Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

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СКАЧАТЬ sein.

      Denise blieb wieder stehen und überlegte. Natürlich hatte Mami auch Angst, aber der Papi wohl auch. Ausprobieren konnte sie das ja mal, wer ihm nun wichtiger war, sie und Mami oder diese Leslie.

      *

      »Mein Gott, mein Gott«, stöhnte Gisela Attenberg immer wieder, »warum kommt Raimund nicht? Warum meldet sich im Geschäft niemand?«

      Dr. Norden wußte auch nicht mehr, wie er die erregte Frau beruhigen sollte. Die Tropfen waren nutzlos gewesen, und eine Spritze wollte sie sich nicht geben lassen.

      »Ich will nicht schlafen«, weinte Gisela. »Ich will wissen, was mit meinem Kind und mit meinem Mann geschehen ist.«

      »Sollten wir nicht besser doch die Polizei benachrichtigen?« fragte er, da er selbst dies in jedem Fall für besser hielt, denn selbst bei einer Entführung hatte sich immer wieder bewiesen, daß es falsch war, zu lange zu warten.

      Da läutete das Telefon. Gisela war nicht fähig, den Hörer abzunehmen. So meldete er sich. »Dr. Norden im Hause Attenberg.«

      Sein Gesicht verdüsterte sich immer mehr, während er lauschte.

      »Ja, ich werde es Frau Attenberg ausrichten«, sagte er dann dumpf. »Aber es wäre gut, wenn Sie jemanden herschicken würden. Das Kind Denise ist noch immer nicht heimgekehrt.«

      »Was ist?« schrie Gisela heraus.

      »Frau Attenberg, bitte, regen Sie sich nicht noch mehr auf. Ihr Mann hatte einen kleinen Unfall. Es ist nicht schlimm. Er wird bereits in einer Klinik versorgt.«

      Sie sah ihn völlig verstört an. »Mein Mann, oh, mein Gott…«, und dann wurde sie ohnmächtig.

      Da stand er nun eine Sekunde auch wie erstarrt. Das war eine Kettenreaktion, wie sie schlimmer nicht sein konnte. Er kniete neben Gisela nieder, fühlte ihren Puls, hob sie dann auf und trug sie zum Sofa.

      Sie waren allein im Haus. Das Hausmädchen hatte Urlaub, wie er vorher von Gisela Attenberg erfahren hatte.

      Daniel Norden fühlte sich im Augenblick ziemlich hilflos. Die Ohnmacht würde vorübergehen, aber die Aufregung blieb, und er konnte diese Frau nicht allein lassen.

      Ganz harmlos wie er ihr die Verletzungen ihres Mannes hatte hinstellen wollen, waren sie nicht. Raimund Attenberg hatte eine Gehirnerschütterung, Platzwunden und auf etwaige innere Verletzungen mußte er noch untersucht werden.

      Ein bißchen arg viel war auf Gisela Attenberg eingestürmt. Da hätte selbst eine robustere Frau nicht standgehalten.

      Nun hatte er ihr doch eine Injektion gemacht. Es war besser, wenn ihr Denken für eine Zeit ausgeschaltet wurde. Wenn jetzt jemand von der Polizei kam, wäre sie doch nicht zu Auskünften fähig gewesen, und was wußte sie denn schon? Nur, daß Denise nicht zum Unterricht erschienen war und daß ihr Mann nun auch noch einen Unfall hatte.

      Welche Kleidung Denise heute trug, hatte ihm Gisela trotz der Erregung sehr genau geschildert. Gut, daß er sie danach gefragt hatte.

      Daniel griff zum Telefon und rief Fee an. Sie mußte Bescheid wissen, warum er so lange ausblieb, sonst machte sie sich auch noch Sorgen.

      Fee war erschüttert, aber sie wußte auch einen Rat. »Ich werde Molly anrufen«, sagte sie. »Frau Attenberg kennt sie, und wenn Molly keine Zeit hat, schicke ich Lenni.«

      Molly war jedoch sofort bereit, wieder einmal einzuspringen. Auf sie konnte man sich immer verlassen.

      Giselas Puls ging jetzt ruhiger, aber selbst die Spritze schien nicht voll zu wirken, denn als es nun klingelte, zuckte sie zusammen, war aber zu schwach, um sich aufzurichten.

      Zwei Herren in Zivil standen vor der Tür, zeigten ihre Ausweise und stellten sich als Kommissar Röck und Inspektor Kahler vor.

      »Frau Attenberg ist ohnmächtig geworden«, erklärte Daniel. »Sie rief mich, weil sie hochgradig erregt über das Verschwinden ihrer Tochter war. Wir warteten auf ihren Mann, da kam der Anruf, daß er einen Unfall hatte.«

      Er bemühte sich kurz und präzise zu sagen, was vorgefallen war.

      »Frau Attenberg vermutet eine Entführung, allerdings ist sie auch überzeugt, daß ihre Tochter niemals freiwillig mit einem Fremden gehen würde. Ich habe überlegt, daß sie von der Schule aus nicht gewaltsam entführt worden sein kann, ohne daß es jemand bemerkt hätte.«

      »Sie denken sehr logisch«, sagte Kommissar Röck. »Es wird schwierig sein, festzustellen, wer sie zuletzt gesehen hat. Eine Lösegeldforderung ist bisher nicht eingegangen?«

      »Hier nicht. Im Geschäft meldet sich niemand. Frau Attenberg war darüber auch sehr beunruhigt. Die Geschäftsführerin müßte eigentlich dort sein.«

      »Sind nicht andere Angestellte vorhanden?« fragte der Kommissar.

      »Ich weiß nicht. Anscheinend nicht. Es ist kein Laden im üblichen Sinne.«

      »Ich weiß«, mischte sich der Inspektor ein. »Herr Attenberg hat einen erstklassigen Ruf, aber man weiß auch, daß bei ihm was zu holen ist.«

      »Ja, wenn wir wenigsten wüßten, was das Kind trägt«, sagte der Kommissar und nahm eine Fotografie vom Kamin. »Das ist sie wohl?«

      Dr. Norden nickte. »Ja, das ist Denise. Ich weiß, welche Kleidung sie trug. Frau Attenberg hat es mir gesagt.«

      »Das Kind sieht nicht aus, als wäre es sehr unternehmungslustig, eher verträumt«, stellte der Kommissar fest. »Beschreiben Sie bitte die Kleidung, so gut Sie können, Herr Doktor.«

      Daniel tat es. Es war ihm, als sähe Denise ihn mit ihren kummervollen Augen an, und wieder fragte er sich, was sie so bedrückt haben könnte. Etwas, was sie veranlaßte, von daheim wegzulaufen? Es war schwer vorstellbar, aber immerhin möglich. Ob er diese Vermutung auch äußern sollte? Besser nicht, dachte er dann.

      »Sie nehmen sich viel Zeit«, stellte Kommissar Röck freundlich fest. »Sind es alte Patienten?«

      »Ich bin seit fünf Jahren Hausarzt hier«, erwiderte Daniel. »Ich konnte sie doch nicht allein lassen. Meine frühere Sprechstundenhilfe wird kommen und bei Frau Attenberg bleiben. Ein fremdes Gesicht kann man ihr nicht zumuten. Sie hat einen Schock bekommen.«

      »Wenn nur alle Ärzte so denken würden«, brummte der Kommissar. »Meine Frau ist am Blinddarmdurchbruch gestorben, weil der Arzt, der sie behandelte, seinen Wochenendurlaub vorzog und die Gefahr nicht frühzeitig erkannt hatte. Verzeihung, das gehört nicht hierher.«

      Aber es war menschlich verständlich. Kommissar Röck war ein sympathischer Mann, noch ziemlich jung und gut aussehend. Wahrscheinlich war er noch nicht lange verheiratet gewesen, als ihm dieses schreckliche Unglück widerfuhr. Er war jedenfalls nicht nur nüchterner Beamter, sondern auch teilnahmsvoll. »Starten wir also die Suchaktion«, sagte er. »Es ist bedauerlich, daß wir nicht die Namen der Kinder kennen, die mit der kleinen Denise enger befreundet waren.«

      »Sie hatte meines Wissens nur eine Freundin«, erklärte Daniel. »Dorle Meißner. Sie wohnen in der Gartenstraße 3.«

      »Sie sind eine große Hilfe«, sagte der Kommissar.

      »Ich СКАЧАТЬ