CHIARA GEHT IHREN WEG. Cinzia G. Agostini
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Название: CHIARA GEHT IHREN WEG

Автор: Cinzia G. Agostini

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: CHIARA

isbn: 9783748559399

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СКАЧАТЬ nicht zu mir, versuchte mich kleinzumachen, half mir nicht, wenn ich Probleme hatte, sondern setzte meistens noch etwas drauf, damit es mir auch wirklich schlecht ging. Offensichtlich hat er ein ziemliches Problem mit seinem Selbstwertgefühl und anstatt daran zu arbeiten, versuchte er meins, sofern es vorhanden war, in den Keller zu bringen.

      Warum ließ ich das alles zu?

      Manchmal wünschte ich mir, ich wäre nicht so eine treue, ehrliche Seele. Warum startete ich nicht auch einfach mal ein Abenteuer, um zu merken, dass ich noch am Leben bin? So etwas kam mir nicht in den Sinn. Ich war so völlig anders als meine äußere Erscheinung. Man sagt, ich bin sehr attraktiv, lange blonde Haare, Naturlocken, schöne braune Augen, die alles aussagen können: Glück, Trauer, Wut, nichts konnte ich verbergen.

      Meine Augen sprechen Bände.

      Durch diesen ewigen Stress hatte ich den Babyspeck nach der Schwangerschaft mit Carlotta gut verloren und wieder eine Traumfigur erreicht.Tja, nach außen wirke ich: selbstbewusst, attraktiv, erfolgreich. Bestimmt fragten sich die Leute, mit welchem meiner zehn Liebhaber ich heute die Zeit verbringen würde. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Ich bin fast schon spießig und absolut treu, wenn ich jemanden liebe. Ich liebe dann mit Haut und Haaren, möchte für ihn da sein, ihm treu zur Seite stehen, sehe keine anderen Männer.

      Obwohl, sie schauen schon...

      Ach, manchmal ist es im Leben schwer, ich schickte ein Stoßgebet zum Universum und bat um schnelle Hilfe – möglichst gleich. Bislang hatte mir das immer gut geholfen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, einen guten Draht nach oben zu haben. Bisweilen war es tatsächlich so; stand ich vor einem Problem – kam durch König Zufall – plötzlich, Hilfe zu mir. Ich wünschte mir beim Einschlafen, dass dies auch heute passieren soll.

      Kapitel 5

      Am nächsten Morgen, machte ich Carlotta fertig und brachte sie zu Wibke. Ich musste dringend in die Firma, ich hatte noch viel zu tun. Meine Damen überfielen mich schon beim Reinkommen, das konnte ich nun gar nicht ab.

      Aber, wie heißt es so schön: Verantwortung geht vor!

      Ich hörte mir alles an und entschied über die weitere Vorgehensweise.

      Da kam der Stadtbote, er brachte die Buchhaltungsbücher vom Steuerbüro zurück. Ich legte diese erst einmal zur Seite. Ich widmete mich wieder meiner Arbeit, aber schaute immer wieder auf die Bücher, welche Faszination ging davon aus? Ich hielt es nicht länger aus.Ich musste den Karton öffnen. Ja, es waren auch die Bücher von Peters Firma dabei, die, die ich nie ansehen sollte, er war so ein Schlauer! Ich hatte nicht mal einen Schlüssel zu seiner Firma, im Gegenzug hatte ich natürlich bei meiner Firma auch neue Schlösser machen lassen und ihm keine Schlüssel gegeben.

      Vertrauen - sieht anders aus!

      Also blätterte ich die Bücher durch…

      Nach einer Weile bemerkte ich so einige Ungereimtheiten, viele Belege für Leihfahrzeuge, Hotelrechnungen für Suiten, Kaufbelege, die ich so gar nicht verstand. Da schoss mir das Gebet von gestern Nacht, in den Kopf:

       Siehst du, Chiara, manchmal geht es ganz schnell!

      Beim Durchsehen der Ordner bekam ich wieder meine Bauchschmerzen – ein unerklärlicher Schmerz - der etwas mit meiner Intuition zu tun haben muss, denn er kam immer dann, wenn etwas im Argen lag. Ich nahm die Belege aus den Büchern und kopierte sie erst einmal, setzte mich hin, schaute mir die Belege genauer an, nahm einen Kalender und verglich die Termine.

      Es handelte sich mal wieder um etwas Ernstes.

      Ich konnte es kaum glauben, zum einen fiel mir ein Stein vom Herzen, darüber, dass mich mein Gefühl nicht getrügt hatte. Auf der anderen Seite hatte ich immer noch Gefühle für diesen Mann. Ich musste davon loskommen. Ich merkte schon, wie ich mich steigerte und meine Wut immer größer wurde. Ich fand einen Beleg über einen Leihwagen, der in Leipzig am Bahnhof abgeholt wurde und am nächsten Tag in Berlin am Hauptbahnhof abgegeben wurde. Ich starrte auf diesen Termin und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das war doch nicht möglich!! Ich erinnerte mich an dieses Datum.

      Zu diesem Zeitpunkt war ich mit meinem liebsten Gatten in Italien unterwegs. Ich konnte mich deshalb so gut daran erinnern, weil mir dort ein Missgeschick passiert war. Eines Morgens wollte ich in die Auslage einer Boutique schauen. Der Boden war rutschig, da es geregnet hatte. Ich wollte mir gerade die Auslagen ansehen, als erst ein Fuß und dann der andere wegrutschte.

      Platsch! Ich knallte auf meinen Allerwertesten.

      Ich lag wie ein verunglückter Marienkäfer da und konnte mich kaum rühren. Ein zufällig vorbeikommender Passant half mir hoch. Erst wollte ich mich nicht unterkriegen lassen, aber im Laufe des Tages wurden die Schmerzen immer größer. Mein liebster Peter war schon immens genervt, da ich ja nun nicht funktionierte. Schließlich hatte ich doch 150-prozentig auf seine Bedürfnisse einzugehen.

      Nun jammerte dieses Weib und war nicht gut drauf.

      Im Krankenhaus stellten die dortigen Ärzte fest, dass ich mir das Steißbein angebrochen hatte. Eine Spritze musste her. Gott sei Dank half diese recht gut. Leider war ich trotzdem nicht besonders bewegungsfähig. Mein holder Mann nahm dies zum Anlass und teilte mir daraufhin mit:»Na, weißt du, dann ruhe dich doch ein wenig aus und bleibe noch hier. Meine Arbeit ruft. «

      Irgendwie, fand ich den Gedanken, gar nicht so schrecklich, eigentlich eher richtig gut. Meine Damen konnten ja auch mal ganz gut ohne mich den Laden schmeißen. Mir würden ein paar Tage Erholung, wenn auch unfreiwillig, ganz guttun. Ich willigte ein, ganz zum Erstaunen meines lieben Gatten. Er sagte nichts, aber es war zu offensichtlich, denn sein Gesichtsausdruck verriet ihn. Er wirkte überrascht. Ich hatte mich verändert, sollte er doch grübeln. Bis vor einiger Zeit hätte ich trotz Schmerzen, diese strapaziöse Rückfahrt angetreten. Ich war nicht mehr die kleine Marionette, an deren Fäden ich hing, teilweise bekam sogar ich einen eigenen Lebenshauch und wollte etwas ausprobieren.

      Und dann fuhr er weg, an einem Dienstag mit meinem Cabrio, er meinte, er käme am Donnerstagabend wieder und dann könnten wir am Samstag wieder nach Hause fahren.

      Ich hatte, das muss ich zugeben, zwei schöne Tage in Italien. Mit dem Laufen ging es von Tag zu Tag besser. Ich hatte sogar ein richtiges kleines Erlebnis, das mich wieder mal ins Leben holte. Und bemerkte: »Hallo!!! Du bist noch da, es gibt noch anderes im Leben – außer Peter! «

      Ich machte die Bekanntschaft des Friseurs vor Ort, der ganz hin – und hergerissen von mir war. Er wollte am liebsten mit auf mein Zimmer, na das wollte ich nicht. Dennoch tat es meinem Selbstwertgefühl gut! Die italienischen Männer haben etwas, das muss ich hier an dieser Stelle doch mal sagen… Die wissen, wie man flirtet! Er war ein richtiger Gentleman und ich genoss dieses Gefühl, einfach nur.

      Mein süßer - mich über alles liebender Mann - rief auch jeden Abend an, um mir mitzuteilen, wie traurig er ist! Wie furchtbar es sei, alleine im Hotel zu liegen! Wie sehr er mich vermisst!

      Ich blöde Kuh hatte das natürlich geglaubt. Er kam dann wirklich am Donnerstagabend wieder, er freute sich mich zu sehen. Ich weiß noch, ich dachte: Wie schön! Hat er tatsächlich den Sinn des Lebens erkannt!

      Als ich nun wieder auf den Beleg schaute, wusste ich, wie unrecht ich damals hatte.

      Hatte er sich klonen lassen?

      Laut der Belege war er in Leipzig СКАЧАТЬ