Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

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СКАЧАТЬ der Klinik. Sie wird vom besten Unfallchirurgen betreut, den wir haben. Dafür habe ich gesorgt. Ihr kommt jetzt mit zu uns, meine Frau möchte es und wenn ihr euch beruhigt habt, werden wir miteinander reden.«

      »Aber der Herr Brettschneider wird nicht mit sich reden lassen, wenn Mutti hier nicht arbeiten kann«, weinte Ursel. »Und dann sitzen wir auf der Straße!«

      »Mit Herrn Brettschneider wird auch zu reden sein«, sagte Daniel, »ich kenne ihn. Überlaßt das nur mir. Denkt jetzt daran, daß eure Mutti wieder bei euch sein wird.«

      Er hoffte es von ganzem Herzen, mehr konnte er im Augenblick ja leider nicht tun.

      Frank und Ursel waren verstummt, als sie hinten in seinem Wagen saßen. Wie Marionetten waren sie ihm gefolgt.

      Von Fee und Lenni wurden sie mütterlich empfangen, aber essen wollten sie absolut nicht.

      Eine Zeit war Frank ganz still, dann aber brach es wieder aus ihm heraus.

      »Umbringen tu’ ich sie, wenn Mutti nicht wieder gesund wird!«

      »Das sagt man nicht, Frank«, flüsterte Ursel. »Mutti mag das nicht.«

      Dr. Norden mußte in die Praxis, bevor der erlösende Anruf aus der Klinik kam, daß Frau Nowatzki außer Lebensgefahr war.

      Nun weinten die Kinder vor Erleichterung, und natürlich wollten sie ihre Mutti auch gleich besuchen, aber Fee erklärte ihnen, daß sie sich doch noch bis morgen gedulden müßten.

      Außer Lebensgefahr bedeutete noch immer nicht, daß das Bein gerettet war. Das wußte nur sie, und sie sagte es Daniel auch nicht am Telefon, weil es die beiden Kinder möglicherweise hätten hören können.

      Sie saßen nun bei Lenni in der Küche und aßen, und Fee war froh, daß sich die Lebensgeister der Kinder wieder regten.

      Doch bald kam der nächste Schrecken. Die beiden Buben Robert Haberl und Alfred Gröber waren verschwunden. Sie hatten sich nicht nach Hause getraut. Die Nordens erfuhren es von Kommissar Röck, bei dem alle Fäden zusammenliefen, wenn Kinder verschwanden. Ihm waren auch die bisherigen Untersuchungsergebnisse über den Unfallhergang vorgelegt worden.

      In diesem Fall stand es einwandfrei fest, daß es sich weder um eine Entführung, noch um ein Verbrechen, sondern einfach um eine Flucht aus Angst vor Bestrafung handelte. Gleichwohl waren die betroffenen Eltern nicht weniger besorgt, als es Raimund und Gisela Attenberg gewesen waren, wenn sich ihre ersten Reaktionen auch ganz anders äußerten.

      Bei den Haberls war man der Meinung, daß sich Frau Nowatzki nicht hätte einmischen dürfen. Die Gröbers waren ganz anderer Meinung, denn sie hatten genug Kummer mit ihrem ungebärdigen Sohn und verschlossen die Augen davor nicht.

      Außerdem kannten sie Herrn Brettschneider und darum auch Frau Nowatzki.

      Aber wollten die einen ihren Sohn noch in Schutz nehmen, die anderen sich bemühen, der Verunglückten zu helfen, Sorgen machten sie sich selbstverständlich um ihre Söhne, mochten es auch noch solche Schlingel sein, als die sie überall bekannt waren. Und zu den Sorgen kamen auch noch die Vorwürfe der Nachbarn, die schon oft Anlaß zu Beschwerden gehabt hatten.

      Für Kommissar Röck war ein solcher Fall nichts Besonderes, sondern etwas Alltägliches, denn jeden Tag verschwanden Kinder, gingen Suchmeldungen ein, und machmal blieb alles Bemühen, sie aufzufinden, vergeblich.

      Eine so schnelle und glückliche Lösung wie im Fall Denise Attenberg ergab sich selten.

      Menschen, die sich nicht kannten, Schicksale, die nichts miteinander gemein hatten, bei Kommissar Röck liefen die Fäden zusammen, und ihm entging es ähnlich wie Dr. Norden. Man war vor bösen Überraschungen nie sicher.

      Aber in jenem wie auch in diesem Fall erfuhren ein paar Menschen unvergleichliche Hilfsbereitschaft, wie sie sie vorher niemals erfahren und woran sie auch nicht geglaubt hatten.

      Im Wohnblock, den Frau Nowatzki betreute, wurde für sie und die Kinder gesammelt. Jetzt sah man in ihr plötzlich nicht mehr nur die Frau, die Treppen putzte und an die alle Ärgernisse herangetragen wurden. Man begriff sie als Menschen, als Mutter, als eine mutige Frau, die auch fremde Kinder vor Unheil bewahren wollte.

      Und Leslie, die ganz still liegen mußte und nicht aufstehen durfte, erfuhr, daß sie auch in all den Aufregungen von den Freunden nicht vergessen wurde, die sich als wirkliche Freunde bewiesen, obgleich sie selbst sich doch die Schuld zuschrieb, Unruhe in ihr Leben gebracht zu haben.

      Eine ganze Stunde war Gisela bei ihr gewesen und hatte tröstend auf sie eingeredet, denn ihr saß der Schrecken noch immer in den Gliedern.

      »Du denkst jetzt an dich und an dein Baby, und wir freuen uns, wenn wir euch beide zu uns holen können, Leslie«, sagte Gisela. »Denni ist jetzt schon ganz neugierig, ob es ein Bub oder ein Mädel wird. Es wird ein Ersatz für das Geschwisterchen sein, das sie sich insgeheim wohl immer gewünscht hat. Vielleicht bekommt sie es nun doch noch. Wir waren dumm, Leslie. Wir haben Fehler gemacht, und es mußte wohl so sein, daß wir uns dessen noch beizeiten bewußt werden. Wir haben Denni wieder und können alles nun ganz realistisch betrachten. Unser Kind hat uns eine Lektion erteilt, aus der wir gelernt haben.«

      »Es geht Denni gut? Wirklich?« fragte Leslie.

      »Sehr gut. Sie hat tiefgründige Gespräche mit den Nordens geführt und von denen profitiert ihr Papi jetzt auch. Väter sind schon manchmal ganz komisch. Sie können noch weniger begreifen, daß ihre Kinder erwachsen werden, als Mütter, denke ich.«

      »Er liebt Denni über alles.«

      »Ja, das weiß ich, aber wie sich erwiesen hat, kann es manchmal zuviel der Liebe sein. Man kann und man darf nicht übersehen, daß sie eines Tages sehr selbständige Wesen sind, die an allem beteiligt werden wollen, wsa sich innerhalb der Familie abspielt, denn an dem, was sich außerhalb des Elternhauses abspielt, werden sie sowieso beteiligt, ohne daß Eltern etwas dagegen unternehmen können.«

      »Ich werde mich bei der Kindererziehung nach diesen Weisheiten richten«, sagte Leslie. Und da klopfte es an der Tür. Leslie errötete, als Kommissar Röck eintrat. Gisela guckte ein bißchen erstaunt und verabschiedete sich dann rasch, aber sehr freundlich von dem Kommissar.

      »Bei uns ist mal wieder Hochbetrieb«, sagte Kommissar Röck verlegen, während er einen kleinen Blumenstrauß verstohlen auf den Tisch legte. »Aber ich hatte gerade in der Gegend zu tun, und da wollte ich doch mal schnell hereinschauen. Wie geht es Ihnen?«

      »Na ja, ich muß zufrieden sein, wenn mir das ständige Liegen auch nicht behagt«, erwiderte Leslie.

      »Sie müssen folgen«, sagte er mahnend.

      »Zu Befehl, Herr Kommissar«, lächelte sie. »Es ist doch nicht etwa wieder ein Kind abhanden gekommen?«

      »Diesmal gleich zwei, aber sie haben andere Motive als Denni. Nehmen Sie es mir also bitte nicht übel, wenn ich gleich wieder gehen muß.«

      »Aber die Blümchen dürfen Sie mir ruhig geben«, sagte Leslie. »Es ist nett, daß Sie trotz der Arbeit an mich gedacht haben.«

      Er drehte seinen Hut zwischen den Händen. »Ich darf doch wiederkommen?« fragte er. »Ich meine, daß ich doch auch etwas gutzumachen habe.«

      Leslie sah ihn nachdenklich СКАЧАТЬ