Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman. Michaela Dornberg
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Название: Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Bettina Fahrenbach Staffel

isbn: 9783740925130

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СКАЧАТЬ mehr. Aber es hat weh getan. Doch meinem Vater vermutlich noch mehr als mir. Ich war irgendwo immer eher ein Papa-Kind, weil meine Mutter es mich immer deutlich hat spüren lassen, wie gräßlich sie es fand, daß ich nicht nur charakterlich, sondern auch vom Äußeren her eine Fahrenbach war. Ich denke, neben meinem Vater hat Frieder am meisten gelitten, denn er war ihr ausgesprochener Liebling. Und ich glaube, deswegen fährt er auch immer auf Frauen ab, die irgendwo Ähnlichkeit mit meiner Mutter haben – immer gestylt, immer nach der neuesten Mode gekleidet, oberflächlich. Aber komm, laß uns nicht länger darüber reden. Das ist wirklich ein Thema, das ich längst abgehakt habe.«

      »Entschuldigung, Bettina, ich wollte nicht in deiner Vergangenheit graben, es hat sich einfach so ergeben. Was auch überhaupt nicht mein Naturell ist, anderer Leute Dinge auszugraben.«

      »Toni, mach dir deswegen keinen Kopf. Also, Themenwechsel. Morgen kommen ja Merit und Niels. Hast du dir schon überlegt, was du mit dem Jungen machen willst, denn er wird ja wieder wie eine Klette an dir kleben. Tischlerarbeiten liegen nicht an, die Niels total begeistert haben, und wie es in der Destille abläuft, das hast du ihm ja auch schon erklärt.«

      Toni trank einen Schluck seines Kaffees.

      »Tja, diesmal werde ich mich wohl nicht so viel um ihn kümmern können. Wir haben Arbeit. Arno muß sich seiner annehmen.«

      »Aber du bist sein Star, Toni«, erinnerte Bettina ihn, »er ist auf dich fixiert und freut sich bestimmt schon sehr. Ich habe eine Idee. Wir arbeiten gleich zügig durch bis heute Abend… zum Anpfiff eures Fußballspiels, und morgen können wir auch zeitig anfangen, wenn du willst. Vermutlich werden sie erst am frühen Nachmittag hier sein. Leni kann uns eine Kleinigkeit vorbereiten, und wir lassen das Mittagessen ausfallen. Wir können also sehr viel schaffen, und deswegen legst du dann, wenn die Kinder hier sein werden, ganz einfach die Arbeit nieder und kümmerst dich um Niels. Merit wird ja doch nur bei Leni herumhängen.«

      »Bettina, das geht doch nicht«, wandte er ein.

      »Doch, Toni, das geht. Sieh mal, Holger ist in Kanada. Niels hat derzeit überhaupt keine männliche Bezugsperson. Aber so etwas braucht jeder Junge. Soll der Kleine doch wenigstens für ein paar Tage das Gefühl haben, einen männlichen Ansprechpartner zu haben, einen Kumpel.«

      »Ja, wenn du meinst…«

      Bettina nickte.

      »Ich meine!«

      Toni trank schnell den Rest seines Kaffees aus.

      »Dann will ich mich jetzt aber auch nicht länger verplaudern, sondern an die Arbeit zurückgehen. Und danke, Bettina, daß du an das Fußballspiel heute abend gedacht hast.«

      Bettina lachte.

      »Daran zu denken war nicht schwer. Arno und du, ihr zwei, redet doch seit Tagen über nichts anderes als über dieses Pokalspiel.«

      »Ist ja auch wichtig. Schließlich hängt von diesem entscheidenden Spiel ab, ob wir auf- oder absteigen.«

      Männer, dachte Bettina belustigt.

      Ob Thomas sich wohl auch für Fußball interessierte? Sie hatte keine Ahnung.

      *

      Da Arno und Toni sich gemeinsam in Tonis kleinem Häuschen dieses, ach so immens wichtige, Fußballspiel ansehen wollten, hatten Bettina und Leni beschlossen, sich gemeinsam einen dieser Herz-Schmerz-Filme anzusehen, über die Männer meist lächelten, sie sich aber dann merkwürdigerweise doch mit ansahen, natürlich nur aus lauter Gefälligkeit.

      Als Bettina in Lenis Wohnzimmer kam, saß diese noch an ihrer Nähmaschine.

      »Dauert nicht mehr lange, höchstens fünf Minuten«, rief sie, »aber du kannst dir schon mal ansehen, was ich für unser Herzchen bereits genäht habe.«

      Bettina ging zum Tisch, auf dem, neben einer neuen Puppe, verschiedene Kleidchen, Blüschen und Röckchen lagen, die Leni für dieses Püppchen genäht hatte. Der große Knaller allerdings war – und da würde Merit ausflippen – ein wunderschönes Kleid für Merit und ein identisches für die Puppe.

      Bettina war ganz gerührt. Leni machte sich immer so viel Mühe, und es machte ihr so viel Freude, für Merit zu nähen, zu stricken und zu häkeln. Und eine solch herzliche, mütterliche Frau hatte aus lauter Elend auf ihr Kind verzichten müssen.

      In diesem Augenblick schwor Bettina sich erneut, alles, aber auch alles zu versuchen, Lenis Tochter ausfindig zu machen.

      Sie sah es schon als ein Zeichen an, daß Leni eine geborene Helene Schäfer war und die ehemalige, nun pensionierte Jugendamtmitarbeiterin Helene Schäffer hieß.

      Wenn diese Frau Schäffer wirklich seinerzeit mit der Abwicklung der Adoption betraut gewesen war, dann mußte sie sich wegen der fast identischen Namen an Leni erinnern.

      »Die Sachen sind ganz zauberhaft, Leni. Unsere kleine Merit wird ausflippen vor lauter Freude.«

      »Das arme Ding braucht doch auch was zum Freuen. Der Vater in Kanada, die Mutter nur mit ihrem Liebhaber beschäftigt. Ich verrate dir mal was, der Toni hat für Niels auch schon was gekauft. Ich glaube, eines von diesen Superautos, die die Jungens jetzt alle haben. Ach ja, der Arme, er wäre auch ein so guter Vater gewesen, und das Schicksal hatte es nicht gewollt. Warum trifft es immer die Verkehrten, kannst du mir das mal verraten? Warum wurde sein Glück mit Laura zerstört? Sie wären eine so wundervolle Familie mit Kindern geworden. Andere Leute setzen ihre Kinder aus, quälen sie zu Tode…«

      »Es ist halt so im Leben, manchmal kann man nicht begreifen, warum es gerade die trifft, die eigentlich ein anderes Schicksal verdient hätten. Auch du hättest etwas anderes verdient.« Kaum ausgesprochen, ärgerte Bettina sich maßlos darüber, daß sie das jetzt gesagt hatte.

      Lenis eben noch so strahlender Gesichtsausdruck verlor sich.

      »Ich bin mit meinem Leben zufrieden. Arno ist ein sehr guter Mann.«

      Darum ging es doch nicht, das wußten sie beide. Aber Leni war ganz einfach nicht in der Lage, über den Verlust ihrer Tochter zu sprechen, die irgendwo bei Adoptiveltern aufgewachsen war.

      Einmal hatte sie sich offenbart, und seitdem vermied sie das Thema.

      Doch Bettina wußte, wie sehr sie litt.

      »So, fertig«, sagte Leni und reichte Bettina das letzte Puppenkleidchen. »Kannst du es zu den anderen legen? Ich räume nur rasch die Maschine und mein ganzes Nähzeug weg, dann machen wir es uns gemütlich. Du kannst ja schon mal den Wein einschenken. Ich habe einen Roten vom Chateau ausgesucht. Ist dir doch recht, oder?«

      Bettina lachte.

      »Es wäre ja noch schöner, wenn ich unsere eigenen Weine ablehnen würde. Ach, ich vergesse es immer wieder, es sind ja jetzt Jörgs Weine.«

      Bettina nahm die Flasche in die Hand, sah auf das wunderschöne Etikett, das das Chateau Dorleac zeigte.

      Würde Jörg irgendwann ernsthaft begreifen, was sein Vater ihm da hinterlassen hatte, oder würde auch er weiterhin irgendwelchen Utopien nachjagen wie sein älterer Bruder Frieder?

      In einer Gegend mit ganz hervorragenden Weinen hatte ihr Vater in mühsamer Kleinarbeit die Chateau-Weine wieder zu einem СКАЧАТЬ