Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

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СКАЧАТЬ großen Gewölbe nicht zu verlaufen. Nachrennen wollte sie ihr auch nicht. Schließlich sollte Carry sich nicht bevormundet fühlen.

      Aber Carry lief zur Straße, und da direkt in die Arme ihres Vaters.

      »Nanu, wieso rennst du hier herum? Wo ist Miriam?«, fragte er erschrocken.

      »Außerdem sollst du nicht hetzen, Carry.«

      Atemlos flüsterte sie ihm was ins Ohr, als könnte jemand mithören.

      »Na, wenn du meinst«, sagte Jonas darauf. »Probieren kann ich es ja mal.«

      »Fein, Papi, vielen Dank«, und sie küsste ihn auf die Wange. Er ging über den Platz, und sie ging zurück in das Lokal.

      »Bin schon wieder da«, sagte sie fröhlich. »Na, was gibt es hier denn Gutes?«

      Richtig übermütig war sie. Miriam konnte nur staunen.

      »Wir werden doch warten, bis dein Vater kommt«, sagte Miriam.

      »Aber aussuchen können wir doch schon. Schau mal, was für leckere Sachen. Papi kommt bestimmt bald, und der weiß meistens gleich, was er will. Mit Spaghetti hat er es jedenfalls nicht.«

      Lange brauchten sie auf Jonas nicht zu warten. Die beiden hatten sich gerade entschieden, als er sich zu ihnen an den Tisch setzte.

      »Bitte um Entschuldigung, aber es hat doch etwas länger gedauert.« Er blinzelte Carry zu und nickte verstohlen.

      »Ist Dr. Norden Ihnen sympathisch?«, fragte Miriam.

      »Sehr. Wir haben uns sehr gut unterhalten.« Sie gaben ihre Bestellung auf, und dann konnten sie sich noch unterhalten, bis das Essen kam.

      »Ein prachtvolles Mannsbild ist dieser Jonas Henneke«, sagte Daniel zu Fee, nachdem er mit Heißhunger seine Suppe gegessen hatte. »Er scheint auch für Miriam viel übrig zu haben. Hat in den wärmsten Tönen von ihr gesprochen, und er wird auch alle seine Verbindungen spielen lassen, damit sie voll rehabilitiert wird.«

      »Sie hat ihm ihre Geschichte erzählt? Dann muss sie aber viel Vertrauen zu ihm haben.«

      »Das er auch verdient. Man findet unter diesen Geldbaronen selten einen, der so schlicht und natürlich ist und so wenig von sich hermacht.«

      »Aber Geld würde bei der Operation keine Rolle spielen?«

      »Nein, bestimmt nicht. Er würde sein ganzes Vermögen für Carry opfern und noch einmal anfangen.«

      »Ob er dann mit Semmelbrot einverstanden ist?«, fragte Fee.

      »Ist schon geklärt, mein Schatz. Miriam hat Benten abgelehnt, das gibt den Ausschlag. Er ist von mir aus auch gleich zu Semmelbrot gefahren. Wir sind heute Abend bei ihm eingeladen.«

      »Das kommt aber plötzlich«, sagte Fee. »Kann der Herr Doktor denn über den Abend verfügen?«

      »Ist ja halb dienstlich«, meinte Daniel lächelnd. »Ich soll mir die kleine Carry auch mal anschauen, Miriam hat mich wohl hochgelobt.«

      »Das verdienst du ja auch«, sagte Fee zärtlich. »Außerdem sind zwei Ärzte immer besser als einer in solcher Sache. Oder auch drei, denn Miriam wollen wir nicht vergessen.«

      »Sagen wir vier, oder hast du schon vergessen, dass du auch Ärztin bist?«, fragte Daniel neckend.

      »Manchmal vergesse ich es wirklich. Meine Familie hält mich in Atem. Es ist gut, dass wir Lenni haben, da können wir mal unbesorgt ein paar Stunden ausgehen. Sie ist rührend mit Danny.«

      »Ohne dass du eifersüchtig wirst?«

      »Sie ist zu geschickt, als dass solche Gedanken aufkommen könnten, Daniel. Eine bessere Nachfolgerin konnte unser gutes Lenchen gar nicht schicken.«

      Immer wenn sie an Lenchen dachte, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Und unwillkürlich mussten sie dann beide auch an jenen Tag denken, als sie von Lenchens Beerdigung kamen und Daniel die schwarzgekleidete Frau am Bahnübergang zurückgerissen hatte, bevor der Zug sie erfassen konnte. Eine verzweifelte Frau, die ihren Mann und ihre Mutter zur gleichen Stunde durch einen Unfall verloren hatte, an dem sie völlig schuldlos waren.

      Danny hatte nicht begreifen können, dass das gute Lenchen nicht mehr kam. Dafür war Gerda dann seine Lenni geworden, und Fee war überzeugt, dass Lenchen aus dem Jenseits, in dem sie mit jenen vereint war, die sie geliebt hatte, dies so gesteuert hatte. Seit jenem Tag war Fee des Glaubens, dass die gute Seele eines Menschen, dessen Erdendasein nach höherem Willen beendet war, bei denen zurückblieb, die von ihm geliebt wurden und deren Liebe in einem treuen Gedenken über den Tod hinaus verblieb. So tief verwurzelt war in ihr dieser Glaube, dass sie sich scheute, selbst mit ihrem geliebten Mann darüber zu sprechen, mit dem sie doch sonst über alles reden konnte.

      Aber Daniel hatte womöglich ähnliche Gedanken. »Lenchen schwebt als Schutzengel über uns«, sagte er sinnend und ohne jede Spur von Ironie.

      »Davon bin ich schon lange überzeugt, Daniel«, flüsterte Fee. »Sie ist von uns gegangen, aber sie hat uns nicht verlassen.« Und da kollerten schon wieder große Tränen über ihre Wangen.

      »Und wir werden immer an sie denken«, sagte Daniel weich und küsste diese Tränen weg. »Manchmal stelle ich mir vor, dass sie da droben im Himmel bei Vater sitzt und mit ihm Sechsundsechzig spielt, wie in früheren Zeiten.«

      »Und er hat sie mit offenen Armen empfangen und gesagt: Schön, dass du nun wieder bei mir bist, Lenchen. Die Jungen da drunten werden schon zurechtkommen. Da werden wir aufpassen.«

      »Du bist so lieb, Fee«, sagte Daniel rau, ergriffen von tiefer Rührung.

      »Sie müssen es doch spüren, dass sie in unseren Herzen lebendig sind, Daniel. Liebe hat kein Ende.«

      Und manchen war es der einzige Trost, wenn sie schmerzlich trauerten. Wie auch Frau Kögler, die ihre Kinder in die Arme nahm.

      »Wir werden unseren Papi nie vergessen«, sagte sie tapfer.

      »Wirst du nicht wieder heiraten?«, fragte ihr Ältester, gerade dreizehn Jahre geworden.

      »Bestimmt nicht, Schorschi«, erwiderte sie.

      »Manche Väter sind so gemein zu ihren Kindern und leben ewig. Warum musste denn unser Papi sterben?«, fragte der Junge.

      Ja, warum? Darauf musste man die Antwort schuldig bleiben. Wen der Herrgott liebt, nimmt er früh zu sich, sagte man, aber war das eine Antwort? Manche Menschen hatten ein langes, erfülltes Leben und mussten an vielen Gräbern stehen, bevor ihnen der ewige Frieden beschieden war. Sollte Gott diese Menschen nicht lieben?

      Wir sind nur ein winziges Lebewesen in einem unendlichen All, dachte Frau Kögler. Wir müssen hinnehmen, was uns bestimmt ist.

      »Uns hat der Dr. Norden immer gesund gemacht, wenn wir krank waren, Mami«, sagte Schorschi, »warum konnte er Papi nicht gesund machen?«

      Weil es das Schicksal anders wollte, dachte Frau Kögler. Dr. Norden hat alles getan, was in seiner Macht stand, aber es gibt eine höhere.

      »Er ist auch nur ein Mensch«, sagte СКАЧАТЬ