CHIARA GEHT IHREN WEG. Cinzia G. Agostini
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Название: CHIARA GEHT IHREN WEG

Автор: Cinzia G. Agostini

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: CHIARA

isbn: 9783748559399

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СКАЧАТЬ gegenüber meiner Tochter Carlotta wuchs, weil mir die Verantwortung meiner Firma im Nacken lag. Nach Möglichkeit organisierte ich alles um, holte meine Tochter am Nachmittag von Wibke ab; schließlich liebte ich meine Tochter und wollte sie nicht länger als nötig bei Wibke lassen. Nachts wenn sie schlief, arbeitete ich von Zuhause meine Aufträge ab. Morgens war ich kaputt und müde, doch ausruhen konnte ich mich nicht, stattdessen musste ich wieder fit und präsent an meinem Schreibtisch in der Firma sitzen.

      Ich holte tief Luft, ging langsam in das Zimmer, welches ich als Wohnzimmer vermutete.

      So war es auch.

      Links eine gemütliche Sofaecke, auf der anderen Seite ein Esstisch mit Stühlen. Auf den Beistelltischen rundeten Fotos von Peter und Jane, in innigen Posen, das Bild des Zimmers ab.

      Mich überkam Ekel.

      Doch was war das? Unfassbar … !!! Diese Schränke kannte ich doch? Sie standen vorher in Peters Büro und waren bei einem Einbruch gestohlen worden. Gestohlen?

      Mein Blick wanderte hinunter, was lag denn unten an der Couch? Mein altes Handy? Ich hatte es vergeblich tagelang gesucht!

      Mein Zorn gegenüber Peter wuchs. Es sollte noch besser kommen. Ich ging wieder in den Flur, wollte eine weitere Zimmertüre öffnen, sie war verschlossen. Daneben befand sich ein kleines Bad. Ich setzte meinen Rundgang fort, ging die Treppe nach oben. Dort sah ich eine Staffelei. Offenbar verbrachte Jane ihre Zeit mit Malen, während sie auf meinen Gatten wartete. Aus Wut nahm ich eine Farbentube, öffnete sie und schüttelte die Farbe an die Wand. Mit jedem Farbspritzer entlud sich weitere Wut aus meinem Inneren. Ich ging hinunter ins Bad, nahm einen Lippenstift, schrieb das Wort:

       S C H L A M P E

      auf den Spiegel.

      Ein weiteres Highlight kündigte sich an. Es klingelte an der Tür. Polizei!

      Ich ließ die beiden Beamten herein. Sie schauten mich irritiert an, mein Anblick schien Fragen aufzuwerfen. Mein verheultes Gesicht, Wimperntusche, die an der Wange klebte, Haare die zu Berge standen und rote Spritzer an meiner Kleidung, die vielleicht auf den ersten Blick aussahen, als seien es Blutspritzer. Ich sollte mich ausweisen.

      »Frau Schönfeld, Sie haben angerufen und den Einbruch gemeldet, was ist denn passiert? «

      Ich schaute sie ungläubig an. »Ich bin Frau Schönfeld, aber ich habe nicht angerufen?« Ich gestikulierte wild und schrie immer nur: DIESES ARSCHLOCH!

      Hatte Peter mir womöglich noch die Polizei auf den Hals gehetzt? Nach und nach beruhigte ich mich und konnte die Sachlage erklären, nichtsdestotrotz, bekam ich eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Das war der krönende Abschluss. Ich konnte meine Wut kaum im Zaun halten. Einer der beiden Beamten schaute mich an und sagte dann beklommen: »An Ihrer Stelle würde ich sofort die Scheidung beantragen! «

      Das damalige Gefühl wurde mir wieder präsent, alles brach just in diesem Moment in mir zusammen. Ich nickte nur und ging danach nach Hause.

      Peter saß zusammengekauert in unserer Küche. Ich tobte und schrie, knallte den Schlüssel der Wohnung auf den Tisch. Ich forderte ihn auf: »Steh auf! Du fährst mit mir sofort zur Polizei! «

      Er hatte mich in diese Situation gebracht, jetzt hatte er die Pflicht es aufzuklären. Die Anzeige war unberechtigt! Auf dem Polizeirevier erfuhr ich, wer den vermeintlichen Einbruch gemeldet hatte. JANE!

      Sie saß in dem verschlossenen Zimmer, welches ich nicht öffnen konnte. Sie gab sich als Frau Schönfeld aus!

      Es war alles so ungeheuerlich!!!

      Jane setzte ein paar Tage später noch eins drauf. Ich stand mit Peter vor unserem Haus, als plötzlich ein Auto mit quietschenden Reifen hielt. Es war Jane! Wie von Furien gehetzt kam sie auf mich zu, schrie mich an, beschimpfte mich. Voller Wut nahm sie ihre Tasche und versuchte mich damit zu schlagen. Ich wich aus taumelte zur Seite, dachte nur: Welcher Film geht hier ab!

      Peter stand untätig da. Er wirkte wie ein ängstliches, hilfloses Kind. Das war zu viel für mich, ich drehte mich zu ihm um, sagte energisch: »JETZT IST EIN FÜR ALLE MAL SCHLUSS! «

      Ich wollte damals nur weg von ihm, hätte ich es nur getan! Was dann folgte: Stundenlange Gespräche! Er entschuldigte sich, er kniete vor mir, weinte, bat um Verzeihung. Erklärte mir sein Verhalten, beteuerte, es sei nur ein Ausrutscher gewesen! Ein Ausrutscher?

      Dann traf er meinen wunden Punkt: Carlotta!

      Seine Stimme zitterte, ich solle ihm vergeben, was würde sonst aus Carlotta werden. Mit verzweifeltem Blick appellierte er an mein Gewissen: »Denke daran welch herzlose Kindheit wir beide hatten. Das soll Carlotta nicht passieren! Sie braucht Mama und Papa an ihrer Seite! Wir sind doch eine Familie, bitte tue es mir und Carlotta nicht an. Wir lieben dich! Bitte gib uns eine Chance, ohne dich… will ich nicht leben! «

      Da fing ich zu hadern an.

      Warum ahnte ich nicht, dass dies nur Taktik war?

      Vor allen Dingen: Verlass uns nicht! Er hatte die richtige Stelle getroffen, es traf mich mitten ins Herz.

      Allmählich zerbröckelten meine Gedanken an eine Trennung. Ich wurde weich! Der Gedanke ich würde Schuld daran tragen, dass Carlotta unglücklich werden könnte, brach meinen Widerstand auf. Die Vorbehalte meiner Freunde schoss ich in den Wind. Es war eine schwierige Zeit. Ich musste mir eingestehen: Mein größter Wunsch war: Eine glückliche eigene Familie zu haben!

      Er unternahm alles Mögliche um mein Vertrauen zurückzuerobern. Wir fuhren mit Carlotta an die Ostsee und verbrachten auf einmal wieder viel Zeit zusammen. Er koordinierte seine Geschäftstermine, sodass er nicht über Nacht wegblieb. Wenn ich in der Firma wieder nicht rauskam, holte er Carlotta ab, brachte etwas zu Essen vorbei und wir saßen dort zu Dritt. Ich dachte, er meint es Ernst!

      Doch jetzt – erneut JANE!

      Wie ich das hasste, es war immer und immer wieder das Gleiche. Er würde sich nie ändern, es half nichts, ich musste der Wahrheit ins Auge blicken. Natürlich tat es weh zu erkennen, dass Peter nicht der war für den ich ihn einst hielt.

      Peter war attraktiv und hatte Charisma. Er besaß die Fähigkeit einem die Sterne vom Himmel zu holen. Er war aufmerksam und verständnisvoll, er gab einem das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Dann aber seine andere Seite, die, die ich im Laufe der Zeit kennengelernt hatte.

      Die dunkle Seite ! Ohne erkennbaren Grund verwandelte sich dieser Mann in einen Menschen, der mit den vorgenannten Eigenschaften nichts mehr zu tun hatte. Er bekam cholerische Anfälle, wurde böse und ungerecht, manipulierte und intrigierte.Lügen hatte er zu einer Kunst erhoben.

      Dieser Zwiespalt seiner Persönlichkeit zermürbte mich. Nur war mir das erst aufgefallen, als ich ihm schon völlig verfallen war. Doch mittlerweile setzte ich mich kritisch mit ihm und seinem Charakter auseinander. Meine Zweifel, die mich hinderten mich zu trennen, waren noch da.

      Ich sah unsere gemeinsamen Jahre, unsere Tochter Carlotta.

      Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass wir eine glückliche Familie sein könnten.

      Auch die Tatsache, dass Carlotta sehr an ihrem Vater hing, hinderte mich bislang die Trennung zu vollziehen. Aber wie ich es auch drehte und wendete, ich war unglücklich.Beruflich hatten wir uns einiges gemeinsam aufgebaut. Bevor wir uns trafen СКАЧАТЬ