Название: Louisianas Eskorts
Автор: Georg von Rotthausen
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783741849718
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Seine knappe weiße Badehose war prall gefüllt, denn er tagträumte gerade etwas sehr Schönes. Bemerkenswert an ihm war neben seiner hervorstechenden Optik seine ruhige, tiefe Stimme. Wenn er russische Kirchenlieder im Original sang, ging es allen Zuhörern durch und durch.
Direkt am Poolrand hatte sich Damian von Pintowitz ausgestreckt. Auch er war 24 Jahre alt, 1,83 m groß, gertenschlank und ein Feuerkopf. Nicht nur vom Temperament her, sondern auch optisch: Er hatte feuerrote Haare, war ein entsprechend heller Hauttyp und über und über mit einem Meer von hellen Sommersprossen bedeckt. Sein Spitzname war nicht von ungefähr Freckles. So nannte ihn von je her seine irische Mutter und seit der frühen Schulzeit hatten das Klassenkameraden und Freunde übernommen. Es machte ihm nichts aus. Mit seinem „Dachstuhlbrand” hätte ihm Opposition dagegen keinen Nutzen gebracht. So lachte er darüber und war streßfrei.
Nur, daß ihn kurz vor den Semesterferien seine Freundin aus heiterem Himmel verlassen hatte, das machte ihm zu schaffen, und er war froh, daß die Freunde ihn allein schon durch ihre Anwesenheit auffingen.
Er hatte bislang nicht ergründen können, warum seine bildhübsche Selina ihn nicht mehr wollte. An seinen Qualitäten im Bett konnte es nicht gelegen haben, denn er wußte mit seinem aus einer Feuerwolke erblühenden „treuen Freund” einiges anzufangen. Mit seiner flinken Zunge vermochte er bei weiblichen Wesen Wunderdinge zu vollbringen. Dessen war er sich in unerschütterlichem Selbstbewußtsein sicher und die Mädchen-Nachrichtenbörse bestätigte es ihm ohne Einschränkungen − direkt und indirekt. Und er war im Liebesdienst kein Egoist. Daß sein Mädchen einfach gegangen war, war ihm ein Rätsel. Vielleicht hätte er sie einfach mal beim Ausleben einer ihrer Launen übers Knie legen sollen, aber mit diesen Überlegungen war er dummerweise zu spät dran. Beim Onanieren dachte er nur an sie.
Und seine Untreue, die er immer noch liebte, spukte ihm wieder im Kopf herum, als er plötzlich zusammenzuckte. Wasserspritzer hatten ihn getroffen, störten seine Ruhe und lasziven Gedanken. Er blickte auf und sah in das lachende Gesicht von Michael, dem letzten Grafen von Adlersthal.
„Na, Druck?”, fragte Michael kess, denn er hatte gesehen, daß Damian mit geschlossenen Augen seinen Schoß gestreichelt hatte und er dabei gewachsen war.
„Wie kommst Du darauf?” Damian sah Michael verwundert an und blinzelte.
„Geh’ ins Haus, Freckles, und schaffe Dir Abhilfe, sonst platzt Dir doch gleich alles”, grinste Michael ihn an. „Oder soll ich Dir behilflich sein?” Michael fragte das nicht ganz ernsthaft, obschon − als Freundschaftsdienst, aber Damian fuhr ihn gleich an: „Du spinnst wohl, und Lou ist doch auch da. Willst Du mich blamieren?”
„Ach so, wenn Lou nicht hier wäre, dann würdest Du …?”
Michael schwang sich aus dem Becken und stand in seiner beachtlichen Größe von 1,90 m tropfnaß neben Damian − splitterfasernackt und grinste wie ein Lausbub.
Michael war ein schöner Mensch. Knapp 25 Jahre alt, ebenfalls Leutnant der Reserve, so wie es sich standesgemäß gehörte, und studierte Physik und Mathematik, im Nebenfach Chemie. Seine Eltern waren bereits gestorben und seine jüngere Schwester Amélie studierte im Ausland. Ihnen beiden war außer dem Titel nicht viel hinterlassen worden, wenn man von der hervorragenden Erziehung einmal absah, die sie beide genossen hatten.
Michael lebte erotisch in beiden Welten, weil es ihm so in den Kram paßte; war kein schönes Mädchen für ihn da, nahm er auch einen schönen jungen Burschen − er mußte nur perfekt aussehen und sollte auch Mädchen mögen.
Er hatte gerade eine einjährige Beziehung mit einem einundzwanzigjährigen Kommilitonen hinter sich und erst einmal genug von einem festen Verhältnis − und ihm war zur Abwechslung nach weiblicher Gesellschaft. Michael wollte aber wieder à la carte leben. Seine Freunde wußten es, und es störte sie nicht. Nur auf eines waren sie durchaus neidisch. Michael besaß einen Fleischpenis von der Abmessung seiner schlanken Hände bis zur Handwurzel. Keiner von ihnen hatte derartiges je vorher gesehen, ja nicht einmal für möglich gehalten. Ein aufblühender Blutpenis dieser Größe, das mochte angehen, den hatten sie alle selbst, aber solch eine Ausstattung war schon extraordinär. Und wenn er in Erregung kam, legte Michael gar noch etwas zu. Aber zu seiner Freude waren sie alle großzügig in ihrem nicht bösartigen Neidempfinden. Man(n) hatte eben was man hatte, kein Anlaß, nun durch überflüssige Mißgunst die Atmosphäre zu vergiften. Und da Louisiana nicht die Absicht hatte, mit irgendeinem von ihnen etwas anzufangen − zumindest schien es so −, was die Clique vielleicht nicht gleich zerstört hätte, aber heftig beunruhigen könnte, waren Hengst-Konkurrenzkämpfe untereinander nicht angesagt.
„Wenn man nichts zu tun hat, nimmt man, was man kriegen kann”, grinste Damian ihn an, aber er wollte Michael nur necken. Er stand nicht auf Männer. Noch nicht.
„Du weißt, wo Du mich findest, Alter”, grinste Michael zurück und ging zu Konstantin hinüber.
Damian, der sich auf seine Ellenbogen aufgestützt und leicht erhoben hatte, legte sich wieder hin, verschränkte die Arme unter seinem Kopf, dachte an seine Verflossene und genoß es, daß sein heißes Blut den Weg dorthin gefunden hatte, wo es ihm in diesem Moment besonders gut gefiel.
Naß und nackt wie er war, setzte Michael sich neben Konstantin ins Gras. Er sah ihn einen Moment ruhig an und bedauerte …, aber Sex innerhalb der Clique war nun einmal, trotz seines nicht wirklich ernsthaften Angebots an Damian, von ihnen stillschweigend ausgeschlossen worden − bislang.
Konstantin bemerkte, daß ihn jemand ansah. Er sog kurz die Luft ein und noch ehe er die Augen öffnete, sagte er:
„Na, Cheval, wie ist das Wasser?”
„Oh, großartig, Kon, hüpf auch mal ‘rein. Sehr erfrischend.”
Damit streckte er sich neben Konstantin aus und verschränkte die Arme unter seinem Kopf. Seine Bizeps quollen dabei deutlich auf. Die Wassertropfen glitzerten im Sonnenlicht auf seiner schönen Haut.
Konstantin wandte seinen Kopf nach rechts und sah Michael an, den er wegen seines Schwanzes einfach nur „Pferd” nannte. Auf Französisch klang es aber nicht so bäuerlich, vornehm eben. Der junge Graf fühlte sich deswegen äußerst geschmeichelt und angenommen, nicht wie einst auf seinen diversen Schulen, wo ihm stets neidgesteuerter Spott entgegengeschlagen war.
Eine Ausnahme waren die letzten drei Schuljahre auf einem englischen Internat gewesen. Dort wurde er bewundert, was ihn sehr erstaunte, hatte er doch arge Ressentiments gegenüber einem Deutschen befürchtet, auch so viele Jahre nach dem verhängnisvollen Krieg, obschon die Engländer Deutschland den Krieg erklärt hatten, nicht umgekehrt.
Ein arroganter Typ hatte anfangen wollen, ihn als den „Hunnen” zu titulieren, das alte Schimpfwort der „Tommys” aus dem Ersten Weltkrieg, aufgekommen durch die berühmt-berüchtigte Hunnen-Rede Kaiser Wilhelms II. aus dem Jahr 1900, nur zu bereitwillig durch den Kriegspremier Winston Churchill eine Katastrophe weiter wieder aufgewärmt und durch die alte Königinmutter СКАЧАТЬ