Return, Viktoria. Gerhard Wolff
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Название: Return, Viktoria

Автор: Gerhard Wolff

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Reihe Aufbruch

isbn: 9783742779267

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СКАЧАТЬ Mutter versuchte, sie zu beruhigen. „Aber Kind! Das ist doch dein Hobby. Wenn man sein Hobby liebt, dann macht man es und dann muss man seine Pflichten, also die Hausaufgaben, eben zu einer anderen Zeit machen!“

      Vicky begriff, dass gegen die Argumentation ihrer Mutter kein Kraut gewachsen war. „Aber ich bin müde, ich will mich heute ausruhen, ich will chillen, ich will ausruhen!“, jammerte sie.

      „Du hast dich gestern körperlich verausgabt!“, erklärte die Mutter. „Das ist die ideale Voraussetzung, um sich geistig zu beschäftigen. Also ist jetzt die richtige Zeit, die Hausaufgaben zu machen!“

      „Ich will vielleicht zu einer Freundin!“, warf Vicky ein.

      „Das kannst du ja, aber heute Morgen erledigen wir die Hausaufgaben!“, bestand die Mutter auf ihrem Wunsch.

      „Ich habe keine Lust!“, rief Vicky wütend aus.

      „Und ich habe einen Brief von der Schule bekommen, der sagt, dass deine Leistungen sich sehr verschlechtert haben. Da ist es höchste Zeit, dass wir etwas dagegen tun.“

      „Aber, aber ich habe das Recht, mich mal zu erholen. Und heute will ich mich erholen!“ Viktoria stampfte zornig mit dem Fuß auf den Boden. „Ich streike, ich streike!“, rief sie den Tränen nahe aus.

      Sofia bemerkte, wie sehr ihre Tochter aufgewühlt war. „Also gut!“, beschloss sie dann. „Dann überlasse ich dir, wann wir heute deine Hausaufgaben machen. Morgen musst du sie auf jeden Fall haben! Das verlangt die Schule!“

      „Aber ich möchte heute Nachmittag zu einer Freundin!“

      „Ich überlasse den Zeitpunkt dir, habe ich gesagt!“, sagte die Mutter listig. „Wenn du sie nicht heute Morgen machst, dann kannst du eben nicht zur Freundin oder du kannst nicht so lange bleiben!“ Sie wusste, dass das wirkte.

      „Also gut!“, antwortete Vicky zerknirscht. „Dann lege ich alles bereit und du kommst gleich nach oben und wir erledigen den Quatsch!“ Damit trollte sie sich davon.

      Die Mutter sah ihr nachdenklich nach. „Da kommt noch etwas auf uns zu!“, begriff sie.

      9

      Einige Jahre waren vergangen und aus Vicky war ein Teenager geworden, sie war inzwischen vierzehn Jahre alt.

      „Verdammt, ich kriege einen Busen!“, hatte sie entsetzt bemerkt. „Hoffentlich behindert der mich nicht beim Spielen.“

      Sofia und Frank hatten entsetzt auf ihre Oberweite geblickt, aber Marc hatte nur gelacht. „Glaub mir, daran wird es nicht scheitern!“

      Und wirklich gewann Viktoria auch mit Busen ihre Spiele weiter souverän. Sie hatte sich an das Siegen gewöhnt und sich einen Namen im Nachwuchstennis gemacht, der Stolz und die Hoffnung der Eltern kannten keine Grenzen und sie winkten überheblich ab, wenn man ihnen sagte, dass nur aus wenigen der Talente schließlich auch große Spielerinnen wurden. Eines Tages geschah auf einem der Turniere dann folgendes.

      „Ich, ich verliere!“, meinte Vicky, als sie sich zwischen zwei Spielen auf die Bank setzte zu Marc, der neben ihr saß. „Ich, ich verstehe das nicht!“, rief sie fassungslos aus. „Ich, ich …!“ Sie war den Tränen nahe.

      „Ja, ich glaube, heute verlierst du!“, antwortete Marc ruhig.

      „Wie bitte?“ Sie sah ihn mit blitzenden Augen an. „Wie kannst du, als mein Trainer, so etwas sagen? Du musst mir Mut zusprechen, mich aufbauen. Das kann ja nichts werden, wenn mein eigener Trainer gegen mich ist!“, fuhr sie ihn empört an.

      „Es ist immer gut, wenn man jemanden ermutigt“, erwiderte er ruhig. „Aber nur dann, wenn es sinnvoll ist. Und heute ist es sinnlos!“ Er zeigte auf Vickys Gegnerin. „Angela ist heute einfach besser als du!“

      „Du, du, ich kann es nicht glauben!“, rief sie ihm wieder empört zu. „Natürlich verliere ich, wenn du mich entmutigst und nicht an mich glaubst.“ Sie schnaubte. „Wenn man ermutigt wird, dann gewinnt man und wenn man entmutigt wird, dann verliert man, das ist doch klar!“

      „So ein Unsinn! Man gewinnt nicht, weil man will, sondern weil man besser ist. Und man verliert nicht, weil das Schicksal es so vorbestimmt, sondern weil die Gegnerin in besserer Form ist und sich den Sieg erkämpft.“ Marc schüttelte den Kopf. „Du verlierst heute, weil Angela besser ist, als du. Und das hat seinen Grund!“ Er sah sie streng an.

      „Was, was soll das nun wieder heißen?“ Sie blickte ihn böse an.

      „Das heißt, dass du so viele Spiele und Turniere gewonnen hast, dass du in letzter Zeit das Training vernachlässigt hast.“ Er hob den Zeigefinger. „Ständig musste ich dich ermahnen, dich zu konzentrieren und mehr zu trainieren. Wenn ich mich umgedreht habe, hast du hinter meinem Rücken Pause gemacht oder mit den Spielerinnen auf den anderen Tennisplätzen Späße gemacht oder dich gar lustig über mich gemacht.“

      „Also, hör mal, das stimmt doch nicht!“, rief sie empört, aber wenig glaubwürdig aus, da sie wusste, dass er Recht hatte und sich wunderte, dass er es bemerkt hatte.

      „Du wirst heute nicht verlieren, weil ich nicht an dich glaube, sondern weil du nicht in der besten Form, ja in Wirklichkeit ein ganzes Stück davon entfernt bist.“

      „Aber, aber ..!“, stammelte sie hilflos.

      „Angela ist wie du eine Grundlinienspielerin. Sie ist lange nicht so begabt wie du, aber sie ist fit.“ Er sah sie nachdenklich an. „Wobei ich nicht weiß, ob man dir das sagen sollte, dass du so begabt bist. Ich finde, es steigt dir in letzter Zeit zu Kopfe!“ Er sah sie mit gespielt skeptischer Miene an.

      „Du Scheusal!“, rief sie erregt aus und schwang ihren Schläger so, als wolle sie ihn damit verprügeln.

      Er zeigte auf Angela. „Egal, was du auch tust, sie erläuft den Ball so lange, bis du aus Unkonzentriertheit einen Fehler machst. So arbeitet sie sich langsam zum Sieg. Und du hast nichts entgegenzusetzen. Und ohne Kondition und Konzentration kannst du deine Begabung nicht ausspielen. Dazu fehlt dir die Präzision.“

      „Na warte! Dir zeige ich es!“, knurrte sie ihn an und stürmte zurück auf den Tenniscourt.

      „Schön wär´s!“, rief er ihr grinsend hinterher. „Es genügt mir, wenn du es mir beim Training wieder zeigst, dann kommt das andere von alleine!“

      Das Match verlief genauso, wie es Marc vorausgesagt hatte und am Ende hieß die Siegerin Angela.

      Viktoria stürmte mit Tränen in den Augen an Marc vorbei. „Wenn nicht mal du an mich glaubst!“, rief sie ihm zu.

      „Rede keinen Quatsch und trainiere lieber ordentlich! Dann wird es gleich wieder besser!“, rief er ihr hinterher. „Und höre gefälligst auf die Leute, die es gut mit dir meinen!“ Er blickte ihr nach, solange er sie sah. „Dummes Gör!“, murmelte er dann.

      10

      „Na, was habe ich gesagt!“, schmunzelte Marc, der inzwischen immer bei den Nachwuchsturnieren und Ligaspielen auf Vickys Bank saß, -Jane Simmons, die Mannschaftstrainerin und Managerin hatte nichts dagegen, wenn während des Spiels der persönliche Trainer coachte, sondern begrüßte СКАЧАТЬ