Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

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      »Leslie? Was weiß sie? Herein mit ihr, ich will sie sprechen«, sagte Raimund Attenberg stockend.

      »Sie wird von Kommissar Röck begleitet«, fuhr der Professor fort.

      »Polizei? Was zum Teufel habe ich denn angerichtet?«

      »Nicht viel«, sagte Kommissar Röck mit tiefer Stimme. »Der Kombi war stärker, wenn Sie auch nicht ganz schuldlos waren. Aber ich komme nicht wegen des Unfalls. Herr Professor, darf ich mit Ihrem Patienten sprechen?«

      »Er ist schon ganz erstaunlich beieinander«, erwiderte der Professor. »Nur aus dem Bett darf er nicht springen.«

      »Dafür werde ich sorgen«, sagte der Kommissar.

      »Hilf mir, Rai«, sagte Leslie. »Sie denken, ich habe Denise entführt!«

      »So ist es auch nicht«, meinte Kommissar Röck. »Ich bekomme von dieser jungen Frau nur keine klaren Auskünfte. Sagen Sie mir, in welcher Beziehung Sie zueinander stehen?«

      »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich die Geschäftsführerin bin«, sagte Leslie erregt.

      »Sie duzen Ihren Chef, und Sie sind sehr besorgt um ihn.«

      »Darf ich das nicht? Wir sind gute Freunde. Ich sorge mich nicht nur um ihn, sondern auch um seine Tochter.«

      »Habt ihr schon etwas gehört von den Entführern?« fragte Raimund Attenberg.

      »Nein«, sagte Kommissar Röck, »aber der Reihe nach. Warum hat Frau Holden das Geschäft verlassen?«

      »Weil ich es ihr gesagt habe. Geraten habe ich es ihr«, stieß Raimund hervor. »Sie bekommt ein Baby. Ich wollte sie nicht auch einer Gefahr aussetzen.«

      »Wie eng sind Ihre Beziehungen?« fragte der Kommissar. »Ich muß das fragen.«

      »Wie eng? Du liebe Güte, eine verrückte Frage. Leslie war mit meinem besten Freund verlobt. Sie wollten heiraten. Er war Berichterstatter für das Fernsehen im Fernen Osten und kam bei einem Fliegerangriff ums Leben. Wir haben uns um sie gekümmert, meine Frau und ich, wenn Sie das bitte zur Kenntnis nehmen möchten, Herr Kommissar.«

      »Verzeihen Sie, aber Frau Holden hat mir keine Auskunft gegeben«, sagte Kommissar Röck leise.

      »Wollten Sie uns ein Verhältnis unterschieben?« fragte Raimund erbost.

      »Ich halte mich grundsätzlich an Tatsachen, aber im Interesse Ihrer Tochter bin ich zu gewissen Überlegungen gekommen. Wir haben Dorle Meißner gefragt. Eine Freundin Ihrer Tochter.«

      »Ja, ihre einzige Freundin. Was hat sie gesagt?«

      »Sie hat gesehen, daß Ihre Frau Denise zur Schule brachte. Sie sah, wie Denise aus dem Wagen stieg, war aber selbst noch ziemlich weit entfernt. Denise wartete, bis Ihre Frau wegfuhr, und dann lief sie von der Schule weg. Dorle Meißner konnte ihr nicht folgen. Sie war plötzlich verschwunden. Ich meine Ihre Tochter.«

      »Sie ist weggelaufen? Das ist unmöglich, das tut Denise nicht. Dorle muß sich getäuscht haben.«

      »Es kann möglich sein. Dorle sagt, daß Denise in letzter Zeit sehr still und verschlossen war. Sie haben eine Klassenkameradin, deren Eltern sich scheiden ließen, weil der Vater ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte, das nicht ohne Folgen blieb.«

      Raimund Attenberg richtete sich auf. Er starrte den Kommissar an.

      »Das ist doch Wahnsinn«, stöhnte er. »Wollen Sie mir ein Verhältnis mit Leslie andichten, weil sie ein Baby erwartet? Meine Frau weiß doch alles. Sie war mit allem einverstanden. Sie wollte Leslie sogar zu uns ins Haus nehmen.«

      »Ihre Frau wußte es also«, sagte Kommissar Röck. »wußte es auch Ihre Tochter?«

      »Denise? Aber sie ist doch noch viel zu klein, um das alles zu verstehen. Natürlich haben wir nicht mir ihr darüber gesprochen.«

      »Was möglicherweise falsch war«, sagte der Kommissar. »Meine Tochter ist zwar erst sieben Jahre alt, aber sie stellt manchmal verdammt verzwickte Fragen. Kinder sehen und hören viel mehr, als man meint. Es mag sein, daß meine Gedanken in die Irre gehen, Herr Attenberg, aber könnte es nicht sein, daß Ihre Tochter falschen Vermutungen verfiel und vor irgend etwas, das sie nicht verkraften konnte, davonlief? Dr. Norden sagte mir, daß sie in letzter Zeit sehr verändert war, was auch durch Dorle Meißner bestätigt wurde.«

      »Ich kann das nicht glauben«, sagte Raimund Attenberg. »Dann hätte sie doch fragen können.«

      »Nun, womöglich hatte sie Angst vor einer Wahrheit, die ihr nicht gefallen hätte. Kinder in diesem Alter denken schon viel mehr, als die Eltern annehmen, und sie sprechen nicht alles aus, was sie denken. Seelische Erschütterungen können alle möglichen Folgen nach sich ziehen.«

      »Gut, das mag sein, aber eine Entführung wäre doch auch nicht auszuschließen, und während wir hier reden, passiert vielleicht Schreckliches.«

      Leslie hatte bisher nichts gesagt. Sie war kreidebleich und zitterte. Nun liefen Tränen ihre Wangen hinunter. »Wenn ich schuld sein sollte, lieber Gott, ich könnte es mir nicht verzeihen, daß eure Freundschaft und euer Entgegenkommen diese Folgen haben könnte.«

      »Dich trifft keine Schuld, Leslie«, sagte Raimund. »Wenn schon, dann uns, weil wir Denise für zu kindlich hielten, um sie einzuweihen. Gestern sagte Gisi, daß sie mit ihr sprechen wolle und heute nun…«

      Er konnte nicht mehr weitersprechen.

      »Wir suchen das Kind«, sagte Kommissar Röck. »Alle Streifenbeamten haben ihr Bild und die Beschreibung ihrer Kleidung. Eine Lösegeldforderung ist noch nicht gekommen. Unsere Erfahrungen lehren, daß dies bald geschieht und man dann erst eine Pause eintreten läßt, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.«

      Daß ein anderes Verbrechen auch nicht auszuschließen war, sagte er nicht, und Raimund Attenberg dachte glücklicherweise nicht daran.

      Prof. Leibrecht war wieder eingetreten. »Die Röntgenaufnahmen haben ergeben, daß Sie glimpflich davongekommen sind, Herr Attenberg«, sagte er.

      »Dann lassen Sie mich doch heim. Ich kann meine Frau doch nicht im Stich lassen. Dr. Norden ist doch jederzeit erreichbar.«

      »Ich habe bereits mit ihm telefoniert. Ich glaube, daß es zu verantworten ist, wenn Ihr Schädel auch noch brummen wird. Und ich meine, daß da noch jemand ist, der unter ärztliche Aufsicht gehört«, fuhr er mit einem Blick zu Leslie fort. »Der wievielte Monat ist es?«

      »Der achte«, erwiderte sie stockend.

      Das sah man ihr allerdings nicht an. Aber sie war ziemlich groß, fast so groß sie Kommissar Röck, und sie war auch sehr geschickt gekleidet.

      »Ja, wenn es gestattet ist, werde ich Sie jetzt heimbringen«, sagte Kommissar Röck.

      »Die Polizei, dein Freund und Helfer«, sagte Raimund ironisch, aber dann wurde er verlegen. »Sie sind wirklich sehr nett, Herr Kommissar.«

      »Es tut mir leid, daß ich Frau Holden verhören mußte, aber ich denke, daß sie es verstehen wird«, sagte Helmut Röck. »Man hat manchmal sehr unangenehme Aufgaben.«

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