Der Pferdestricker. Thomas Hölscher
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Читать онлайн книгу Der Pferdestricker - Thomas Hölscher страница 38

Название: Der Pferdestricker

Автор: Thomas Hölscher

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750219397

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СКАЧАТЬ verzog das Gesicht. „Nee lass mal, da habe ich heute ohnehin keine Lust zu."

      „Na dann ein anderes Mal. Dem Typen entkommst du jedenfalls so leicht nicht." Damit lief Elke den anderen Bekannten hinterher, und Inga verließ das Mensagebäude in Richtung Uni-Center.

      Neue Geschichten von Gerd hatten ihr jetzt gerade noch gefehlt! Sie hatte diesen Jungen vor ein paar Monaten auf einer Fete in Bochum kennengelernt. Aus ihr bis heute noch unerklärlichen Gründen war dieser Mensch ihr den ganzen Abend nicht von der Seite gewichen. Er hatte sich mit allem möglichen Zeug völlig zugeschüttet, sich vor die Lautsprecherboxen der Stereoanlage gesetzt und bestimmt hundertmal hintereinander Edith Piafs Lied „Non, je ne regrette rien" gehört. Als handele es sich dabei um einen Zauberspruch, hatte er ihr Zeile für Zeile des Liedes übersetzt und immer wieder gesagt: Das ist es! Das ist es! Auch ich bedaure nichts.

      Anfangs hatte sie das noch spaßig gefunden. Überhaupt schien sie immer kuriose Typen anzuziehen; aber mit der Zeit war ihr der Junge mit seiner besoffenen Hilflosigkeit auf die Nerven gegangen, schließlich hatte er sie angeekelt. Was sollte so einer auch schon bereuen?, dachte sie nun, und dann tat ihr dieser Gedanke augenblicklich leid. Gerd hatte ihr danach ein paar Mal auch schon an der Uni aufgelauert. Man musste es wohl wirklich so nennen. Plötzlich und unerwartet war er da, und dann wurde man ihn nicht wieder los. Sie jedenfalls nicht; andere schienen damit keine Probleme zu haben. Elke zum Beispiel konnte ihn einfach wegjagen wie einen aufdringlichen Straßenköter.

      Dabei hatte sie noch nie das Gefühl gehabt, dass dieser Junge ihr gegenüber in einer für Männer eher typischen Art aufdringlich geworden war. Sie hatte sich von ihm niemals auch nur ansatzweise sexuell belästigt gefühlt, dachte sie und plötzlich kam ihr diese Erkenntnis seltsam vor. Was erwartete sie eigentlich von Männern? Anscheinend hatte sie seltsame Vorurteile. Und doch blieb die ihr seltsam erscheinende Erkenntnis, dass sie absolut nicht sagen konnte, was dieser Mann eigentlich von ihr wollte. Vielleicht hatte er es auch nur auf sie abgesehen, weil er genau wusste, dass sie ihn nicht wegjagen konnte, ging es ihr nun durch den Kopf, dass sie sich eher alles gefallen ließ. Dass sie jemand war, die sich alles gefallen ließ.

      Dann wollte sie an derartige Dinge einfach nicht mehr denken.

      Dieser Gerd war übrigens meistens betrunken, und was nun eigentlich tatsächlich mit ihm los war, das wollte sie auch gar nicht mehr herausbekommen. Ist der schwul?, hatte sie Elke gefragt, nachdem sie Gerd einmal händchenhaltend mit einem anderen Jungen durch die Mensa hatte gehen sehen. Elke hatte nur gelacht. Schwul? Also ich glaube, dass du bei dem nicht mit einem Wort auskommst. Der macht, was er will, und wie andere das dann nennen, ist dem völlig egal.

      Zu Beginn ihres Studium hatte die Architektur der Ruhr-Uni sie regelrecht depressiv gemacht. Es hatte Wochen gedauert, bis sie in diesem riesigen Betonklotz auf Anhieb ihre Seminarräume und Vorlesungssäle gefunden hatte. Lange Zeit hatte sie mit dem Gedanken gespielt, das kaum begonnene Studium abzubrechen.

      Auf der Strecke von der Uni zum Bochumer Hauptbahnhof macht das Ruhrgebiet auf Großstadt. Die Haltestelle der Straßenbahn sieht aus wie das Terminal eines internationalen Flughafens, und nach kurzer Fahrt verschwindet die Bahn unter der Erde. Erst wenn man am Hauptbahnhof in die Linie 302 nach Gelsenkirchen umsteigt und die Bochumer Innenstadt verlassen hat, wird auch dem auswärtigen Besucher klar, dass er sich im Ruhrgebiet befindet. Stahlwerke ziehen vorbei, Industriebrachen, Felder und Wiesen. Dann zockelt die Bahn durch das verstellte Häusersammelsurium von Wattenscheid und erreicht schließlich Gelsenkirchen, ohne dass irgendein Übergang zu bemerken wäre.

      Am Ückendorfer Platz, direkt hinter der Stadtgrenze, stieg Inga aus. Von hier aus war es kaum eine Minute bis zu Stefans Wohnung. Eine Zeitlang hatte sie gezögert, ob sie nicht doch gleich zu ihren Eltern weiterfahren, nicht wenigstens zuerst bei Stefan anrufen sollte. Schließlich war es erst kurz nach zwei. Dann war sie einfach ausgestiegen.

      Auch als sie vor dem Haus an der Bochumer Straße stand und den Finger schon auf den Klingelknopf mit dem Namen Stefan Westermann gelegt hatte, zögerte sie wieder. Und als ärgere sie sich über ihre eigene Unentschlossenheit, drückte sie plötzlich den Knopf ein paar Mal hintereinander tief ein, um ihn letztlich sekundenlang eingedrückt zu halten. Das Schellen war aus der Etagenwohnung bis auf die Straße zu hören.

      Als die Haustür endlich geöffnet wurde, sah sie Stefan mit wirren Haaren und barfuß in der Tür stehen. Sie hatte ihn ganz offensichtlich geweckt.

      „Ach du bist's", sagte er leise. „Warum nimmst du nicht deinen Schlüssel?"

      Wie resigniert hob sie die Schultern und ging langsam auf ihn zu. Sie war enttäuscht.

      Sie hatte offensichtlich etwas anderes erwartet.

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