Return, Viktoria. Gerhard Wolff
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Return, Viktoria - Gerhard Wolff страница 5

Название: Return, Viktoria

Автор: Gerhard Wolff

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Reihe Aufbruch

isbn: 9783742779267

isbn:

СКАЧАТЬ Frank reichte ihm die Hand und Marc schlug ein.

      Dann erhob sich Frank, ging langsam die Stufen der Tribüne hinunter aufs Spielfeld, ungeachtet der Tatsache, dass das Spiel in vollem Gange war und stiefelte hinüber zu Brower.

      Der Schiedsrichter traute seinen Augen nicht, dann ermahnte er Frank, der sich jedoch nicht darum scherte. Vielmehr baute er sich vor dem erstaunten Brower auf.

      „Verschwinden Sie und lassen Sie meine Tochter in Ruhe!“, meinte Frank. „Sie sind gefeuert. Sie sind nicht der Richtige für meine Tochter. Und sehen Sie zu, dass Sie mir aus dem Weg gehen, sonst kann es sein, dass ich mich vergesse!“

      Brower war für einen Augenblick sprachlos, da ihm so etwas noch nie passiert war. „Sind Sie verrückt?“, brüllte er Frank an. „Noch nie hat mich irgendjemand gefeuert. Man feuert einen Tom Brower nicht!“ Er sah Frank mit blitzenden Augen und geballten Fäusten an. „Ich bin der beste Trainer des Clubs!“

      Der Schiedsrichter tobte auf seinem Stuhl und das Publikum raste. Die einen schrien Frank verärgert an, die anderen genossen jauchzend das Spektakel.

      Da packte Frank Brower am Kragen und zog ihn zu sich hoch. „Wenn du nicht sofort verschwindest, verprügele ich dich hier vor dem ganzen Publikum.“

      Brower begriff, dass es ernst war und taumelte rückwärts aus der Arena. „Das, das vergesse ich Ihnen nicht!“, schrie er außer sich. „Niemand behandelt mich so. Sie haben sich einen Feind erworben, einen Todfeind!“ Gleich darauf war er draußen.

      Nun kehrte plötzlich Stille ein. Alle harrten der Dinge, die nun geschehen würden.

      „Sie müssen das Spielfeld verlassen!“, rief der Schiedsrichter Frank zu.

      „Ich habe nicht vor, hier zu blieben!“, konterte dieser.

      „Und ihre Tochter bekommt einen Punkt Abzug! Es steht dann 5:0 im zweiten Satz.“

      „Ist in Ordnung! Ich bin gleich weg.“

      Dann wandte er sich an Vicky. „Hör zu! Geh jetzt nicht mehr ans Netz! Spiel nur noch von der Grundlinie, hörst du? Spiel das Mädchen einfach aus!“ Er nickte Vicky lächelnd zu.

      Vicky nickte zurück.

      Frank ging zurück auf seinen Platz und sah mit zunehmender Freude, wie Vicky ihre Gegnerin nach Belieben ausspielte. Am Ende stürmte eine überglückliche Tochter hinauf zu ihrem Vater und fiel ihm vor Freude weinend in die Arme. Das Publikum, das zunächst ungläubig die Wende des Spieles wahrgenommen hatte, empfand mit zunehmendem Spielverlauf Sympathie für Vicky und dankte ihr nun mit stehenden Ovationen für dieses Spektakel, ja zeigte Begeisterung und Rührung für die Szenen, die sich nun zwischen Eltern und Tochter abspielten.

      Als sich alles ein bisschen beruhigt hatte, zeigte Frank auf Marc Tanner. „Sag „Hallo“ zu deinem neuen Trainer!“

      Vicky sah in das strahlende Gesicht des Sonnyboys. „Hallo!“, sagte sie, ohne zu begreifen, was geschehen war.

      6

      Wieder waren einige Monate vergangen, in denen Viktoria fleißig und auch mit Freude trainiert hatte, was vor allem an Marcs abwechslungsreichem Training lag. Sie gewann auch alle ihre Ligaspiele und einige Nachwuchsturniere, bei denen er sie auch coachte, weil er auch der Trainer der Ligamannschaft ihrer Altersgruppe war. Er verstand es auch, hervorragend mit ihr umzugehen. Und so sammelten sich in einer extra eingerichteten Vitrine in ihrem Zimmer schon Pokale und andere Siegestrophäen.

      Umso überraschender war es dann, als Vicky eines Tages nicht aufzufinden war, als sie zum Training sollte.

      „Wo verdammt noch mal ist Vicky?“, rief Frank durch das Haus, rannte wie ein wilder Stier herum und suchte sie.

      Er stürmte in die Küche, wo Sofia noch zusammen mit Isabella den Kaffeetisch aufräumte.

      Die beiden Frauen sahen ihn fragend an. „Steht sie denn nicht wie jeden Tag, an dem sie Training hat, in der Diele mit ihren Sachen bereit?“, fragte Sofia überrascht.

      „Wie Roboter!“, bemerkte Isabella grinsend mit leiser Ironie, duckte sich aber im nächsten Moment unter den bösen Blicken Franks, beschloss sofort, von nun an lieber zu schweigen.

      „Fehlt es dir an Arbeit?“, fuhr sie Sofia nun an. „Klar, dass jemand wie du nicht begreift, wenn Menschen höhere Ziele haben, als nur den Fußboden sauber zu machen!“

      Frank kümmerte sich nicht um die Angestellte. „Wo ist Vicky, verdammt noch mal! Wir kommen eh schon zu spät zum Training und ich kann sie nicht finden!“

      „Lass uns in ihrem Zimmer nachsehen!“, beschloss Sofia mit dem praktischen Wesen einer Frau, nahm ihren Mann bei der Hand und zog ihn die Treppe nach oben.

      Gleich darauf standen sie in Viktorias Zimmer und sahen diese für einige Sekunden sprachlos an.

      Vicky saß an ihrer Puppenstube und spielte damit. Sie sah nicht auf, als ihre Eltern herein kamen, spielte mit trotzigem Gesichtsausdruck einfach weiter.

      „Was, was soll das?“, rief Frank verärgert aus, als er sich von seinem Staunen erholt hatte. „Du hast jetzt Training, komm schon, wir kommen eh schon zu spät!“

      Viktoria rührte sich nicht von der Stelle. „Ich habe heute keine Lust!“

      Die Eltern schwiegen wieder überrascht.

      „Du hast jetzt Training. Also hör mit der blöden Spielerei auf und komm jetzt, aber dalli!“, schrie der Vater laut. „Sollen wir das Geld umsonst ausgeben?“

      Sofia legte die Hand auf seinen Arm, damit er sich beruhigte, da sie sah, dass man mit Vicky anders umgehen musste. „Viktoria, bitte, komm jetzt! Du weißt, dass du zum Training musst. Du bist zwar unglaublich begabt, aber ohne Training kannst du nichts erreichen. Und du willst doch etwas erreichen?“

      „Heute will ich nur meine Ruhe, ich will nur meine Ruhe!“, meinte Viktoria leise.

      „Aber du wirst den Anschluss verpassen, wenn du nicht trainierst. Im Moment bist du ganz weit vorne und hast die Chance, Erste zu sein. Aber wenn du nicht trainierst, wirst du bald nur noch eine von vielen sein. Das willst du doch nicht, oder?“, fragte nun auch der Vater vorsichtiger.

      „Ich will gar nichts sein, ich will nur meine Ruhe!“, antwortete sie, ohne die Eltern anzusehen.

      Einen Augenblick standen diese ratlos da.

      „Du darfst dir etwas wünschen, wenn du kommst, ich kaufe dir, was du willst!“, rief der Vater hilflos.

      „Ich bin müde, mir tut alles weh und deswegen habe ich keine Lust. Ich will heute nicht trainieren und morgen auch nicht. Ich will meine Ruhe!“, rief nun Viktoria aus und warf ein Möbelstück aus der Puppenstube ins Eck.

      Der Vater wollte wieder etwas sagen, aber Sofia drückte noch fester seinen Arm, um ihm zu zeigen, dass er schweigen solle. Sie dachte angestrengt nach. „Wenn du schön brav jeden Tag zum Training gehst, dann spiele ich mit dir, und wenn Beth Lust hat, dann darf die auch mit dir spielen, jeden Abend mit dir und deinem Puppenhaus, was meinst du, ist das ein Angebot?“

      Viktoria СКАЧАТЬ