ABENTEUER LASS NACH. Scott Meyer
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Название: ABENTEUER LASS NACH

Автор: Scott Meyer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Magic 2.0

isbn: 9783958352582

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СКАЧАТЬ Galbraith, der mürrische, bärbeißige Herr der bleiernen Kirche, antwortete: »Er hat es bequem und ruht sich aus.«

      Philip schüttelte den Kopf. »Diese Riemen sehen nicht sehr bequem aus.«

      »Vielleicht nicht für ihn«, wandte Bischof Galbraith ein, »aber ich fühle mich besser damit. Ohne die Fixierung wäre ich nicht gern in seiner Nähe sein, wenn er aufwacht und ihm wieder einfällt, was ihr alles mit ihm angestellt habt.«

      »Natürlich. Bitte richtet den Schwestern meinen Dank aus, weil sie sich um ihn gekümmert haben. Ich möchte, dass Sie wissen, Eure Exzellenz, nicht wir alle haben ihm das angetan. Es war das Werk eines einzelnen Zauberers.«

      Der Bischof hob eine Hand und erwiderte: »Ich vertraue darauf, dass Ihr Euch darum kümmern werdet. Macht Euch nicht zu viele Gedanken über diesen Einfaltspinsel. Es ist nicht halb so schlimm, wie manche der Dinge, die er in seinem Leben schon anderen Leuten angetan hat. Einige der Dorfbewohner könnten sogar eine bessere Meinung von Zauberern kriegen, sollte sich das hier herumsprechen. Ich würde Euch allen allerdings empfehlen, Kludge in Zukunft aus dem Weg zu gehen. Vergeben und vergessen, gehört nicht zu seinen Fähigkeiten.«

      »Da müssen Sie sich keine Sorgen machen«, versicherte Philip. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeiner von uns nachlässig genug sein wird, sich von ihm überrumpeln zu lassen.«

      »Und was ist mit demjenigen unter Euch Heiden, der ihm das angetan hat?«

      »Es war ein Lehrling.«

      Dem Bischof entfuhr ein Pfiff. »Ein Lehrling war das? Wer war sein Meister? Wer wäre so unverantwortlich, so etwas direkt vor seinen Augen geschehen zu lassen?«

      Philip sagte: »Sein Meister war der Nekromant von der Schädelschlundhöhle.«

      »Ah«, bemerkte Galbraith. »Das passt. Was habt ihr für den Lehrling vorgesehen?«

      »Wir werden sicherstellen, dass er nie wieder jemanden etwas antun kann.«

      Bischof Galbraith sagte: »Jawohl, keine einfache Sache, aber ihn zu töten, ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit.«

      »Was? Nein. Tut mir leid, Ihr habt mich missverstanden. Wir werden ihn nicht töten.«

      Der Bischof schüttelte den Kopf. »Nun, ich verstehe den Drang, nachsichtig zu sein. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass, wenn Ihr es nicht tut, Kludge selbst den Lehrling abmurksen wird, sobald er wieder auf den Beinen ist. Und das wird weit weniger sauber ablaufen, als wenn Ihr es tun würdet.« Der Bischof warf Philip einen Seitenblick zu und grinste. »Oder ist das Euer Plan? Ihr dürft Gnade zeigen, der Lehrling bekommt seine gerechte Strafe, und Kludge bekommt seine Rache. Philip, ich hätte nicht gedacht, dass du so ausgefuchst bist.«

      »Das ist nicht unser Plan«, widersprach Philip.

      »Oh«, sagte Galbraith. »Okay. Gut zu wissen, dass ich richtiglag.«

      »Damit, dass ich nicht ausgefuchst bin?«, wollte Philip wissen.

      »Ja, Philip«, antwortete der Bischof, ein wenig langsamer, als es nach Philips Meinung nötig gewesen wäre.

      »Keine Sorge, Eure Exzellenz. Während Ihr und die Schwestern Euch um Kludges Wunden gekümmert habt, haben wir die ganze Nacht einen Plan geschmiedet, wie wir mit dem Mann verfahren werden, der das hier getan hat. Wir werden ihn an einen Ort schicken, an dem er vor Kludge sicher ist, und alle sicher vor ihm sind. Wir haben dafür gesorgt, dass er nie wieder zurückkehren kann.«

      »Was habt ihr im Sinn? Eine Art Kerker?«

      »Schlimmer«, sagte Philip. »Viel schlimmer. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass er den Rest seines Lebens an einem Ort verbringen wird, den viele Leute schlimmer finden würden als den Tod.«

      Kapitel 1

      

      Sieben Jahre in Florida, überlegte Todd. Waren das wirklich nur sieben Jahre?

      Todd hatte wie die meisten Amerikaner, ein klares Bild davon, wie das Leben in Florida aussah. Ein Bild, geprägt von Werbespots für Freizeitparks und alten Miami Vice-Folgen. Seine persönlichen Erfahrungen mit Florida sahen hingegen wie bei den meisten Amerikanern auch, völlig anders aus. Größtenteils lag dies daran, dass die Leute in der realen Welt lebten, in welcher sie essen und zur Arbeit gehen mussten, und in der sie keinen offenbar kugelsicheren Ferrari fuhren. Bei Todd lag es daran, dass er seine gesamte Zeit in Florida damit verbracht hatte, in einer Einzelzelle eines höchst geheimen Bundesgefängnisses der höchsten Sicherheitsstufe zu sitzen.

      Das Leben in einem klimatisierten Käfig aus Betonziegeln hatte Todds Wahrnehmung dieses Bundesstaates geprägt. Hätte man ihn aufgefordert, Florida mit drei Worten zu beschreiben, er hätte gesagt: »Grau, kühl und trocken.«

      Den Großteil seiner Zeit in der »Einrichtung« (der einzige Name, mit dem dieses Gefängnis je bezeichnet worden war), hatte er in Einzelhaft verbracht. Nicht etwa, weil er etwas besonders Schlimmes angestellt hatte. Sondern weil keiner der anderen Insassen etwas derart Schlimmes angestellt hatte, wodurch er es verdient gehabt hätte, mit ihm zusammengesperrt zu werden. Es lag nicht daran, dass seine Gesellschaft derartig unangenehm war. Jedenfalls lag es nicht nur daran. Die Hauptursache war, dass, aus Gründen, die nur sehr wenige Menschen kannten, elektronische Geräte in seiner Nähe nicht funktionierten. Keine Fernseher. Keine Radios. Keine Computer. Nichts. In der Nähe von Todd Douglas zu sein, bedeutete, nichts zu haben, das einen vom Umstand ablenken konnte, in der Nähe von Todd Douglas zu sein. Nach einhelliger Meinung stellte dies eine ungewöhnlich grausame Bestrafung dar.

      Seit Jahren rottete Todd in seinem Käfig vor sich hin. Zu seiner Unterhaltung standen ihm nur Lösungsbücher für Videospiele zur Verfügung, welche er aus der Gefängnisbibliothek bezog. Er liebte Videospiele. Etwas über sie zu lesen, ohne dass er sie spielen konnte, war zwar eine Quälerei, aber es war zumindest ein kleines bisschen weniger quälend, als gar keine Lektüre über sie zu haben. Todd war kurz davor gewesen, jegliche Hoffnung zu verlieren, als aus dem Nichts ein Beamter des Finanzministeriums namens Murphy mit einer Nachricht von Merlin aufgetaucht war. Er nannte sich jetzt Jimmy, war aber immer noch einer der Bastarde, die Todd seine Kräfte genommen und ihn völlig grundlos hierher in die Gegenwart verbannt hatten.

      Dabei habe ich gar nichts gemacht, dachte er oft. Ich habe nur jemand anderes etwas machen lassen.

      Mit dieser einen Nachricht hatte Jimmy Todd gleich drei große Gefälligkeiten erwiesen.

      Er hatte Todd wissen lassen, dass er nicht allein war. Andere hatte das gleiche Schicksal ereilt wie ihn selbst. Mindestens einer von denen, die ebenfalls verbannt worden waren, war einer der Zauberer, die zuvor an Todds Verbannung mitgewirkt hatten.

      Er zeigte Todd, dass ein Entkommen möglich war, dass man seine Kräfte wiedererlangen konnte. Es war machbar. Man musste nur jemanden finden, der dumm genug war, einem zu helfen.

      Und zu guter Letzt hatte Jimmy dadurch, dass er den Brief persönlich von einem der Finanzbeamten hatte überbringen lassen, Todd gleich noch mit jemandem bekannt gemacht, der tatsächlich dumm genug war.

      Todd war nicht überrascht gewesen, als der Finanzbeamte und sein Partner später noch mal mit Merlin (alias Jimmy) aufgekreuzt waren. Sie hatten es nie ausgesprochen. Aber ihr Schweigen zu diesem Thema sowie der Umstand, dass sie Todds СКАЧАТЬ