Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 13

Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

isbn:

СКАЧАТЬ auch nur geschäftlich hier und dann hat es so gefunkt, dass ich einfach weg war. Aber eins sage ich dir gleich, fliegen lasse ich dicht nicht mehr.«

      So verschieden waren die Menschen, so verschieden konnte auch eine Liebe beginnen. Die einen wussten es sofort, die anderen brauchten länger, und manchmal gingen die Menschen auch an ihrem Glück vorbei, verloren sich, weil sie nicht den Mut hatten, den Augenblick des Zufalls zu nützen, der ihnen geschenkt wurde, und den sie dann zu ihrem Schicksal machen konnten. Wendy und Anja waren auf verschiedene Art glücklich und die dazugehörigen Männer auch.

      Nur Conny war unglücklich, denn seiner Fränzi ging es nicht gut. Im letzten Augenblick war sie operiert worden, und war es nicht auch ein schicksalhafter Zufall, dass sie in der Behnisch-Klinik lag und einem geistesgegenwärtigen Dr. Norden ihr Leben zu verdanken hatte?

      Natürlich hatte Conny keine Ahnung, dass dieser Dr. Norden wiederum nun mit dem Schicksal zweier Menschen beschäftigt war, die sich auch in diesem Flugzeug befunden hatten.

      Er hielt eine heiße kleine Hand und atmete auf, als Fränzi die Augen aufschlug.

      »Conny«, flüsterte sie, »es tut mir leid, dass ich dich nicht abholen konnte.«

      Er küsste sie. Man konnte wohl sagen, dass die gesamte Crew dieses Flugzeuges mit sehr privaten Angelegenheiten beschäftigt war.

      »Ich hatte schon ein paar Tage Schmerzen«, sagte Fränzi, »aber ich wollte doch am Flugplatz sein, wenn du kommst, und da habe ich dann immer wieder Tabletten geschluckt. Und dann kam dieser schreckliche Nebel und ich hatte solche Angst um dich. Da bin ich zusammengeklappt.«

      »Es wäre bald schiefgegangen«, murmelte Conny. Fränzi hörte es nicht mehr. Mit einem glücklichen Lächeln schlief sie ein, weil sie nun wusste, dass ihr Conny bei ihr war.

      *

      »Fränzi Rommeis geht es besser«, sagte Loni zu Dr. Norden. »Das soll ich Ihnen von Dr. Behnisch ausrichten. Ihr Verlobter ist bei ihr, das scheint zu helfen. Er ist Kopilot von der Maschine die gestern Abend die dramatische Landung hatte.«

      »Wie seltsam«, sagte Daniel Norden. »Mit dieser Maschine kam eine Studienfreundin von mir. Was macht Ihr Zahn, Loni?«

      »Dem geht es wieder gut. Dr. Schröder ist ein fantastischer Zahnarzt.«

      »Bitte, verlieben Sie sich nicht in ihn«, seufzte Daniel.

      Loni lachte auf, und er hörte es gern, wenn sie lachte, denn sie hatte viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen.

      »Er ist doch viel jünger als ich«, sagte Loni. »Sie können ganz unbesorgt sein, Chef. Mich werden Sie so schnell nicht mehr los.«

      »Und der Zahn wird gerettet?«

      »Er bekommt eine schöne Krone. Darf ich Sie diskret darauf aufmerksam machen, dass Frau Göll schon wartet.«

      »Bei ihr pressiert es doch nicht«, sagte Daniel. »Sie liest gern die Illustrierten. Geben Sie ihr ein bisschen Lektüre mit, Loni.«

      »Mach ich sowieso. Ich hebe die Zeitschriften, die ich mir kaufe, auch für sie auf. Sie freut sich immer so.«

      Frau Göll ging auf die Siebzig zu, und ihr Leben war einsam. Sie hatte ihre körperlichen Beschwerden, aber geistig war sie noch sehr rege und manchmal konnte man meinen, dass es nicht die Spritzen waren, die ihr halfen, sondern dass sie mal wieder eine Ansprache nötig hatte.

      Wie tat es ihr doch gut, dass sie sich mit Dr. Norden unterhalten konnte, dass er sie nicht auf die Schnelle abfertigte. Schließlich war sie nur eine Kassenpatientin und bevor sie vor drei Jahren zu Dr. Norden kam, war sie auch als solche behandelt worden, hastig, so ganz nebenbei. Geschwätzig war sie nicht und auch nicht nervtötend mit irgendwelchem Klatsch. Sie war nur eine einsame alte Dame, die für sich lebte und um die sich niemand kümmerte.

      Daniel hatte mehr Patienten, für die der Gang zum Arzt die einzige Abwechslung in einem kargen Leben war. Dass er Frau Göll extra bestellte, lag daran, dass sie Platzangst bekam, wenn das Wartezimmer so voll war.

      »Der Nebel hat mir schon arg zu schaffen gemacht«, sagte sie.

      »Nicht nur Ihnen, Frau Göll.«

      »Sie sind jetzt wohl wieder dauernd unterwegs«, meinte sie mitfühlend.

      »Man ist es ja gewohnt«, lächelte Daniel. »So, die Spritze hätten wir.«

      »Wie Sie das machen«, sagte Frau Göll bewundernd. »Man merkt überhaupt nichts.« Schüchtern legte sie ein kleines Päckchen auf den Schreibtisch. »Für Ihr Bübchen, Herr Doktor, und einen schönen Gruß an die Frau Gemahlin.«

      Es war zu rührend, wie sie sich immer wieder bemühte, ihre Dankbarkeit zu beweisen. Das letzte Mal hatte sie Schühchen für Danny gestrickt und diesmal Fäustlinge. Für den kräftigen kleinen Burschen war beides zu klein, aber es würde ja noch etwas Kleineres nachkommen, dem es dann passen würde. Daniel hätte es nicht über das Herz gebracht, ihr zu sagen, dass Danny diesen winzigen Sächelchen, die sie mit so viel Freude und Ackuratesse strickte und häkelte, schon entwachsen war.

      Beglückt zog sie dann wieder mit einem Packen Zeitschriften von dannen. Die nächsten Patienten kamen. Daniel war bis gegen sechs Uhr beschäftigt. Dann fuhr er zu den Köglers. Mit diesem gequälten Patienten ging es zu Ende, und auch Frau Kögler wusste jetzt, dass die Stunde des Abschieds nahte. Sie war sehr gefasst, als Dr. Norden zu ihr sagte, dass er jetzt noch einen Krankenbesuch machen und dann wiederkommen würde.

      »Vorhin hat er mich noch mal angeschaut«, sagte sie. »Nun kann ich ihm nur noch wünschen, dass er ruhig hinüberschlummert.«

      Was sollte er da Tröstendes sagen? Franz Kögler wurde erlöst von seinem Leiden. Zurück blieben eine Frau und drei Kinder. Ganz allein wie Loni Enderle und Lenni würde Frau Kögler nicht sein.

      Daniel fuhr zur Behnisch-Klinik, um nach Fränzi zu sehen. Das junge Mädchen hatte ihm vor zwei Tagen einen gewaltigen Schrecken eingejagt, als er feststellen musste, dass ihr Leben an einem hauchdünnen Faden hing. Blitzschnell hatte alles gehen müssen. Mit Blaulicht und Martinshorn in die Klinik und dann auch gleich auf den Operationstisch.

      Dr. Behnisch traf er auf dem Gang, aber Dieter hatte nur für einen kurzen Wortwechsel Zeit. »Der kleinen Rommeis geht es besser. Ist noch mal gut gegangen«, sagte er. »Jetzt ist der Herzallerliebste da, das hilft.«

      Daniel lernte Conny Dahm kennen. »Ich habe schon erfahren, was ich Ihnen zu verdanken habe«, sagte Conny beklommen. »Und ich Dummkopf dachte, dass Fränzi nichts mehr von mir wissen will, weil sie nicht am Flugplatz war.«

      Und böse hätte es ausgehen können, weil sie ihn unbedingt empfangen wollte.

      »Sie hatten ja auch großes Glück, dass Sie heil auf die Erde zurückkamen, wie ich hörte«, sagte Daniel. »Hoffentlich können Sie ein paar Tage bleiben.«

      »Ja, das hat dieser abscheuliche Nebel uns wenigstens Gutes gebracht. Drei Tage Sonderurlaub und bis wir wieder starten müssen, wird es Fränzi hoffentlich bessergehen.«

      Nicht nur uns Ärzten werden Menschenleben anvertraut, ging es Daniel durch den Sinn, als er die Klinik wieder verließ. Wie mochte es wohl einer Flugzeugbesatzung zumute sein, wenn sie ihre Passagiere in Gefahr wussten? Und wie oft waren sie wohl in Gefahr, ohne es zu ahnen. СКАЧАТЬ