Wandlerin zwischen den Welten. Bianca Wörter
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Название: Wandlerin zwischen den Welten

Автор: Bianca Wörter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847654605

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СКАЧАТЬ aus und knurrte an alle gewandt: "Nun?"

      Ralf erwachte als erster aus seiner Starre und sagte: "Das wird eine längere Geschichte. Ich hole uns etwas zu Essen und Trinken, dann reden wir."

      Yan bot sich gleich als Hilfe an und verschwand fluchtartig mit Ralf im Haus. Fassungslos blieb ich mit David alleine zurück.

      Ich reckte mein Kinn vor und blickte David in die Augen: "Nun zu dir. Ich hoffe doch nicht, dass du mein Versprechen hier noch einfordern willst?"

      David lächelte: "Schade. Ich hatte das Versprechen nicht einfach so von dir gefordert. Aber ich kann nicht darauf bestehen - schließlich war es für dich nur ein Traum."

      Ich überlegte fieberhaft. Wenn er sagte, dass es für mich nur ein Traum war, war es dann für ihn keiner gewesen? Ich war gespannt auf die Geschichte, die endlich das Geheimnis um Yan und nun auch David lüften würde. Oder träumte ich immer noch? War das möglich? Hatten wir nun die gleichen Träume gehabt, oder mehr, oder was? Ich wagte es noch nicht ganz diesen Gedanken zu Ende zu spinnen.

      "Und wo sind deine Flügel?", wollte ich wissen.

      "Das geht hier auf der Erde nicht. Warte ein wenig, dann werden wir es dir erklären. Von Anfang an, sonst wirst du es nicht verstehen", sagte er mit der gleichen sanften, tiefen Stimme, die ich auch schon aus meinem Traum, oder was auch immer, kannte.

      Geduld war noch nie meine Stärke gewesen, aber ich konnte noch ein paar Minuten warten. Musste es. Mir blieb gar nichts anderes übrig! Von Ralf und Yan war noch nichts zu hören, als David mich plötzlich fest in seine Arme nahm und so leidenschaftlich küsste, dass ich alles um mich herum vergaß, meine Arme um seinen Körper schlang und mich an ihm festhielt. Die Erinnerung an meinen Traum und die Tatsache, dass ich meinen Germanen, meinen echten Traummann, in einem Traum und nun auch in Wirklichkeit gefunden hatte, ließ mein Herz schneller schlagen und ich wollte nicht, dass dieser Kuss je endete. Erst Minuten später küssten wir uns nicht mehr so heftig, nur noch zärtlich - sanft und voller Zuneigung. Ich löste mich schweren Herzens aus seiner Umarmung und strich ihm mit einer schüchternen Bewegung über das lange, silbergraue Haar, das im aufgehenden Mond wie poliert glänzte. Welches Geheimnis umgab ihn, aber auch Yan? Und Ralf? Von ihm hatte ich auch geträumt, aber wir schienen nicht den gleichen Traum gehabt zu haben. Ich hatte ihn allerdings auch nie danach gefragt und wollte es auch nicht tun. Die Verwirrung in mir war groß genug!

      Endlich trauten sich Yan und Ralf zurück, wir setzten uns alle um den Tisch herum, bedienten uns von den belegten Broten, tranken Rotwein dazu und vermieden es uns einander anzuschauen.

      Ich brachte nicht viel herunter, obwohl die Brote wirklich lecker waren.

      Ich steckte mir eine Zigarette an, nahm noch einen Schluck vom Wein und blickte in die Runde: "Ich warte!"

      "Wer fängt an?", fragte Ralf.

      12. Wahrheit

      Alle drei tauschten unglückliche Blicke - schließlich seufzte David: "Ich werde anfangen. Wir kennen uns noch nicht so lange. Alena, wenn du etwas nicht verstehst, dann frag bitte sofort, wir möchten wirklich, dass du alles weißt und verstehst."

      Mein Kommentar war trocken: "Keine Einwände."

      David prostete mir mit seinem Glas Rotwein zu, ich erwiderte die Geste, dann fing er an zu erzählen: "Neben dieser Welt, in der du lebst, existiert noch eine weitere, in einer anderen Dimension. Du würdest vergeblich in dem Weltall nach dieser Welt suchen. Vielleicht gibt es parallel dazu noch andere Welten, das wissen wir aber nicht. Uns sind nur diese beiden bekannt, aber auszuschließen ist es natürlich nicht."

      Ich unterbrach ihn schon: "Moment mal, bedeutet das, dass die Träume, die ich von euch hatte, in einer Welt stattfanden, die wirklich existiert? Ich war in einer anderen Welt in meinen Träumen?"

      David nickte: "Ja. Wir leben in dieser Welt. Es sind zwei getrennte Welten, die aber wenige Menschen in ihren Träumen durchaus besuchen können. Menschen, die Magie begabt sind, können in ihren Träumen die Welten besuchen. Wir eure und ihr unsere."

      Yan erzählte weiter: "Du bist im Moment dafür verantwortlich, dass David uns hier besuchen kann. Die Magie in unserer Welt ist nicht allmächtig. Wir brauchen einen Menschen auf der Erde, der uns in diese Welt praktisch führt. Und das warst du. Du hast heute David in unserer Welt besucht und ihm so einen Weg hierher geebnet."

      Ich runzelte die Stirn: "Aber ich bin nicht Magie begabt. In unserer Welt gibt es keine Magie!"

      Yan lachte: "Weil ihr nicht daran glaubt. Weil eure Welt die Magie vergessen hat. Aber du hast ein Talent dazu. Du musst Magie in dir haben, sonst hättest du nicht von uns träumen können!"

      Ich schüttelte den Kopf. Das konnte ich mir nicht vorstellen. Wollten die drei mich hereinlegen? Ralf stand kurz auf, brachte eine Kerze, zündete sie an und ich betrachtete mir die drei Gesichter im warmen Licht der flackernden Kerze. In keinem einzigen Augenpaar konnte ich einen versteckten Hinweis darauf erkennen, dass sie mich foppen wollten. Sie meinten es tatsächlich ernst!

      Ralf erklärte weiter: "Wir haben beide sehr viel Fantasie und Vorstellungskraft. Wir sind impulsiv und sensibel. Ich denke, dass das die richtige Mischung ist. Das ist in der Welt, wo David und Yan herkommen, Magie. Es reicht bereits aus, wenn man durch einen sehr intensiven, realistischen Traum in die andere Welt gelangt und dort einen Menschen trifft. Dadurch schaffen wir für diesen Menschen eine Art Durchgang, lass es mich besser Kanal oder Tunnel nennen, der es dem Menschen in seinen Träumen ermöglicht, hier auf der Erde den Träumer zu besuchen. Es ist für mich nur unerklärlich, warum wir beide von den gleichen Menschen geträumt hatten. Dadurch existieren nun zwei Durchgänge für Yan und zwei für David."

      Yan winkte ab: "Es ist genauso unerklärlich, warum es ausgerechnet zwei Menschen in der gleichen Stadt gibt, die diese Begabung haben. Aber ich hab gemerkt, dass das Hereingleiten auf die Erde nun leichter ist, seitdem Alena uns besucht hat."

      David nickte.

      Ich hatte eine Frage: "Waren dann die Träume, die ich hatte, auf eurer Welt Realität?"

      David schüttelte den Kopf: "Nein. Du warst nur wenige Augenblicke dort. Es gibt zwei Traumstufen. Die erste ist die, die alle Menschen erleben. Die zweite ist die, die in unsere Welt führt. Das sind die realen Träume, die tiefen, echten Träume. Aber diese scheinen euch so viel Energie zu kosten, dass es euch nicht möglich ist länger dort zu verweilen. Die meiste Kraft scheint für die Erschaffung des Durchgangs verbraucht zu werden."

      Ich unterbrach schon wieder: "Heißt das, dass ihr im Moment auf eurer Welt schlaft und von unserer träumt?"

      Alle drei nickten.

      Ralf erhob das Wort: "Da Zeit relativ ist und in Träumen sowieso unterschiedlich abläuft, sind beide so oft und lang hier, dass ich für sie eine Wohnung organisiert habe, damit sie sich hier eine zweite Existenz aufbauen konnten."

      Ich nickte. Yan hatte die Wohnung in meiner Straße.

      Yan schien meine Gedanken zu lesen: "David 'wohnt' bei mir. Aber in letzter Zeit kam er nicht so oft hierher. Bis du ihn wieder gerufen hast."

      Ich fragte erneut: "Okay. Soweit habe ich das verstanden - wenn man in dieser Geschichte überhaupt von ‘verstehen‘ sprechen kann. Aber um nochmal auf meine Frage zurückzukommen: Wie viel von meinem Traum von David war 'echt'?"

      David СКАЧАТЬ