ABENTEUER LASS NACH. Scott Meyer
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Название: ABENTEUER LASS NACH

Автор: Scott Meyer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Magic 2.0

isbn: 9783958352582

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СКАЧАТЬ ein besserer Controller gebaut.« Todd legte einen Schalter um und ein kleines Lämpchen am Controller begann zu leuchten. Er hielt ihn mit beiden Händen. Seinen Stab hatte er sich unter den Arm geklemmt. Todd schaute Kludge an, kicherte kurz, dann drückte er den kleinen Joystick mit seinem linken Daumen nach vorne. Kludges rechter Fuß ruckte vorwärts, als wäre er urplötzlich besessen vom unwiderstehlichen Drang, einen Käfer zu zertreten. Für einen Moment stand er regungslos da; dann schnellte sein linker Fuß vor und stampfte mit markerschütternder Wucht nieder. Wieder ruckte sein rechter Fuß vor, gefolgt von seinem linken, und dieser Ablauf wiederholte sich, während er unaufhaltsam auf die Zauberer zulief. Nach einigen ungelenken Schritten schwenkte er langsam auf eine Kreisbahn ein und er begann um Todd herumzulaufen. Jeder Schritt ein mächtiges Stampfen, als wollte er mit seinen Absätzen den Boden zu Staub zermahlen. Oberhalb der Taille jedoch blieb Kludge stocksteif, als wäre seine untere Hälfte ein Gefährt, das seinen Oberkörper herumkutschierte.

      »Ich weiß, der Bewegungsablauf muss noch verfeinert werden«, räumte Todd ein, während Kludge ihn weiter umkreiste, »aber ihr müsst zugeben, es ist ein guter Machbarkeitsnachweis. Und das ist noch nicht alles. Ich kann auch seine Arme steuern.«

      Todds rechter Daumen bewegte einen weiteren, kleineren Joystick nach links, woraufhin Kludges beide Arme in die gleiche Richtung schnellten, so als würde er den aggressivsten Hula der Welt tanzen wollen. Todd bewegte den Stick nach rechts und Kludges Arme reagierten entsprechend.

      Todd drehte den Stick, und Kludge wedelte über Kopf mit seinen Armen, während er weiter stampfend seine Kreise um Todd herumzog.

      Todd kündigte an: »Ich kann auch seinen Kopf drehen.“ Schon verrenkte Kludge seinen Kopf erst nach links, dann nach rechts, nach hinten und nach vorne. Dabei fuchtelte er weiter herum und stapfte seine Runden um seinen Gebieter ab.

      »Halt ihn an!«, schrie Philip. »Halt ihn sofort an!«

      »Auch das geht«, meinte Todd. Er nahm seine Finger und Daumen von der Steuerung und Kludge kam auf der Stelle zum Stehen. Todd blickte in die fassungslosen Gesichter der anderen Zauberer. An Jimmy gewandt sagte er: »Herr Vorsitzender, möchten Sie es sich genauer ansehen?«

      Jimmy trat vor. Philip folgte ihm, auch wenn die Einladung nicht ihm gegolten hatte. Als sie sich dem jetzt regungslosen Kludge näherten, konnten sie sehen, dass er zwar unnatürlich steif vor ihnen stand; seine Augen jedoch waren äußerst lebendig, blinzelten heftig und rollten wild umher.

      Jimmy fragte Todd: »Ist er wach?«

      »Ja«, erwiderte Todd.

      »Warum?«, wollte Jimmy wissen.

      Todd schnaubte. »Wahrscheinlich ist er nicht müde.«

      »Aber, ich dachte, du hättest gesagt, dass du ihn völlig unter Kontrolle hast«, sprudelte es aus Philip hervor.

      »Habe ich auch«, entgegnete Todd. »Ich habe totale Kontrolle über seine Bewegungen.«

      »Aber nicht über seinen Verstand«, stellte Jimmy fest.

      Todd zuckte mit den Schultern. »Gut, ja, du hast mich erwischt. Nein, ich kann sein Gehirn nicht steuern, aber ich bin mir ziemlich sicher, ich weiß, was er denkt.«

      Philips blickte hinauf in die Augen des großen Mannes, der wütend auf ihn hinabstarrte und dachte: Ja, ich glaube das weiß ich auch.

      Jimmy fragte: »Kann ich mit ihm sprechen?«

      Todd sagte: »Tu dir keinen Zwang an.«

      Jimmy und Philip tauschten wieder Blicke aus; dann erkundigte sich Jimmy: »Wird er mit seinen eigenen Worten antworten oder mit deinen?«

      Todd verkündete: »Er selber kann nichts sagen, aber ich kann ihn sprechen lassen. Schaut euch das mal an.«

      Todd drückte einen Knopf und Kludges Mund wurde aufgerissen, bis an die Grenze dessen, was seine Kiefermuskulatur auszuhalten im Stande war. Dann schloss sich der Mund schlagartig wieder, nicht ganz synchron mit den Silben einer Aufnahme von Todd, der mit tiefer, bedrohlicher Stimme zu vernehmen war: »Hallo Welt! Ich bin Todds Sklave! Ist das nicht großartig?

      Eine Welle unbehaglichen Gemurmels lief durch die Reihen der Zauberer. Philip und Jimmy schauten sich an, beide äußerst beunruhigt. Philip wusste, was er selbst von Todds Werk hielt, und er hatte eine klare Vorstellung davon, was Jimmy darüber denken sollte. Aber bei Jimmy konnte man sich nie ganz sicher sein. Vielleicht sollte ich etwas sagen. Ganz offen sein, dachte Philip. Es würde diejenigen bestärken, die wissen, dass das hier inakzeptabel ist, und vielleicht die wenigen Unentschlossenen umstimmen. Jedenfalls hoffe ich, dass es nur wenige Unentschlossene gibt.

      »Todd«, sagte Philip, »das ist furchtbar.«

      Todd klang jetzt verärgert: »Langsam, langsam, ich weiß, was du denkst. Na gut, die Lippen bewegen sich nicht synchron und der Riesenklotz bewegt sich irgendwie ungelenk. Aber du musst zugeben, es hat Potenzial. Ich habe Euch noch nicht mal alles vorgeführt, was er kann. Hier. Moment mal. Seht euch das an.«

      Todd drückte eine Tastenkombination, zu schnell für Philip, um sie genau nachvollziehen zu können. Kludges Arme schnellten vor, die Handflächen voraus. Sein Mund schnappte auf, und eine höhnische Aufnahme von Todds Stimme rief: »Doppel-High-Five!«

      Erneut warfen sich Philip und Jimmy einen Blick zu. Jimmy zuckte mit den Achseln und wollte der Aufforderung gerade nachkommen, als Todd einen Finger hob und sagte: »Sekunde.«

      Einen Moment später ertönte die Aufnahme: »Komm schon, Alter! Lass mich nicht hängen!« Kludge hatte die Augen geschlossen, als ob er sich selbst davon zu überzeugen versuchte, dass nichts von alledem wirklich passierte. Doch sein Mund folgte weiterhin den Worten der Tonaufnahme wie bei einer widerwilligen Bauchrednerpuppe.

      Jimmy schüttelte den Kopf, dann hob er seine Arme hoch, um Kludges Hände abzuklatschen. Gerade als sich ihre Hände berührten, sauste Kludges rechter Arm in einem blitzschnellen Bogen abwärts und traf Jimmy mit solcher Wucht in den Unterleib, dass es ihn von den Füßen hob.

      Jimmy torkelte rückwärts, fiel zu Boden und rollte schmerzverkrümmt auf den Rücken. Einige Zauberer liefen zu ihm, um ihm zu helfen. Philip schlenderte an seine Seite, um ihn sich anzusehen. Jimmy schaute hoch zu Philip. Der Ausdruck in seinen Augen ließ bei Philip jegliche Zweifel schwinden, die er über Jimmys Meinung zu Todds Makro gehegt hatte.

      Philip betrachtete Kludge, der in seiner Tiefschlagpose verharrte. Er hatte die Augen immer noch geschlossen. Philip sah eine einzelne Träne, die langsam Kludges Wange hinunterkullerte. Philips Blick wanderte hinab zu Kludges Hand. Offenbar war Todd nicht in der Lage, dessen Finger zu steuern. Folglich hatte er Kludge nicht dazu bringen können, eine Faust zu ballen, weshalb mindestens zwei seiner Finger böse gebrochen zu sein schienen.

      ***

      Am nächsten Morgen war Philip wieder zurück in Leadchurch und stand in einem kleinen Nebenraum in dem bleigedeckten Gotteshaus, welches der Ortschaft seinen Namen gab. Er sah auf den schlafenden Kludge hinab, der mit dicken Lederriemen auf einem schweren Eichentisch festgeschnallt worden war. Drei Finger seiner rechten Hand waren mit Holzstöcken geschient, seine Arme und die Stirn waren mit dunklen Blutergüssen übersät. In gewisser Hinsicht könnte man sagen, Kludge habe sich die Blutergüsse selbst zugefügt, weil er gegen Todds Kraftfelder angekämpft hatte. Philip vermutete, dass es überall an Kludges Körper noch mehr davon gab. Das würde er aber nicht überprüfen.

      Philip СКАЧАТЬ