Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

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СКАЧАТЬ wir einen Vertrag schließen würden, Miriam? Sie bleiben bei uns zur Betreuung Carrys, und es ist selbstverständlich, dass ich Sie dafür entschädige, ohne dass Sie sich abhängig fühlen müssten.« Er war voller Hemmungen und wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte.

      Miriam kämpfte mit widersprüchlichen Empfindungen, aber dann sah sie ihn voll an. »In meiner Situation muss ich Ihnen für dieses Angebot sogar dankbar sein«, sagte sie.

      »Das ist doch ein Wort«, sagte er. »Jetzt fühle ich mich besser. Also, dann haben wir morgen allerhand vor.«

      »Und jetzt ist es Zeit, schlafen zu gehen«, sagte Miriam. »Vielen Dank für alles, Jonas.«

      »Das will ich nicht mehr hören, sonst müsste ich immer wieder sagen, wie dankbar ich bin, und das wiederum wollen Sie nicht hören. Wir haben viel gemeinsam, Miriam, aber wichtig ist, dass wir vergessen, was in der Vergangenheit geschah, Sie ebenso wie ich.«

      *

      Bei den Nordens war es auch spät geworden, denn nach einem solchen Tag brauchte Daniel Zeit, sich abzureagieren. Schlaf konnte er da nicht so schnell finden.

      Fee hatte die neueste Platte von David Delorme aufgelegt. Er war wirklich ein großartiger Pianist.

      »Besser denn je«, sagte Daniel, der klassische Musik immer geliebt hatte, früher aber Streichinstrumente vorzog. »David ist ein Zauberer.«

      »Unsere Katja hat er ja auch verzaubert«, sagte Fee. »Er ist sehr viel reifer geworden.«

      Nun war es ihr doch gelungen, Daniel auf andere Gedanken zu bringen, und das ließ sie aufatmen.

      »Du bist auch eine Zauberfee«, sagte Daniel innig.

      »Jetzt ist mir wohler!«

      Fee lehnte sich an ihn. Minutenlanges Schweigen war zwischen ihnen, als die letzten Töne der Beethovensonate verklungen waren.

      »Ich wollte dir noch sagen, dass ich Miriam tausend Euro gegeben habe, Fee«, sagte Daniel. »Man muss ihr doch helfen.«

      »Sie wird es zurückgeben, meine ich. Mein Gott, was hat diese Frau durchgemacht. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken.«

      »Sie hat sich sehr verändert. Wenn du sie früher gekannt hättest, würdest du diese Wandlung nicht für möglich halten.«

      »Wie war sie früher?«, fragte Fee.

      »Sehr attraktiv, sehr ehrgeizig und kalt wie ein Eisblock. Sehr emanzipiert, andererseits aber diejenige, die den meisten Mut bewies, wenn es um wichtige Dinge ging. Sie flößte uns Respekt ein und das war gewiss nicht einfach. Wir schlossen untereinander Wetten ab, wem es gelingen würde, sie aus ihrer Reserve zu locken. Es ist keinem gelungen. Benten war hinter ihr her wie ein verliebter Gockel, aber auch er bekam eine Abfuhr, die sich gewaschen hatte.«

      »Und dann verliebte sie sich ausgerechnet in einen Mann, der ihr nur Unglück brachte.«

      »Manchmal muss der Teufel im Spiel sein«, sagte Daniel. »Es ist ein Jammer.«

      »Man sollte sich doch mal an die Ärztekammer wenden, oder meinst du, dass sie solchen Knacks bekommen hat, dass sie ihren Beruf nicht mehr ausüben kann?«

      »Zumindest muss diese Angelegenheit in allen Einzelheiten geklärt werden.«

      »Wozu haben wir eigentlich diplomatische Vertretungen, wenn ein Bürger der Willkür der Behörden des Gastlandes ausgesetzt wird? Miriam ist kein Einzelfall.«

      Daniel war nun doch müde, und alle Probleme wurden weggeschoben. Er brauchte seine Nachtruhe, denn auch der morgige Tag konnte wieder unerwartete Ereignisse bringen, wenngleich er es wahrhaftig nicht wünschte.

      *

      Jonas Henneke rief früh in der Praxis an und fragte, wann Dr. Norden für ihn zu sprechen sei. Da Loni der Name Henneke nicht bekannt war, fragte sie den Chef.

      »Wie sieht es denn im Wartezimmer aus?«, fragte Daniel.

      »Es geht«, meinte Loni.

      »Dann soll er gegen elf Uhr kommen«, sagte Daniel, der gerade eine Brandwunde verbinden musste.

      Jonas passte das sehr gut. »Dann fahre ich euch ins Einkaufszentrum, und später können wir uns dann zum Essen treffen. Tante Hanne hat dann Ruhe für die Vorbereitungen für heute Abend. Sagen wir gegen ein Uhr im Ratskeller. Sie werden München nicht wiedererkennen, Miriam.«

      So war es. Wie hatte sich die Innenstadt verändert! Wie ungefährdet vom Verkehr konnte man sich in der Fußgängerzone bewegen. Miriam genoss es genauso wie Carry. Ans Kaufen dachte sie gar nicht, so viel gab es zu schauen, aber endlich erregte dann doch ein Schaufenster Carrys ganze Aufmerksamkeit.

      »Oh, dieses Kleid müsste dir gut stehen, Miriam«, sagte sie. »Ist das schick. Bitte, kaufe es.«

      Der Preis war auch entsprechend, und Miriam hatte nicht die Absicht, es zu kaufen, mochte es auch noch so hübsch sein.

      »Wir werden jetzt erst mal an dich denken«, sagte sie ablenkend. »Die Zeit verrinnt.«

      »Ach, für mich finden wir sowieso nichts. Mir passen nur Kindergrößen.«

      »Das wollen wir doch mal sehen«, meinte Miriam. »Die ganz jungen Damen halten auch auf die schlanke Linie und wir finden bestimmt etwas Hübsches.«

      »Aber mir würde es viel mehr Freude machen, wenn du dir dieses Kleid kaufen würdest«, sagte Carry eigensinnig.

      »Und mir, wenn wir hübsche Sachen für dich finden, Carry«, sagte Miriam energisch. »Da drüben ist eine Boutique. Da schauen wir uns etwas an.«

      Direkt widersprechen wollte Carry nicht, aber sie sagte: »Ich weiß schon, warum du das Kleid nicht nehmen willst. Es ist dir zu teuer. Aber Papi hat gesagt, dass wir uns kaufen sollen, was uns gefällt.«

      »Es gibt auch hübsche Sachen, die nicht so teuer sind, Carry.«

      Carry überlegte. Sie wollte nicht so direkt fragen, ob Miriam sparsam hatte leben müssen. Sie musste sich etwas ausdenken, dass Miriam doch noch zu diesem hübschen Kleid kam.

      Geschmack hatte Carry, das musste man ihr lassen. Einen sehr eigenwilligen Geschmack zwar, aber sie erstanden dann ein paar ganz reizende Sachen für sie, in denen sie nicht gar so dünn aussah. Zartknochig war sie sowieso, aber Miriam dachte für sich, dass nicht so sehr ihre Krankheit an dieser Magerkeit schuld wäre, wie der Kummer, den sie so lange in sich hineingeschluckt hatte. Es schien, als hätte sie jetzt schon ein bisschen zugenommen.

      »Es ist gleich ein Uhr, Carry«, mahnte sie, damit Carry sie nicht nochmals zu jenem Geschäft zog, in dem sie das hübsche Kleid gesehen hatte. Aber Carry machte keine Anstalten, und Miriam atmete auf. Irgendwie ist sie halt doch wie die anderen jungen Mädchen, ging es ihr durch den Sinn. Jetzt freut sie sich doch über ihre Einkäufe. Freuen konnte sich Carry wirklich noch richtig. In ihren Augen blitzte es schelmisch, als sie den Ratskeller betraten.

      »Ich muss dann gleich mal verschwinden«, sagte sie Miriam. »Schauen wir schnell mal, welcher Tisch für uns reserviert ist.«

      Es war einer, der versteckt СКАЧАТЬ