Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman. Michaela Dornberg
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Название: Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Bettina Fahrenbach Staffel

isbn: 9783740925130

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СКАЧАТЬ nicht und führte die Arbeit des Vaters fort?

      Er kannte sich doch aus, war über viele Jahre hinweg zu dem, was er jetzt tun sollte, hingeführt worden. Und was machte er? Er überließ den Weinbau Fremden, die glücklicherweise schon bei ihrem Vater gearbeitet hatten und ihren Job liebten.

      Jörg wollte Schloßherr spielen und Festivals, Musikevents veranstalten.

      Bettina seufzte.

      Nein, sie wollte jetzt nicht an Jörg denken, nicht an das Chateau. Sie freute sich auf einen Filmabend mit Leni.

      Sie goß den Wein in die bereitstehenden Gläser.

      Es war einer der mittelpreisigen Weine des Chateaus. Doch Bettina mochte diesen tiefgründigen Roten sehr wegen seines dichten Geschmacks und seiner wunderbaren beerigen Aromen.

      Auch ihr Vater hatte ihn gemocht und sehr viel Sorgfalt darauf gewandt, ihn zu kultivieren.

      Es war einer der Weine, die eigentlich dekantiert gehörten. Aber schon im Glas entfaltete sich der satte Kirsch- und Himbeerduft, gepaart mit Nuancen feiner Kräuter.

      Leni setzte sich zu ihr.

      »Woran denkst du, Bettina?«

      »Ach, an vieles und nichts. An Jörg, und wohin er das Weingut bringen wird, aber auch an Papa, der sich alles ganz bestimmt anders vorgestellt hatte, und der den Wein so gern mochte, den wir gleich trinken werden.«

      »Ist schon gut, daß dein Papa das alles nicht mehr weiß. Aber an dir, Bettina, hätte er seine helle Freude gehabt. Wie du alles anpackst, was du hier auf dem Hof schon verändert hast.«

      »Ich hatte viel Glück«, wehrte Bettina bescheiden ab.

      Davon allerdings wollte Leni nichts wissen.

      »Du bist fleißig und pflichtbewußt, und du hebst nicht ab, sondern führst das weiter, was deine Vorfahren aufgebaut haben. Viele wären doch den Verlockungen des Geldes erlegen und hätten verkauft. Vor allem deine Geschwister.«

      »Ach Leni, laß uns jetzt über die bitte nicht reden. Ich müßte mich nur ärgern, denn was auch immer sie veranstalten, zum Freuen ist es nicht. Komm, mach den Fernseher an. Wir kriegen noch den Rest der Nachrichten mit, und dann kommt unser Film. Ich freue mich ja so darauf. Er hat auch ganz tolle Kritiken.«

      Leni machte den Fernseher an, gerade rechtzeitig, um die Nachricht zu hören, daß der Film wegen eines Politikprogramms ausfallen und zu einem anderen Zeitpunkt gesendet würde.

      »Wenn ich mich schon mal auf etwas freue«, jammerte Bettina, die auf eine Politiksendung keine Lust hatte.

      »Wir können ja im Programmheft nachsehen, ob es etwas anderes gibt«, schlug Leni vor.

      Davon wollte Bettina nichts wissen.

      »Laß uns lieber ein bißchen plaudern, so ganz gemütlich unter Frauen.«

      Damit war Leni einverstanden, und sehr bald waren sie in ein angeregtes Gespräch vertieft.

      Nach einer ganzen Weile brachte Leni das Gespräch auf etwas, was ihr auf der Seele brannte, weil das so gar nicht zu Bettina paßte.

      »Du, Bettina, was war das heute morgen? Du hast doch direkt neben dem Telefon gesessen. Warum hast du nicht abgenommen?«

      Bettina zögerte etwas mit ihrer Antwort. Nicht, weil sie es Leni nicht erzählen wollte. Nein, vor Leni hatte sie keine Geheimnisse. Sie zögerte, weil sie sich schämte. Im Grunde genommen hatte sie sich wie ein bockiger Teenager verhalten, dem man eine Bitte abgeschlagen hatte.

      »Ach, weißt du, ich war sauer auf Thomas…«

      Dann erzählte sie Leni, wie sehr sie sich darauf gefreut hatte, Thomas zu besuchen, und daß dieser nicht so begeistert gewesen war und ihr die Reise ausgeredet hatte.

      »Ich habe ihn halt so lange nicht gesehen. Und ist es nicht verständlich, Sehnsucht nach dem Mann zu haben, den man liebt?«

      Leni schaute die junge Frau eine ganze Weile prüfend an.

      »Es ist verständlich«, bestätigte sie schließlich, »aber das ist es doch nicht allein. Der nette junge Mann, dieser Jan, hat dich verwirrt, stimmt’s?«

      Bettina errötete ein wenig vor lauter Verlegenheit.

      »Na ja, sagen wir es einmal so«, begann sie umständlich, weil sie die wirkliche Antwort auch nicht kannte. »Jan hat mir bewußt gemacht, wie allein ich bin, wie einsam ich mich ohne Thomas fühle.«

      »Er ist sehr charmant.«

      »Ja, und unterhaltsam. Er ist ziemlich in mich verliebt, und ich… Leni, ich habe mich von ihm küssen lassen und seine Küsse sogar erwidert.«

      »Das ist doch kein Staatsverbrechen.«

      »Aber ein Verrat an Thomas. Ich habe den Kontakt zu Jan sofort abgebrochen, weil ich nicht in einen Konflikt geraten möchte. Wenn es Thomas nicht gäbe, könnte ich mich glatt in Jan verlieben. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und können so herrlich miteinander lachen.«

      »Mit jemandem lachen zu können, ist sehr gut. Doch sag’ mal, bist du dir sicher, daß du Thomas noch immer liebst?«

      »Aber ja, Leni. Wie kommst du nur darauf, daß es anders sein könnte? Thomas ist der Mann meiner Träume. Ich habe immer nur ihn geliebt. Daran wird sich niemals etwas ändern, auch kein Jan van Dahlen oder welcher Mann sonst noch auf meinen Weg kommen mag.«

      »Um Gottes willen, Kind, ich wollte dir Thomas doch auch nicht ausreden. Dazu habe ich ihn ja viel zu gern. Aber manchmal hält man an etwas fest, weil es immer so war, und man verschließt seine Augen vor Veränderungen. Ich weiß, wovon ich rede, mir ist es selbst so ergangen…«

      Am liebsten hätte Bettina jetzt erzählt, daß sie zufällig dem Mann begegnet war, den Leni so sehr geliebt hatte, und von dem sie so sehr enttäuscht worden war, der sie, ihre Liebe, verraten hatte und noch immer satt und zufrieden in seinem ›Kaiserhof‹ saß, von dem man die schwangere Leni wie einen Straßenköter verjagt hatte.

      Doch sie wollte nicht an alten Wunden rühren, und außerdem hätte sie ja verraten müssen, weswegen sie in Winkenheim gewesen war.

      Bettina kannte Leni gut genug, daß diese alles versuchen würde, ihr das Vorhaben auszureden. Aber sie wußte auch, daß Leni etwas Hoffnung haben würde, daß das Wunder, ihre Tochter zu finden, doch geschah. Und wenn nicht, wieder einmal nicht, würde sie zusammenbrechen.

      Bettina mußte nicht antworten, denn Arno kam hereingepoltert. Ihm war deutlich anzusehen, daß seine favorisierte Mannschaft verloren hatte.

      »Trinkst du mit uns einen Wein?« wollte Bettina wissen.

      Er winkte ab.

      »Einen Wein? Nein, danke. Ich brauche jetzt einen Schnaps. Wenn wir morgen nicht die Kinder abholen müßten, würde ich mir jetzt die Kante geben, so ein grauenhaftes Spiel war das. Sie haben gespielt wie blutige Anfänger. Und selbst, als bei der gegnerischen Mannschaft ein Spieler wegen einer roten Karte vom Platz mußte, haben diese Heckenpenner es nicht geschafft, das Spiel herumzudrehen.«

      Es СКАЧАТЬ