19 Tage. Andy Klein
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Название: 19 Tage

Автор: Andy Klein

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783741811227

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СКАЧАТЬ auf!!!«, brüllte er und rannte los. Hilflos musste er mit ansehen, wie sich die Fahrstuhltüre vor seinen Augen schloss und mit ihm verschwand SIE. Er drückte wie besessen den Knopf des Fahrstuhles, aber es war zu spät, der Fahrstuhl hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Lucas rannte zur Tür, die zum Treppenhaus führte und lief so schnell er nur konnte die Treppe hinunter. Schließlich fand er sich in der kleinen Eingangshalle wieder und drehte sich hilflos im Kreis herum in der Hoffnung, dass er schneller unten war als sie. Der Fahrstuhl kam unten an, öffnete sich und er war leer. Von Steve am Empfang war nichts zu sehen. Lucas lief zum Ausgang, riss die Tür auf und rannte Sarah, die plötzlich vor ihm stand, fast über den Haufen.

       »Lucas, wie siehst du denn aus?«

       »Hast Du die alte Frau gesehen?«

       »Welche alte Frau? Nein, ich habe niemanden gesehen. Ich komme gerade von den Johnsons und dachte ich lade dich zum Frühstück ein!«

      Lucas blickte hektisch hin und her und hörte ihr überhaupt nicht zu.

       »Aber ich glaube, das ist kein guter Zeitpunkt, was?«, sagte Sarah.

      Lucas, der so geschockt war wie noch nie zuvor in seinem Leben, antwortete noch nicht einmal auf die Frage, drehte sich um und lief wieder zurück.

       »Danke, hat mich auch gefreut dich zu sehen!«, rief ihm Sarah noch hinterher, ging zu ihrem Wagen und fuhr davon.

      Lucas lief zum hinteren Eingang des Krankenhauses, aber auch dort war nichts mehr von der alten Frau zu entdecken. Überhaupt niemand war dort zu sehen. Er stand da und zog seine Zigaretten, die er noch in seiner Hosentasche hatte heraus. Resigniert ließ er sich auf den Bürgersteigrand fallen und rauchte eine Zigarette. Von weitem hörte er, wie die Sirenen der Polizei immer näher kamen. Angewidert betrachtete er das nun mittlerweile getrocknete Blut an seiner rechten Hand. Diese alte Frau musste es gewesen sein, da gab es für ihn nicht den geringsten Zweifel. Lucas rauchte seine Zigarette hektisch auf ging wieder nach oben, wo bereits die Polizei auf ihn wartete.

       »Sind sie Mr. Wilkins, der sie gefunden hat?«, fragte Captain Jack Walden.

      Lucas nickte schweigend, während Captain Walden das Blut an seiner Hand bemerkte.

       »Hallo - Hören sie mir bitte alle mal einen Moment zu!

      Ich möchte jetzt alle bitten, die in dieser Nacht Dienst hatten mich aufs Revier zu begleiten. Cross, Stanton, ihr verhört die Patienten und die Frühschicht, vielleicht hat jemand etwas gehört oder gesehen.«

      Als sie einige Zeit später auf dem Revier eintrafen, mussten zuerst alle ihre Fingerabdrücke abgegeben und anschließend wurde jeder einzelne von ihnen befragt. Lucas wurde zusätzlich noch mit einem Wattestäbchen über die blutverschmierte Hand gestrichen. Es verging sehr viel Zeit, bis sich Captain Walden in dem kargen kleinen Verhörzimmer mit dem großen Spiegel an der Wand, in das sie Lucas schließlich brachten, blicken ließ. Ihm war völlig klar, wenn er von einer über 80 Jahre alten Frau als vermutliche Täterin erzählen würde, dann würden sie ihn direkt einsperren. Lucas versuchte nicht nervös zu wirken, obwohl ihm sein Herz bis zum Hals schlug. Er beschrieb genau wie er sie fand und sagte, dass ihm fürchterlich schlecht geworden wäre und er deshalb hinaus gelaufen sei, um einfach frische Luft zu schnappen. Er erzählte von seinem innigen Verhältnis zu Miss Keane. Ein Officer kam herein und unterbrach Lucas in seinen Ausführungen. Er übergab Captain Walden eine rote Mappe.

       »Oh Gott, die haben schon eine Mappe von mir!«, dachte er.

       »Mr. Wilkins, wie kommen denn ihre Fingerabdrücke auf die Tatwaffe?«

      Lucas wiederholte sich, dass er erst das Skalpell am Boden bemerkte und aufhob, bevor er sah, dass Miss Keane tot war.

       »Mhmm, und können sie mir denn auch erklären, warum Miss Keane ihnen ihren gesamten Nachlass vermacht hat?« Captain Walden legte ihm ein handgeschriebenes Testament vor, aus dem hervor ging, dass er der alleinige Erbe ihres Nachlasses war. Lucas war gerührt und erschrocken zugleich. Habgier, das klassische Mordmotiv.

      Wo haben die das bloß so schnell herbekommen und was sollte er auf diese Frage bloß antworten. Er wusste, egal was er sagen würde, er war nun erst recht der Hauptverdächtige. Also erzählte er noch mal von seinem guten Verhältnis zu Miss Keane und dass sie ja sonst keinen Angehörigen auf dieser Welt mehr hatte.

       »Eine andere Erklärung habe ich nicht dafür.«, sagte er.

       »Okay, das wär’s fürs Erste, Mr. Wilkins. Falls ich noch Fragen habe, weiß ich ja wo ich sie finde, nicht wahr!« Schweigend und sichtlich eingeschüchtert verließ Lucas den Verhörraum und Lieutenant Caine kam herein.

       »Und, was hältst du davon Jack?«

       »Ich weiß nicht Dave, mein Gefühl sagt mir, der Junge hat nicht alles erzählt was er weiß.«

      Lieutenant Caine berichtete ihm, dass alle Anderen die Geschichte von Lucas bestätigt hätten.

       »Trotzdem, wir sollten ihn im Auge behalten….«, sagte Captain Walden nachdenklich. »…Irgendwas stimmt mit diesem Jungen nicht.«

      Lucas war völlig fertig, als er so gegen 14.15 Uhr zu Hause ankam. Er schmiss sich auf das Sofa. Seine ganze Welt war seit dem Tod seiner Großmutter so was von aus den Fugen geraten und es wurde anscheinend immer schlimmer. Er zog das Tagebuch aus seiner Jackentasche. Schließlich hatte er ja die ganze Zeit nicht nachsehen können, ob ein neuer Eintrag darin war. Er starrte das Tagebuch an und schlug es schließlich auf.

      Liebes Tagebuch!

      Heute Nacht ist etwas Schreckliches passiert. Miss Keane wurde auf bestialische Weise umgebracht. Ich konnte ihr nicht mehr helfen. Sie war von oben bis unten aufgeschlitzt. Warum wird mir alles genommen, was mir am Herzen liegt? Für die Cops bin ich ganz sicher der Hauptverdächtige, denn ich bin ihr Erbe. Ich brauche wirklich Hilfe, ich ertrag das nicht mehr alleine.

      Moonville, 22. März 2007

      Voller Wut warf er das Tagebuch in Richtung Küche.

       »Ich hätte sie retten können - Verdammt, hätte ich doch einmal in das beschissene Tagebuch sehen können!«, schrie er laut auf.

      Und schon wieder stand nichts über diese verfluchte alte Frau in dem Tagebuch. Lucas war mit seinen Kräften total am Ende. Er wollte nur noch schlafen, er wollte nichts mehr hören oder sehen. Er ging hinauf ins Bad und befreite seine Hände erst jetzt von dem getrocknetem Blut und den noch leicht schwarz gefärbten Fingerspitzen. Anschließend ging er in sein Zimmer, stellte den Wecker, denn schließlich musste er um 22.00 Uhr wieder pünktlich zu seiner Schicht erscheinen. Die ganze Ausgeruhtheit vom Vortag war gänzlich verschwunden. Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe seine Schuhe auszuziehen. Angezogen wie er war, ließ er sich auf das Bett fallen und schlief ein.

       »Mein lieber guter Junge, du konntest sie nicht retten.«

       »Nana?«

       »Sie ist jetzt hier bei mir.«

      Lucas stand im Garten und sah seine Großmutter vor dem großen Rosenbusch stehen.

       »Was hat das alles zu bedeuten?«

       »Du musst das tun, was ich nicht konnte…«

      Der Radiowecker schaltete sich ein und er wachte СКАЧАТЬ