Antonia. Уилки Коллинз
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Название: Antonia

Автор: Уилки Коллинз

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ Willen bindet. Wir wissen, wodurch Constantin bekehrt worden ist, durch politische Schmeichelei und die Bereitwilligkeit ihm Absolution zu geben. Das Volk wird Dir sagen, daß es das Zeichen des Kreuzes gewesen sei.«

      »Es ist wahr, daß dieser Pomponius reich ist und unsere Einkünfte vermehren kann. Ich fürchte aber doch die Entrüstung des Volkes.«

      »Fürchte nichts! Bedenke nur, wie lange es sich durch seine alten Institutionen hat betrügen lassen,und dann bezweifle, wenn Du kannst, daß wir es beliebig nach unsern Wünschen formen können. Bei dem Pöbel wird jede Täuschung von Erfolg sein, wenn das zu ihrer Beförderung angewendete Werkzeug nur eine Religion ist.«

      Die Stimmen schwiegen. Gordian, der noch die unbestimmte Absicht hegte, den flüchtigen Gutsbesitzer den senatorischen Behörden anzuzeigen, verwendete die Freiheit welche das Verstummen der Priester seiner Aufmerksamkeit ließ, darauf, sich nach seinem beabsichtigten Opfer umzusehen. Zu seiner Ueberraschung bemerkte er, daß der Mann die Zuhörer, welche er früher angeredet, verlassen hatte und an einem andern Theile der Säulenhalle im ernsten Gespräche mit einem Individuum begriffen war, welches erst vor Kurzem zu ihm gestoßen zu sein schien und dessen Aeußercs so merkwürdig war, daß der Gutsverwalter einige Schritte vorwärts gethan hatte, um es näher zu betrachten, als er wieder von den Stimmen der Priester zurückgelockt wurde.

      Auf einen Augenblick unschlüssig, welcher Seite er seine unserupulöse Aufmerksamkeit zuwenden sollte, kehrte er mechanisch nach seiner alten Stelle zurück. Bald jedoch überwog sein Verlangen die geheimnißvollen Mittheilungen zwischen dem Gutsbesitzer und seinem Freunde zu hören, seine Freude über das Eindringen in die theologischen Geheimnisse der Priester. Er wendete sich wieder um, zu seinem Erstaunen waren aber die Gegenstände seiner Neugier verschwunden. Er trat vor die Säulenhalle hinaus und sah sich überall nach ihnen um, aber sie waren nirgends zu erblicken.

      Mürrisch und in seinen Erwartungen getäuscht, kehrte er als letzte Zuflucht zu der Säule, wo er die Priester verlassen hatte zurück; aber die auf seine Forschungen nach der einen Gesellschaft verwendete Zeit war seiner Wiedervereinigung mit der andern verderblich gewesen, auch die Priester waren fort.

      Durch die Vereitelung seiner Hoffnungen hinreichend für seine Neugier bestraft, marschirte der Gutsverwalter mißmuthig, gegen den Monte Pincio hin, ab. Wenn er sich nach der entgegengesetzten Richtung, der St. Peters-Basilica, zugewendet hätte, so würde er sich wieder in der Nähe des Gutsbesitzers und seines auffallenden Freundes befunden und die Bekanntschaft mit den Gegenständen ihres Gesprächs erlangt haben, welche wir dem Leser im Laufe des folgenden Kapitels bestimmen.

      Bis dahin sind unsere Enthüllungen zu Ende und die Aufmerksamkeit des Lesers kann sich wieder der Geschichte zuwenden. Ehe wir uns aber zur Fortsetzung derselben anschicken, möchten wir diejenigen, welche es interessirt, in die innern Gründe der Katastrophe von Rom zu dringen, nochmals bitten, aus einen Augenblick iiber die einzelnen Zeugnisse, welche wir hier für ihn gesammelt haben, nachzudenken. Er möge sich die mitwirkenden Zersetzungen in den Geist zurückrufen, welche die heftige sociale Krankheit bildeten, die zu dieser Periode innerhalb der Mauern der Stadt wüthete und ihren verpestenden Einfluß bis aus die entferntesten Gegenden des Reichs ausdehnte. Er möge mit Einem Blicke die Unwissenden, ausschweifenden, verthierten, bedrückten untern, die gekränkten, verfolgten, verlassenen Mittelklassen, die frivole, unverantwortliche gefühllose Aristokratie, die ehrgeizige, weltliche, heuchlerische Kirche, welche die Verderbniß des Staates hätte verbessern sollen, umfassen, und er wird die wirkliche Tiefe und Ausdehnung der allgemeinen Zersetzung der römischen Gesellschaft in jenem ereignißreichen Jahrhundert entdecken. Er möge sich endlich die Wirkung vorstellen, welche eine in frischer, kräftiger Jugend stehende zu ihrem ungeheuren Zwecke verbundene Nation, wie die Gothen hervorbrachte, als sie plötzlich auf ein Volk ohne Sympathie, Grundsätze, Ehrgeiz oder Hoffnung, um welche sich dasselbe wie um eine moralische Fahne in der Stunde der Noth scharen konnte, hereinbrach – er möge sich dies ausmalen und er wird kaum geneigt sein, Ausstellungen gegen die Wahrscheinlichkeit der Scenen zu erheben, durch die er in den künftigen Theilen dieses Werkes geführt werden wird, er wird nur wenig darüber erstaunen, daß das civilisirte Rom seine blendende Laufbahn mit der Niederwerfung vor einem Heere von Gothen schloß.

      Kapitel II

      Die Kirche

      Im Jahre 324 errichtete Constantin auf der Stelle, wo dem Gerüchte nach, St. Petrus den Märtyrertod erlitten hatte, auf den Ruinen des Neronischen Circus die Kirche, welche die St. Peters Basilica genannt worden ist. Zwölf Jahrhunderte stand dieses von einem wegen seiner Mordthaten und Tyranneien berüchtigten Manne errichtetes Gebäude unverletzt unter allen den Stößen da, welche während jener langen Periode den übrigen Theil der Stadt verheerten. Nach dieser Zeit wurde es durch sein ehrwürdiges und berühmtes Alter bis zum Grunde schwankend von Papst Julius dem Zweiten entfernt, um den Grundlagen der neuen Kirche Platz zu machen.

      Auf dieses zwölfhundertjährige von mit Blut befleckten Händen errichtete und doch stürmische Jahrhundert des Krieges hindurch als Stern des Friedens bewahrte, Gebäude wollen wir die Aufmerksamkeit des Lesers richten. Was für die neue Kirche die Kunst gethan, das hat für die alte die Zeit bewirkt. Wenn die eine durch ihre Großartigkeit dem Auge majestätisch erscheint, so ist die andere durch ihr Alter der Erinnerung geheiligt.

      Wie diese Kirche durch ihre Erbauung die triumphirende Einsetzung des Christenthums als der Religion von Rom verherrlichte, so spiegelte sie in ihrem Fortschreiten auch jede durch den Ehrgeiz, die Verschwendungssucht oder die Frivolität der Priester im Geiste der neuen Gottesverehrung hervorgebrachte Veränderung ab. Anfänglich stand sie Ehrfurcht erregend, imposant und in allen Theilen so schön, wie die Religion, zu deren Ruhme sie aufgebaut war, da. Mächtige Porphyrsäulen zierten ihre Zugänge und umgaben einen Brunnen, dessen Wasser aus einer riesenhaften broncenen Pinie hervorsprudelte. Ihre doppelten Flügelreihen wurden jede durch achtundvierzig Säulen von kostbarem Marmor getragen, ihre flache Decke mit von der Befleckung der heiligen Tempel erretteten Balken von vergoldetem Metall geziert. Ihre Wände waren mit großen Gemälden von religiösen Gegenständen geschmückt und ihr Altar mit elegantem Mosaik besetzt. So erhob sie sich einfach und doch erhaben, ehrfurchtgebietend und doch anlockend in diesem ihren Anfange als Sinnbild des Morgens der Gottesverehrung, die zu vertreten sie errichtet worden war.

      Als die Priester aber von ihrem Erfolge angefeuert das Christenthum als ihren Pfad zur Politik und ihr Mittel zur Macht erwählten, begann sich der Anblick der Kirche allmälig zu verändern. Wie der ehrgeizige Mensch langsam und allmälig den Mantel seiner Mysterien, Lehren und Streitigkeiten um die ursprüngliche Reinheit des ihm von Gott gegebenen Gebäudes legt, so begannen auch allmälig prunkende Zierrathen und entstellende Veränderungen die majestätische Basiliea zu beflecken, bis zu dem drohenden und tadelnden Auftreten des Heiden Julian, wo der Kirche sowohl wie den Priestern in ihren verderbten Fortschritten plötzlicher und nachdrücklicher Einhalt gethan wurde.

      Sobald die kurze Periode des Wiederauflebens des Götzendienstes einmal vorüber war, begannen die Priester, von der erhaltenen Warnung unbeirrt mit erneuter Kraft das zu verwirren, was in ihrem Evangelium wie in ihrer Kirche einst einfach gewesen war. Täglich sendeten sie neue Abhandlungen in die Welt, erhoben hitzige Controversen, spalteten sich in neue Sekten und täglich veränderten sie mehr und mehr das einst edle Aussehen der alten Basiliea. Sie hingen ihre widerlichen Reliquien an ihre mächtigen Mauern, sie steckten ihre winzigen Kerzen an die herrlichen Säulen, sie zogen ihre flitterprunkenden Franzen um die massiven Altäre. Hier polirten, dort stickten sie. Wo ein Fenster zu sehen war, verhingen sie es mit bunten Tüchern, wo sich eine Statue befand, bedeckten sie dieselbe mit künstlichen Blumen, wo eine Ehrfurcht erweckende Nische zu sehen war, verderbten sie ihre feierliche Dunkelheit durch hereingelassenes Licht, bis es ihnen zur Zeit unserer Geschichte so vollständig gelungen war, das Aussehen des Gebäudes zu verändern, daß es im Innern eher wie ein ungeheurer heidnischer Spielwaarenladen, als eine christliche Kirche aussah. Hier und da erhob sich allerdings eine Säule oder ein Altar, in der alten Einfachheit und bildete mit СКАЧАТЬ