Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 4 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740914011

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СКАЧАТЬ er nicht von der anderen Talseite gekommen? Weshalb hatte er das Haus nicht genauer beobachtet?

      Aber irgendwie fühlte er in seinem Innern, daß es ihm auch dann nicht gelungen wäre, den Fremden zu überraschen. Der Mann hatte etwas unbestimmbar Sicheres an sich, etwas Sonderbares, das der Bandit nicht zu ergründen vermochte.

      Jetzt beobachtete er die ruhigen Bewegungen, mit denen der andere den Braten vom Spieß nahm, auf ein sauberes Speisebrett legte und mit geschickten Händen zerteilte.

      Er schien nicht die mindeste Sorge zu haben, daß der Texaner noch irgend etwas gegen ihn unternehmen könnte.

      Jetzt muß ich es tun! zuckte es durch Halbots Schädel.

      Da wandte der Fremde den Kopf und sah ihn an.

      Ein winziges Lächeln spielte in seinen Augenwinkeln. »Sie plagen sich da mit ziemlich unnützen Gedanken, Mister. Kommen Sie, setzen Sie sich da hin.«

      Halbot ging auf einen Hocker zu, dem das vierte Bein zur Hälfte fehlte.

      Er setzte sich, beugte sich vornüber und stierte auf seine behaarten, klobigen Fäuste. Weshalb gelang es ihm nicht, den Mann zu überlisten? Weshalb kam der ihm immer genau in dem Augenblick zuvor, da Halbot etwas unternehmen wollte?

      Der Mann hatte eine Keule von dem Berghahn getrennt und reichte sie ihm. Mit der ausgestreckten Linken.

      Da sah der Verbrecher seine Chance. Er glaubte zu wissen, daß die Linke die Schußhand des Fremden war. Blitzschnell fuhr seine eigene Rechte zum Revolver.

      Aber er hatte die Waffe noch nicht halb aus dem Halter, als er in der rechten Hand des Fremden einen großen fünfundvierziger Colt blinken sah.

      Der Fremde lächelte spöttisch. »Ich weiß, Mister. Sie gehören zu den Leuten, die um jeden Preis wissen wollen, wie schnell der andere zieht. Ich denke, da Sie es nun wissen, ist alles in Ordnung.« Er schob den Revolver ins Halfter und hielt Halbot die Geflügelkeule wieder hin. »Vorwärts, ich habe schließlich keine Lust, Ihnen das Ding zu verkaufen.«

      Der Texaner hatte die Augen sperrangelweit aufgerissen.

      Mit einer mechanischen Bewegung nahm er die Keule an sich und begann lustlos an ihr zu nagen.

      Der Fremde war ihm unheimlich geworden. Und plötzlich ertappte sich der Mann, der bisher immer nur andere Menschen in Angst und Schrecken versetzt hatte, bei dem Gedanken, daß er sich weit weg von hier wünschte.

      Seelenruhig verzehrte der Fremde seine Portion. Dann erhob er sich, ging hinaus – und gleich darauf vernahm Halbot das quietschende Geräusch einer halbverrosteten Wasserpumpe.

      Der Fremde wusch sich die Hände.

      Als Halbot vor das Haus kam, sah er, wie der Mann sich eine lange schwarze Zigarre anzündete.

      Halbot rollte sich eine Zigarette, zündete sie an und lehnte sich an einen Türpfeiler. »Sie wollen in die Stadt?« fragte er.

      Der Fremde warf ihm einen schnellen Blick zu. »In die Stadt? Welche Stadt meinen Sie?«

      »Ich weiß nicht, wie sie heißt. Ich stamme nicht aus dieser gottverdammten Gegend.«

      »Dachte ich mir. Ich habe noch keinen Texaner getroffen, dem es in den Bergen gefallen hätte.«

      Heavens! Er wußte also genau, daß er es mit einem Texaner zu tun hatte. Das war höllisch gefährlich. Vielleicht war der Mann ein Sheriff, oder gar ein Staatenreiter.

      Jake Halbot ahnte nicht, wie nahe er mit dieser Vermutung der Wahrheit kam. Er konnte ja auch nicht wissen, daß er hier in diesem entlegenen Bergtal ausgerechnet dem gefährlichsten aller ›Wölfe‹ des Westens vor die Fänge gelaufen war.

      Der Fremde rauchte eine Weile schweigend vor sich hin, dann wandte er sich um. Seine bisher so gelassene und freundliche Stimme war hart geworden. »Holen Sie Ihren Gaul und steigen Sie auf. Wir reiten!«

      Halbot glaubte nicht richtig gehört zu haben. »He, Sie müssen verrückt sein, Mann.«

      Die Augen des Fremden verengten sich zu schmalen Spalten. Ein unheimliches Glimmen brannte in ihnen. »Sie haben gehört, was ich gesagt habe.«

      Mit einem Satz federte der Texaner zur Seite und riß im Sprung den Colt aus dem Halfter.

      Da fauchte an der linken Hüfte des Fremden ein Schuß auf und sprang ihn an. Der Colt wurde ihm aus der Hand geschleudert. Entgeistert sah er zu dem anderen hinüber.

      Der öffnete die Lippen nur um einen Spalt. »Die Kunststücke sind jetzt vorbei, Tex – ich sage es Ihnen zum dritten und letzten Male: Holen Sie Ihren Gaul und steigen Sie auf. Wir reiten nach Pyramid.«

      Die Knie Jake Halbots begannen zu zittern. »Ich denke nicht daran«, würgte er heiser hervor.

      Da kam der Fremde auf ihn zu.

      Für den Bruchteil einer Sekunde dachte der Bandit an seinen zweiten Revolver. Aber die eisigen Augen des Fremden lähmten ihn. Da endlich kam die Frage über seine Lippen, die er schon vor einer Viertelstunde hätte stellen sollen: »Wer sind Sie?«

      »Ich fürchte, mein Name wird Ihnen nicht gefallen, Mister. Ich heiße Wyatt Earp.«

      Wenn Jake Halbot von einem Keulenschlag getroffen worden wäre, hätte er nicht benommener sein können. »Wyatt Earp«, stammelte er.

      »Yeah, Mister – und jetzt vorwärts, in den Sattel. Ich muß weiter!«

      Willenlos torkelte der Mörder auf die Büsche zu, holte sein Pferd und zog sich in den Sattel.

      Wyatt Earp!

      Diese beiden Worte standen groß und breit in seinem Gehirn und gaben nichts anderem mehr Raum.

      Wie kam er hierher, ausgerechnet hierher, der berühmte Marshal von Dodge?

      Und wie hatte es geschehen können, daß er, der flüchtige Mörder Jake Halbot, ausgerechnet ihm in die Hände lief?

      War das wirklich ein Zufall?

      Halbot war davon überzeugt, daß der Mann hinter ihm hergewesen war, daß er ihm gefolgt sein mußte. Unmöglich konnte er hier zufällig auf ihn gestoßen sein.

      Der Missourier hatte sich auf seinen Falben geschwungen und wartete, bis der Texaner bei ihm war.

      »So, Mister – und jetzt reiten Sie drei Yards vor mir her. Damit Sie sich keine Späße mehr einfallen lassen, will ich Ihnen sagen, daß ich absolut humorlos bin.«

      Halbot hatte den Kopf gesenkt, hob ihn jetzt langsam an.

      Ohne dem Marshal in die Augen zu sehen, fragte er: »Was haben Sie mit mir vor?«

      »Ich bringe Sie dahin, wo Sie hingehören.«

      Nach einer Pause forschte der Verbrecher: »Und wo soll das sein?«

      »Wissen Sie es nicht selbst?«

      »Nein.«

      »Dann СКАЧАТЬ