Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

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СКАЧАТЬ bekommen auch bald wieder ein Baby. Danny kann noch nicht mal richtig reden, aber er babbelt ganz lieb, und ich kann ihn verstehen. Die meisten Kinder haben Geschwister. Warum ich nicht, Papi?«

      Ihm war die Kehle trocken. »Hast du das vermißt?« fragte er stockend.

      »Ich weiß nicht. Ich denke über so vieles nach. Ich habe immer alles bekommen, was ich mir gewünscht habe. Ich hätte mir vielleicht ein Geschwisterchen wünschen sollen.« Sie holte ganz tief Luft. »Aber wir wollten doch über Leslies Baby sprechen. Ist es jetzt schon da?«

      »Nein, noch nicht«, erwiderte er zögernd.

      »Wo ist Leslie?« fragte Denise.

      »In einer Klinik.«

      »In was für einer Klinik? Können wir sie nicht besuchen?«

      »Ich darf noch nicht herumlaufen, Kleines. Das wird dein Dr. Norden auch bestätigen.«

      »Es ist nicht mein Dr. Norden. Es ist unser Dr. Norden. Ich kann Leslie besuchen und ihr sagen, was ich alles so gedacht habe. Oder regt sie das auf?«

      »Sie hat sich sehr um dich geängstigt«, sagte Raimund.

      »Das tut mir sehr leid. Mir tut auch leid, was ich getan habe, aber das habe ich erst jetzt begriffen, und Frau Norden hat mir gesagt, daß es nie zu spät ist, wenn man etwas gutmachen will.«

      »Ich denke, daß du dir den Kopf nicht zerbrechen sollst, mein Schatz. Leslie ist gut untergebracht.«

      »Und warum sollen wir uns den Kopf nicht zerbrechen?« fragte die Kleine. »Ich habe Blödsinn gemacht, und das habe ich eingesehen. Ihr seid mir nicht böse, das ist lieb. Aber Leslie habe ich noch nicht gesagt, wie leid es mir tut, und daß sie sich auch aufgeregt hat. Gibt sie uns das Baby?«

      »Wie kommst du denn darauf?« fragte Raimund bestürzt.

      »Wenn sie doch keinen Mann hat! Weißt du denn nicht, daß man Kinder adoptieren kann?«

      »Doch, das schon, aber was denkst du denn nur, Denni? Leslie will ihr Baby doch nicht hergeben.«

      »Geht sie weiter ins Geschäft, Papi?«

      »Sie muß ja Geld verdienen. Sie läßt sich nichts schenken«, erwiderte er.

      »Und wo bleibt das Baby?« fragte Denise. »Hat es Großeltern?«

      »Nein.« Jedenfalls keine, die es nehmen würden, dachte er dabei.

      »Das ist sehr schlimm«, sagte Denise. »Wir müssen ihr da helfen, Papi. Ja, das müssen wir. So ein kleines Baby darf nicht in ein Heim kommen.«

      »Was denkst du jetzt wieder?« fragte er.

      »Was meinst du denn, worüber wir in der Schule reden? Natürlich auch über Waisenkinder.«

      »Leslies Baby hat aber eine Mutter. Es ist kein Waisenkind.«

      »Aber es hat keinen Vater, weil er gestorben ist. Ich denke darüber nach, Papi.«

      »Du denkst zuviel, mein kleines Mädchen.«

      »Man kann nicht zuviel denken. Wir müssen für das Baby sorgen. Erzählst du mir noch von deinem Freund?«

      »Was willst du hören?« fragte Raimund betroffen.

      »Zu uns kommen viele Leute. Es sind alles Freunde«, sagte Denise leise. »Der Vater von Leslies Baby war doch nicht hier, oder?«

      »Er war mal hier, mal dort. Das hat sein Beruf mit sich gebracht. Du kannst das nicht verstehen, Denni.«

      »Das sagt ihr immer, Papi. Und wenn ich es doch verstehe, wenn es mir erklärt wird?«

      »Wir haben zusammen auf der Schulbank gesessen«, erwiderte er. »Später ging jeder seinen Weg, aber wir mochten uns und trafen uns hin und wieder. Jack war hier, bei uns, als du noch ganz klein warst.«

      »Öfter?« fragte Denise nachdenklich.

      »Ja, öfter.«

      »Und Leslie auch?«

      »Da kannte er Leslie noch nicht.«

      »Wann hat er sie kennengelernt?«

      »Vor zwei Jahren. Da war er in Amerika.«

      »Und warum hat Jack Leslie dann nicht gleich geheiratet, Papi?«

      »Man muß sich schließlich erst kennenlernen, und außerdem war er sehr viel unterwegs. Sie konnten sich nicht so oft sehen.«

      »Aber sie haben sich sehr lieb gehabt«, meinte Denise sinnend. »Sonst würde Leslie kein Baby bekommen.«

      Raimund Attenberg konnte sich noch lange und ernsthaft mit seiner Tochter unterhalten, über so manches, worüber bestimmt nicht gesprochen worden wäre, wäre der gestrige Tag nicht gewesen. Und Gisela hatte noch ein paar gute Ratschläge von Fee Norden dankbar angenommen, weil sie meinte, daß sich alles viel problematischer gestalten würde nach Denises Rückkehr. Doch diese Befürchtung erwies sich als überflüssig, denn die kleine Denise hatte nicht vergessen, was Dr. Norden und seine Frau ihr erklärt hatten. Aussprechen sollte man sich, wenn es Zweifel gab, und so sagten sie sich alles, verwundert aber auch, warum es nicht schon früher so gewesen war. Über Leslie und ihr Baby wurde auch viel gesprochen.

      Gisela rief dann in der Klinik an, bekam aber den Bescheid, daß gerade Visite sei und keine Gespräche in die Krankenzimmer gelegt würden. Aber sie erfuhr wenigstens, daß das Baby sich noch Zeit ließ.

      »Morgen werden wir sie besuchen«, schlug Denise vor.

      »Ja, ich werde sie besuchen«, sagte Gisela, »aber Kinder dürfen leider nicht mit in die Klinik.«

      »Warum nicht?«

      »Wegen der Infektionsgefahr«, erklärte Gisela.

      »Aber ich bin doch kein kleines Kind mehr«, sagte Denise. »Es ist schon komisch, einmal wird man schon groß und vernünftig genannt und dann ist man wieder ein kleines Kind und darf nicht mit in die Klinik. Warum nicht?«

      »Das sind halt Vorschriften, um die kommt man nicht herum«, sagte Raimund, »aber schließlich würdest du deinen Papi doch wohl nicht allein lassen wollen?«

      Das war allerdings ein Argument von Wichtigkeit. Natürlich konnte sie den Papi nicht allein lassen. Und außerdem würde Dr. Norden auch herkommen, um nach ihnen zu sehen.

      *

      In Dr. Nordens Sprechstunde ging alles wieder seinen Gang. Nichts erinnerte an die Aufregungen des vergangenen Tages. Die Patienten kamen und gingen, niemand brauchte über Gebühr zu warten, und kein Notruf holte Dr. Norden aus seiner Praxis weg.

      Loni Enderle war es direkt ein bißchen unheimlich, daß nach dem gestrigen turbulenten Tag ein so ruhiger folgte. Aber man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, denn gerade hatte der letzte Patient die Praxis verlassen, als ein Anruf kam, der die zu früh gelobte Ruhe des Tages schnell zerstörte.

      Loni СКАЧАТЬ