CHIARA GEHT IHREN WEG. Cinzia G. Agostini
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Название: CHIARA GEHT IHREN WEG

Автор: Cinzia G. Agostini

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: CHIARA

isbn: 9783748559399

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СКАЧАТЬ lernten wir uns in einer Galerie kennen. Nach einer Weile bat er mich in seiner Firma einzusteigen. So entwickelte sich sukzessive die berufliche Idee, weitere Aufgaben für die Kunden zu übernehmen. Das Kerngeschäft war aber die Lagerung und Versendung der Kunstobjekte.

      Hier und da sollten Flyer oder Ankündigungen verschickt werden. Wir überlegten, ob wir diesen Bereich nicht weiter ausbauen können.

      Ich übernahm diese Aufgabe, kurbelte diese Aufträge an. Baute ein System auf, entwarf selber Layouts für Flyer, Postkarten und vieles mehr, um für die Kunden nicht nur den Versand zu übernehmen, sondern darüber hinaus als Werbeagentur tätig zu werden. Langsam aber stetig wuchs die Auftragslage. Zudem wurden die Abläufe transparent für die Kunden, sodass sie meine Arbeit schätzten. War anfangs dieser Bereich recht chaotisch angelegt, schaffte ich es innerhalb von zwei Jahren, ein ordentliches System zum Laufen zu bringen. Die Umsätze stiegen, sodass wir beschlossen, diesen Bereich aus der Firma auszugliedern und eine neue Firma zu gründen.

      Jeder hatte seinen eigenen Bereich, sein eigenes Wirkungsfeld. An und für sich ein perfektes Gespann. Er hatte innovative Ideen, ich war diejenige, die diese akribisch auseinander tüftelte, bis sie umsetzbar waren.

      Dennoch überwog nun der Gedanke mich zu trennen. Seine ständigen außerehelichen Affären, seine Launenhaftigkeit und die damit verbundene Ungerechtigkeit mir gegenüber, machten das Maß voll.

      Wieder überkam mich mein wunder Punkt. Sicher war da Carlotta, unsere Tochter, gerade mal fünf Jahre alt und total in Ihren Vater verliebt. Immer und immer wieder hatte ich mir den Kopf zerbrochen, wie ich es meiner kleinen Tochter wohl beibringen sollte, dass die Mami und der Papa...

       Schluss – Ende – Aus!

      Jetzt müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden, dachte ich mir, so geht es nicht mehr weiter, du hast dein Leben noch vor dir, willst du etwa ewig leiden? Das wollte ich nun wirklich nicht.

      Mein ganzes Leben war bislang darauf ausgerichtet, es immer allen recht schön und nett zu machen, nur die eigenen Bedürfnisse fielen dabei ständig durchs Raster.

      Aber was sollte ich tun?

      Sobald ich mit Peter, meinem Mann, sprach, ging dieses unbeschreibliche Theater wieder los! Er bettelte mich an zu bleiben und traf meine wunden Punkte.

      Einfach gehen!

      Das ging ja nun auch nicht, ich hatte Carlotta und ich hatte eine Firma – und daran hingen einige Mitarbeiter... Ach, was sollte ich nur machen, ich musste mir einen Plan ausdenken. Peter sollte sprachlos sein, sodass ich eine Trennung durchziehen konnte und nicht wieder umkippte.

      Der Plan sollte schneller kommen, als mir lieb war und er sollte mein ganzes bisheriges Leben völlig durcheinanderbringen...

      Kapitel 2

      Es war so gegen 20 Uhr, als ich den Anruf bekam.

      Es war Peter: »Ach, mein Schatz, ich bin ja erledigt, weißt du der Termin in Hamburg war so anstrengend, wärst du mir sehr böse, wenn ich erst morgen wieder komme! «

      Bleib doch wo der Pfeffer wächst! Wahrscheinlich bist du der Maus nicht gewachsen, die dir gerade die Brust krault, wollte ich sagen, aber ich antwortete, ganz korrekt und ruhig: »Ach Peter, weißt du, du mutest dir einfach zu viel zu, so viele Termine, das kann ja nicht gut gehen, schade, dass es schon so spät ist, sonst würde ich glatt zu dir fahren und wir machen uns eine entspannte Nacht! «

      Ha, ha!

      »Ach Spatz, danke für dein Verständnis, weißt du, du fehlst mir schon jetzt! «

      »Ja! Du mir auch sooo doll! «

      »Ciao – und schlaf schön! «

      Dass Männer so sein können; ich war immer wieder aufs Neue überrascht, aber ich hatte auch ein ganz besonderes Exemplar vor den Traualtar gezogen.

      Was machte ich nun mit dem Abend?

      Carlotta war bei Ihrer Freundin, schlief dort, ich hatte sozusagen sturmfreie Bude! Ich ging im Geist alle meine Freundinnen durch, doch kam immer wieder darauf, dass ich heute eigentlich gar keine Lust hatte, mein Problem mit einer Freundin durchzusprechen. Diese hatten eh alle die Meinung, ich sei ja selber schuld. Das wollte ich mir nicht antun. Ich fuhr also in Richtung Zuhause, war gerade dabei mein Auto abzustellen, als ich Maurice sah.

      »Hallo, Maurice, wie geht es dir? «

      »Danke gut, Chiara, und dir? «

      »Ach, ich weiß nicht so recht, eigentlich gut. Sag mal, wollen wir etwas essen gehen? «

      »Gute Idee, ich muss nur noch kurz etwas erledigen, dann können wir uns treffen.«

      Maurice ist mein Nachbar, netter Typ. Alleinerziehender Vater, Mitte fünfzig. Schriftsteller. Er hatte mir schon oft zugehört, wenn ich mal wieder mit Peter im Clinch lag. Das würde sicher ein netter Abend werden, mit Maurice konnte man immer gut reden, gut essen und Rotwein trinken. Ich ging ins Haus, sprang kurz unter die Dusche, zog mir rasch etwas Bequemes an, da klingelte es auch schon.

      »Hallo Maurice, komm bitte rein, ich bin gleich fertig! «

      Ich musste nur noch meine Haare kämmen, etwas Rouge auflegen und es konnte losgehen.

      Wir fuhren in die Stadt und gingen in ein kleines uriges Restaurant. Wir unterhielten uns über Gott und die halbe Welt, irgendwann kamen wir dann doch auf das Thema, welches ich am liebsten nicht besprechen wollte, aber ich glaube Maurice sah mir an, dass es mal wieder Stress gab.

      »Sag mal, Maurice, eine Frage, du bist doch ein Mann, du musst mir bitte einmal etwas erklären! Also, du hast eine Frau, machst immer auf glücklich nach außen, dir fehlt es an nichts, bist erfolgreich, gesund, Kind, Haus, Auto – also so wie in der bekannten Werbung. Meine Frau – mein Haus – mein Auto. Brauchst aber ständig noch Zusatzfrauen. Also anders, stell dir vor, du hast eine Frau alles super und da kommt eine Süße mit den perfekten Rundungen etwa zehn Jahre jünger als deine eigene Frau und diese möchte auch mit dir, was machst du? «

      Plötzlich entstand eine Pause – ich dachte schon Maurice sei von der Bank gefallen, weil er im Geist mit der 20-Jährigen unterwegs war...

      »Hallo Maurice, bist du noch da??? «

      »Ja, sag mal, muss ich dann mit beiden Frauen Sex machen? «

      »Ja! Das ist die Bedingung! «

      »Nein, also weißt du, Sex kann ich nur mit einer Frau machen, die ich liebe! «

      Ich war echt sprachlos! Diese Antwort von einem Mann, das konnte nicht wahr sein, da gibt es tatsächlich Männer, die so etwas denken und empfinden, jetzt sagte ich nichts mehr. Ich schaute mir Maurice näher an. So etwas hätte ich auch gerne von Peter denken mögen, aber der vergnügte sich gerade mit einer meiner ehemaligen Mitarbeiterinnen.

      »Weißt du, Maurice, ich glaube es ist an der Zeit, dass ich mich ernsthaft von Peter trenne, es geht so nicht weiter. Irgendwann muss mal Schluss sein. Gestern Abend habe ich ihn wieder mit Jane gesehen. Ich dachte es sei vorbei mit ihr! Ich erinnere mich noch zu gut an dieses Theater im letzten Jahr. Mit Jane hatte er eine Wohnung, die gerade mal drei Querstraßen von СКАЧАТЬ