kam.

      Da erst brach er zusammen.

      Und als er aus seiner Ohnmacht erwachte, als der Schlaf die Schwäche überwunden hatte, gab der frische Bergquell ihm neue Kräfte.

      Jake Halbot hätte nie geglaubt, daß ein Mensch so viel aushalten kann.

      Er taumelte vorwärts, so weit ihn die Füße zu tragen vermochten, sank zu Boden und richtete sich wieder auf, wenn er sich gekräftigt glaubte, und wankte weiter.

      Nach Tagen sah er die Blockhütte plötzlich vor sich. Im Morgengrauen war es.

      Wie ein Tier pirschte er sich heran. Als er in ihrem Eingang stand, sah er den Mann drüben auf dem Lager liegen. Mit einem großen Bärenpelz bedeckt, bärtig und kahlhäuptig.

      Rechts an der Wand lehnte das Winchester-Gewehr.

      Der entflohene Sträfling machte sich keine Mühe mehr, geräuschlos aufzutreten. Er nahm das Gewehr und richtete es auf den Schlafenden.

      Dann brüllten die Schüsse auf.

      Jake Halbot hatte den zweiten Menschen getötet. Den neunundfünfzig-jährigen Fallensteller Tim Billoray.

      Der Mörder schaffte den Toten hinaus und verscharrte ihn.

      Dann hauste er in der Hütte des Fallenstellers.

      Er erholte sich schnell.

      Nach einigen Tagen nahm er das Pferd des Toten, sein Gewehr, seine Kleidung und die schon aufgespannten Pelze und ritt dann talwärts.

      Er ritt scharf südöstlich.

      Einen Ziel in nebelhafter Ferne entgegen.

      *

      Das Ziel, das der Mörder verfolgte, lag, genauer gesagt, weit drüben in Kansas.

      Und dem Chronisten, der von Sescattewa her auf der Fährte dieses fürchterlichen Mannes ritt, sträubten sich die Haare, als er begriff, daß der Verbrecher, blind vor Haß, keinem anderen Ziel zustrebte als dem fernen Dodge City.

      Jake Halbot hatte den Gedanken an die Freiheit längst unter dem Haß auf einen ganz bestimmten Mann begraben.

      Dieser Mann war der Marshal Earp.

      Er dachte nicht daran, daß der Marshal für ihn gesprochen hatte, daß er ihn vor dem Strick bewahrt und ihm dadurch das Leben erhalten hatte. Vom Haß verblendet, war nur eine einzige Tatsache in seinem verbrannten Hirn zurückgeblieben: Er hat mich nach Sescattewa СКАЧАТЬ