Feuer im Schloss. Edgar Wallace
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Название: Feuer im Schloss

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752947625

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СКАЧАТЬ Militärattachés geflohen war, wo sie in Weinkrämpfe ausbrach und sich weigerte, wieder in das Haus ihres Mannes zurückzukehren. Der Lord mußte daraufhin von seinem Posten zurücktreten, und es kam zur Scheidung. Aber schon kurze Zeit nach diesem Zwischenfall traf Eddie Arranways ein schönes junges Mädchen aus Kanada und heiratete es bald darauf.

      Er war ein großer, stattlicher Mann, der äußerst attraktiv auf Frauen wirkte. Auch Mary Mayford war von seiner Persönlichkeit und seiner äußeren Erscheinung gefesselt, aber sie empfand gleichzeitig Furcht vor ihm, als sie von dem tragischen Ende seiner ersten Ehe hörte. Die Schattenseiten seines Charakters erkannte sie schon, als die Flitterwochen kaum vorüber waren. Argwöhnisch und verbittert, wie ihn der Ausgang seiner ersten Ehe gemacht hatte, überhäufte er Mary manchmal mit den sinnlosesten Vorwürfen. Dauernd fragte er sie, wo und mit wem sie in seiner Abwesenheit zusammen gewesen war. Er begab sich auf eine längere Reise, ließ sie aber zu Hause und kehrte schon am nächsten Morgen völlig unerwartet wieder zurück. Seine selbstgerechte und egoistische Art wirkte abstoßend auf sie, und wenn er, wie öfters, sagte: »Du mußt schon verstehen, daß ich so bin, ich habe eben in meiner ersten Ehe zu viel durchgemacht, als die Frau, der ich so vollkommen vertraute ...«, dann hatte sie das Gefühl, platzen zu müssen.

      »Mir ist deine erste Ehe völlig egal!« schrie sie ihn einmal an. »Wenn ich aber deine erste Frau einmal treffen und die Sache mit ihr besprechen würde, so bin ich sicher, daß sich die Geschichte ganz anders anhört, als du sie hier darzustellen beliebst!«

      Natürlich war er beleidigt und machte die nächsten Tage keine Anstrengungen, seine schlechte Laune zu verbergen.

      Sogar Dick Mayford wurde nach Arranways eingeladen, um die Gegensätze zu überbrücken.

      »Sie ist so unvernünftig!« beklagte sich der Lord. »Du weißt doch, was ich in Indien durchgemacht habe – natürlich lassen solche Erlebnisse ihre Narben zurück. Es wird noch Jahre dauern, bevor ich darüber hinwegkomme.«

      Eddie ließ sich von seinem Schwager manches sagen, was er sich von einem anderen verbeten hätte, und so kam es tatsächlich zu einer Versöhnung zwischen ihm und seiner Frau. Er schenkte Mary ein kostbares Feuerzeug, das ihr Monogramm in Brillanten trug, und sie war gerührt von seiner offensichtlichen Reue.

      Als aber Lord Arranways zwei Monate später nach Washington reisen mußte, erfuhr sie durch ihr Mädchen, daß er Detektive zu ihrer Überwachung engagiert hatte.

      Dick Mayford mußte wieder Frieden stiften.

      Er schlug eine Erholungsreise nach Ägypten vor, und Eddie benahm sich während des größten Teils der Fahrt wirklich einwandfrei. Die guten alten Beziehungen zwischen ihm und Mary schienen wiederhergestellt zu sein.

      Bei einem Rennen in Kairo traf der Lord einen sympathischen jungen Mann, der sich als Keith Keller vorstellte und der Sohn eines reichen australischen Großgrundbesitzers war. Keith hatte englische Schulen besucht, benahm sich entsprechend korrekt, war immer äußerst elegant gekleidet, schien ein guter Sportler zu sein und behandelte den Lord mit der größten Zuvorkommenheit. Für Mary schien er sich kaum zu interessieren. Ständig war er in Gesellschaft des Lords zu sehen, und eines Tages erzählte er Eddie sogar von einer jungen Australierin, mit der er sich nach seiner Europareise verloben wollte. Daß er sehr genau über Lord Arranways' Verhältnisse Bescheid wußte, ahnte dieser nicht.

      Den fast dreihundert Seiten langen Bericht, den Lord Arranways über die verschiedenen Arten des Grundbesitzes in Indien geschrieben hatte, las Mr. Keller von Anfang bis Ende durch und unterhielt sich anschließend äußerst angeregt mit dem Autor darüber. Nach einer Weile ertappte sich der Lord dabei, wie er dem jungen Mann die Geschichte seiner ersten Ehe in allen Einzelheiten erzählte. Natürlich gab Mr. Keller ihm völlig recht und sicherte sich dadurch die Sympathie des Lords.

      Diese neue Freundschaft amüsierte Dick Mayford und erregte das lebhafte, wenn auch verheimlichte Interesse von Lady Arranways.

      Eines Abends bat Lord Arranways Mr. Keller, seine junge Frau nach einer Opernaufführung zurück ins Hotel zu begleiten. Er selbst hatte einen Kriegskameraden getroffen und wollte mit ihm noch ein wenig im Klub in alten Erinnerungen schwelgen.

      Mr. Keller brachte Lady Arranways im Wagen nach Hause. Während der Fahrt lag seine eine Hand am Volant, die andere in der ihren. Sie schien nichts dagegen zu haben. Auch als er sie küßte, bevor sie das Hotel erreichten, wehrte sie sich nicht. Er begleitete sie hinauf in ihr Appartement, blieb aber nicht lange. Als er sich verabschiedete, küßte er sie leidenschaftlich.

      Der Lord, seine Frau und ihr Bruder reisten in Etappen in die Heimat zurück. Mr. Keller blieb in ihrer Gesellschaft. Die schönsten Tage des Frühlings erlebten sie in Rom. Weitere Stationen waren Venedig, das romantische Salzburg und Wien.

      Als Mary eines Nachmittags das ›Bristol‹ in Wien verließ, sah sie einen Herrn auf dem Bürgersteig gegenüber dem Hotel. Er war groß, neigte etwas zur Korpulenz und trug eine dunkle Hornbrille. Zuerst bemerkte sie ihn nur flüchtig, als sie ihn jedoch kurze Zeit darauf noch einmal erblickte, machte sie ihren Bruder, der sie begleitete, auf ihn aufmerksam.

      »Der sieht ganz wie ein Amerikaner aus«, sagte sie.

      »Wie soll denn ein Amerikaner eigentlich aussehen?« erwiderte Dick leichthin, fügte aber ernster werdend hinzu: »Wie lange bleibt eigentlich dieser Keller noch bei uns?«

      »Wieso?«

      »Hat er sich etwa selbst eingeladen?«

      Sie zuckte die Schultern.

      »Eddie hat ihn gern, und er ist doch wirklich amüsant oder findest du nicht?«

      Dann wechselte sie das Thema. »Stell Dir vor, ich habe heute einen Brief von den Pursons bekommen. Sie schreiben nur über den ›Alten‹.«

      Dick runzelte die Stirn. Den Geisteskranken hatte er vollständig vergessen.

      »Kannst du dich noch auf den Kriminalbeamten besinnen, der damals nach Arranways kam?« fragte sie unvermittelt. »Er hieß doch Collett, nicht wahr?«

      Dick nickte.

      »Er nahm doch an, daß der ›Alte‹ etwas ganz Verrücktes tun würde?«

      Er bejahte.

      »Er hat es schon getan. Das ganze Silberzeug, das den Pursons gestohlen wurde, ist wieder zurückgebracht worden. Als der Diener eines Morgens in die Eingangshalle kam, entdeckte er, daß ein Fenster von außen gewaltsam geöffnet worden war. Und auf dem großen Tisch in der Mitte war alles gestohlene Silber ordentlich wieder aufgebaut. Irgend jemand soll auch den ›Alten‹ beobachtet haben, wie er in der Nacht vorher am Waldsaum entlangschlich und einen schweren Koffer schleppte. Das ist wirklich das Sonderbarste, was seit langem bei uns passiert ist! Ich hoffe nur, daß er auch den goldenen Becher nach Schloß Arranways zurückbringt. Eddie kann das einfach nicht vergessen und fängt immer wieder davon an.«

      »Kommt Keller mit uns nach England?«

      Sie wandte sich halb um und sah ihren Bruder groß an.

      »Warum fragst du?« Ihre Stimme hatte einen eisigen Ton und ihre schönen Augen einen harten Ausdruck.

      »Ach, es interessiert mich nur.«

      »Warum sprichst du denn nicht mit ihm selbst darüber? Ich kann doch nicht wissen, was er vorhat. Um Himmels willen, laß doch diesen Unsinn. Eddie quält mich schon genug.«

      »Wo СКАЧАТЬ