Название: Nuancen der Lust
Автор: Lilly Grünberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783942602679
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Körperliche Befriedigung hatten sie beide eben erhalten. Die seelische Befriedigung jedoch fehlte. Einen letzten Blick auf Eva werfend, die ein wenig kraftlos in den Fesseln hing, schnappte er sich seine Jacke und verließ das Studio.
»Alles klar?«, fragte Steffen, der unten vor dem Eingang stand und rauchte.
Marvin nickte. »Zwei Straßen weiter ist ’ne Bar. Treffen wir uns dort?«
Steffen warf die Zigarette auf den Boden und trat sie aus. »Klar. So in ’ner Viertelstunde. Bis denn.«
Während Marvin am Tresen bei einem kühlen Pils auf seinen Freund wartete, dachte er nach. Was als Hilfestellung gemeint gewesen war, beschäftigte ihn nun mehr, als er gewollt hatte. Zwar hatte er zuvor die Möglichkeit erwogen, aktiv einzugreifen. Aber es war daraus sehr viel mehr geworden. In seinem Kopf manifestierte sich von Minute zu Minute konkreter ein Plan, der vielleicht ein wenig verrückt und riskant war. Als Steffen endlich eintraf, war Marvin jedoch bereits fest entschlossen, seine Idee durchzusetzen.
»Ein Helles!«, rief Steffen dem Barkeeper ungeduldig zu, der am Ende des Tresens stand und Gläser ins Regal sortierte. Dann setzte er sich auf den Barhocker neben Marvin und schlug diesem kumpelhaft auf die Schulter. »Mann, soviel hast du doch gar nicht anders gemacht, als ich.«
Ach ja? Das sehe ich anders.
Steffen nickte dem Barkeeper zu, der das Bierglas vor ihm abstellte und drehte sich dann zu Marvin, um mit ihm anzustoßen. »Prost, alter Junge, auf eine gelungene Session.« Gut ein Viertel der Glasfüllung verschwand mit einem Zug in seinem Mund. Er leckte sich den Schaum von den Lippen. »Aaaah, tut das gut. Und wie geht’s jetzt weiter?«
»Das kann ich dir sagen. Du musst einsehen, dass du Eva nicht geben kannst, was sie braucht. Die richtige Mischung aus Belohnung und Strafe, aus Zärtlichkeit und Schmerz. Und Dominanz. Echte Dominanz. Das kann man nicht spielen. Das muss man in sich tragen.«
»Mag sein. Und was schlägst du vor?«
»Ich bezahle deine Schulden, damit bist du aus der Nummer raus und überlässt mir Eva.«
»Wie bitte? Du redest von ihr wie von einer Ware. Das ist doch allein ihre Entscheidung, wen sie zur Befriedigung ihrer Neigungen engagiert.«
»Du hast natürlich recht, aber glaub mir, sie wird nichts dagegen einzuwenden haben. Wenn wir es richtig anfangen.«
Es hatte noch zwei Gläser Wein und einiger Argumente bedurft, ehe Steffen sich mit Marvins Plan einverstanden erklärte. Sein größtes Problem war dabei gar nicht, dass er sich Sorgen darüber machte, wie Eva reagieren würde, sondern Marvin vorwarf, warum dieser ihm nie von seinen Neigungen erzählt hatte. Soviel zum Thema langjährige Männerfreundschaft. Wobei Steffen sich anhören musste, dass er Marvin von seinem Nebendienst nichts erzählt hätte, hätte nicht das verdammte Telefon geläutet.
Es vergingen nur zwei Tage, bis Eva sich wieder meldete. Offensichtlich hatte ihr die letzte Sitzung sehr gut gefallen und ihre Lust auf mehr geschürt. Um es ihr nicht zu leicht zu machen, hatte Steffen sich zunächst ein wenig gespreizt. Doch nun stand er schon wieder vor dem Studio, die Utensilien dabei, die Marvin ihm gegeben hatte und sein Herz schlug vor Aufregung einen Trommelwirbel.
Die Tür war angelehnt und er trat herein. Evas Anblick war atemberaubend und dazu geeignet, den Plan über den Haufen zu werfen. Im Gegensatz zu ihren bisherigen Treffen versetzte ihr atemberaubender Anblick sein Blut in Wallung.
In eine hautenge schwarze Korsage gekleidet, die schlanken Beine von mit Silberfäden durchwirkten Strümpfen in Szene gesetzt, in lackglänzenden schwarzen Highheels stand Eva vor ihm. Ein zartes Spitzenhöschen, kaum mehr als ein knappes Dreieck an Bändchen, bedeckte ihre Scham.
Steffen räusperte sich. »Hübsch. Sehr hübsch. Aber nicht perfekt.«
Eva zog eine Augenbraue hoch. Ehe sie etwas erwidern konnte, hob er den Finger. »Stop, kein Wort. Ab heute gelten neue Regeln. Meine Regeln. Und dabei reicht es nicht aus, sexy auszusehen. Irgendwelche Einwände?«
»Nein, natürlich nicht«, säuselte sie lächelnd und klimperte aufreizend mit den dicht getuschten Wimpern.
»Gut so. Was wir bis jetzt gespielt haben, war für Weicheier. Du brauchst es härter.« Er machte eine Pause, abwartend, ob sie ihm widersprechen würde, doch sie schaute ihn nur erwartungsvoll an. Als hätte sie schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass er sich etwas einfallen ließ. »Hände hinter den Kopf, Augen zu, Beine auseinander.«
Zu seiner Überraschung gehorchte sie sofort. Bisher hatte er alles falsch gemacht, vor allem das Spiel nicht mit vollem Herzen durchzog. Dabei schien ihr dieser Befehlston, der so gar nicht sein Ding war, richtig gut zu gefallen. Ich bin hier das Weichei, nicht sie, schalt er sich kopfschüttelnd.
Mit einem Ruck riss er ihr den Slip herunter und auch jetzt folgte kein Protest.
»Linkes Bein heben.« Steffen kniete sich vor ihr auf den Boden und streifte ihr den Einstieg des Latexslips über, den er der mitgebrachten Tasche entnommen hatte. »Jetzt andere Seite.«
Es war nicht einfach, den engen Slip über die Highheels zu streifen und dann hochzuziehen. Jetzt kam die Krönung.
»Beine mehr spreizen!«
Seine Hand zitterte, als sie sich ihrem Schoß näherte. Er hielt die Luft an, als er zwei Finger zwischen ihre Schamlippen schob. Warm und feucht. Du geiles Luder!
Ein Seufzen kam über ihre Lippen, als er nun mit der anderen Hand den Dildo in Position brachte und langsam in ihre Spalte schob.
»Ah.«
Verdammt, ihr Keuchen und der Duft ihres Schoßes brachte ihn fast um den Verstand. Am liebsten hätte er jegliches Vorhaben vergessen und hätte sie ganz einfach gevögelt. Aber Marvin hatte ihn ausdrücklich gewarnt. Du musst sie zappeln lassen! Sie muss sich ihren Höhepunkt verdienen.
»Huch.« Eva sog scharf die Luft ein und er sah, wie sich die Muskulatur ihrer Oberschenkel mehr straffte. Vermutlich platzte sie fast vor Neugierde. Er selbst hatte so eine Hose mit Innendildo noch nie gesehen, sich nie für solche spezielle Lustutensilien interessiert. Was wusste sie davon?
»Nicht blinzeln!«
»Nein«, hauchte sie und bewahrte zu seiner Verblüffung exakt ihre Haltung. Marvin hatte wirklich mehr Ahnung von diesem Spiel als er selbst. Allmählich gewann er den Eindruck, dass der Vorschlag seines Freundes nicht so übel war.
»So. Jetzt zieh dich an, wir gehen essen.« Es kostete ihn viel Mühe dominant zu klingen.
»Wie bitte?«
»Keine Fragen. Du tust, was ich dir sage. Zieh dich an.«
Um das Gesicht zu wahren und sich nicht anmerken zu lassen, dass er bei weitem nicht so selbstsicher war, wie er vorgab, hatte er sich von ihr abgewandt und ging hinüber zur Sitzgruppe, um sich von dem bereit stehenden Mineralwasser einzuschenken. Ein Schnaps zur Besänftigung seiner Nervosität wäre ihm jetzt lieber. Andererseits galt es einen klaren Kopf zu bewahren.
»Ich СКАЧАТЬ