The Butterfly Tales: Imogen. Nadja Losbohm
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Название: The Butterfly Tales: Imogen

Автор: Nadja Losbohm

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753188775

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СКАЧАТЬ das auch für eine neue Beziehung steht.“

      Blake sah finster über die Flammen des Lagerfeuers hinweg zu ihm. Er konnte nicht glauben und es ärgerte ihn auch, dass sein notwendiges Übel selbst jetzt noch um sein Liebesleben, sein Wohlergehen, sein Seelenheil, oder wie auch immer er es verdammt nochmal nennen wollte, besorgt war und Zeichen sah, wo er Zeichen sehen wollte. Blake ließ den Unsinn unkommentiert und machte sich daran, das Feuer mit Erde zu ersticken.

      ~

      Prinz Anrai würgte. „Irgh! Ich hätte es wissen müssen, dass du den Gefühlsaspekt einbringen würdest, kleine Träumerin“, meinte er zu seiner Schwester, die sich mittlerweile ebenso wie er die Stiefel von den Füßen gestreift hatte.

      Prinzessin Laoghaire streckte die Beine aus und lockerte die Muskeln in ihnen. „Du magst dir Blake als abgestumpften Grobian vorstellen, der keinen Wert auf Emotionen legt. Aber das ist nicht richtig. Für niemanden. Was auch immer ihn angetrieben hat, den Weg zu gehen und die Dinge zu tun, die er getan hat. Es steckt auch in ihm etwas, das liebenswert ist“, verteidigte sie ihren ersten Beitrag zu ihrer gemeinsamen Geschichte.

      Ihr Bruder verdrehte die Augen. Mädchen, dachte er und besonders dieses Exemplar steckte mit seinem Kopf hoch oben in den Wolken und glaubte stets an das Gute in einem Menschen. Selbst dann noch, wenn dieser eigenhändig seine Gräueltaten gestanden hatte. „Ich denke, es ist Zeit, dass ich wieder übernehme“, meinte der Prinz und betrachtete grüblerisch die Tapete.

      ~

      4

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      Sie liefen und liefen, geführt von Blake, der trotz der um sie herrschenden Finsternis zu wissen schien, wo es für sie entlangging. Stunden mochten vorübergegangen sein, so dachte Arren. Zumindest fühlten sich seine Beine danach an und Imogen, die weit mehr Strapazen in dieser Nacht durchlebt hatte, zeigte noch viel größere Erschöpfung. Doch egal wie oft sie stöhnte, strauchelte und fiel, Blake gönnte ihr keine Rast. Im Gegenteil, er zerrte sie wieder auf die Beine und zog sie mit sich. Manchmal hob er sie auf und trug sie ein Stück des Weges, aber nie für sehr lange, und wenn sie dachte, sie könnte auf seinen Armen ruhen, belehrte er sie eines Besseren. Mit unzähligen Fragen überhäufte er sie, wollte alles in Erfahrung bringen, das es für ihn und Arren zu wissen gab über Imogens Verfolger.

      „Du hast unsere Hilfe gewollt. Wenn du sie weiterhin willst, wirst du uns Informationen geben müssen, damit wir uns vorbereiten können auf das, was uns im schlimmsten Fall erwartet“, hatte er ihr bereits am Anfang ihrer nächtlichen Wanderung erklärt. Somit hatten die beiden Männer von Imogens Volk, den Dealan-Dè, erfahren. Arren und mehr noch Blake konnten kaum begreifen, dass es die Welt gab, von der sie erzählte. Doch sie brachte die Worte so glaubhaft hervor, beschrieb so detailreich, dass dieses unbekannte, verborgene Land namens Beathan existieren musste.

      „Beathan und das Reich Rohat, meine Heimat, sind unsichtbar für eure Augen. Nur ein Zauberspruch vermag den Schleier, der über ihnen liegt, zu lüften. Dort leben wir, beschützen wir, heilen wir je nach dem, welche Fähigkeiten und Talente ein jeder von uns hat. Angeführt werden die Kriegerinnen, Magierinnen, Wächterinnen, Handwerkerinnen, Heilerinnen und alle übrigen von unserer Königin Enid, die die Dealan-Dè aus ihren Tränen gebiert. Sie ist eine strenge Herrscherin, die von ihren Untertanen viel erwartet, aber sie ist auch gütig, wenn dies angebracht ist. Bei aller Strenge ist sie gerecht. Sie wird sehr verehrt von ihrem Volk, so auch von mir. Ich könnte mir keine Bessere vorstellen, die die Aufgabe übernimmt. Obgleich es uns allen sehr gut geht und es niemand an etwas mangelt, kam vor einiger Zeit Unmut in einigen aus unseren Reihen auf. Erst war es nur eine, die ihre Aufgaben nur ungenügend erfüllte und Befehle verweigerte. Bald darauf schlossen sich ihr weitere an. Aus einer wurden fünf und aus fünf wurden zehn. Mittlerweile sind es etwas mehr als fünfzig Dealan-Dè, die sich zusammengetan haben und rebellieren. Sie gehen gegen anders Denkende vor, unterdrücken, bedrängen, intrigieren und reden auf andere ein, um sie zum Überlaufen zu bewegen. Wer sich ihnen nicht anschließt, ist ein Verräter. Unsere Königin befürchtet, dass sich diese Krankheit, oder was auch immer es ist, das ihre Töchter und meine Schwestern befallen hat, weiter ausbreitet und bald nur noch Dunkelheit herrscht.“

      „Hat eure Königin denn nicht versucht, gegen die Aufrührer vorzugehen? Hat sie sie nicht festnehmen und einsperren lassen?“, fragte Arren. Er packte Imogens Arm gerade noch rechtzeitig, bevor sie auf die Nase fallen konnte, da ihr Fuß sich in einer Wurzel verfangen hatte.

      „Natürlich hat sie das getan!“, antwortete sie scharf, erbost darüber, dass er hatte annehmen können, ihre Königin sei unfähig, mit dieser Situation umzugehen. „Sie hat sie einkerkern lassen, aber das Gift, das in den Gefangenen wütete, hatte bereits andere außerhalb der Zellen angesteckt. Jenen gelang es, die Festgenommenen zu befreien, und zusammen flohen sie. Lange haben wir nicht verstanden, wieso all das passiert und warum unsere Freunde zu unseren Feinden wurden. Eines Tages kehrte eine Rebellin reumütig in unser Reich zurück, beugte ergeben das Knie und gab uns dringend benötigte Antworten. Sie erzählte davon, dass die Abtrünnigen es auf unseren größten Schatz abgesehen hätten, der verborgen in einer für Menschenaugen unsichtbaren Höhle auf die Zeit wartet, in der er ans Tageslicht treten wird. Die Aufgabe der Wächterinnen unter uns, und ich bin eine von ihnen, ist es, diesen Schatz zu behüten nicht nur bis zu jenem Moment, sondern auch darüber hinaus, denn eine Prophezeiung besagt, dass der Schatz dafür sorgen wird, dass das Chaos in der Welt und das Leid der Menschen beendet und sie den Dealan-Dè ähnlicher werden, die weder Hunger kennen noch Kälte und keine Krankheiten erfahren, wie es die Menschen tun. Die Rebellen wollen, dass immer Chaos herrscht. Sie können die Menschen nicht ausstehen, in denen sie nur niedere Kreaturen sehen und denen sie sich überlegen fühlen. In ihren Augen sind sie schwach, der Magie nicht fähig und in ihrer Entwicklung unterlegen. Sie ergötzen sich daran, wie sie sich gegenseitig bekriegen und zerfleischen, ob nun mit Worten oder Waffen. Die Abtrünnigen haben sogar selbst Zwietracht gesät, um dies zu fördern. Doch um gänzlich zu verhindern, dass sich die Prophezeiung erfüllt, wollen sie den Schatz zerstören, und dafür gehen sie über Leichen“, erklärte Imogen weiter.

      Zittrig lehnte sie sich gegen einen Baum, hoffend auf einen Moment der Erholung, nur einen winzig kleinen. Der hätte ihr schon gereicht. Doch ganz gleich, wie sehr sie vor Erschöpfung stöhnte, Blake ignorierte all diese Zeichen und nahm sie lieber Huckepack, als länger an einem Ort zu verweilen.

      „Wir müssen in Bewegung bleiben“, brummte er und rutschte sich Imogen auf seinem Rücken zurecht. „Diese Höhle, die du erwähnt hast, liegt also nicht in eurer Welt. Wieso nicht? Warum habt ihr eure ach so große Kostbarkeit nicht in eurem Reich versteckt und dort beschützt?“, wollte er wissen.

      Imogen seufzte. „Darüber müsstest du mit unserer Königin sprechen. Es war ihre Entscheidung. Es stand mir nicht zu, diese zu hinterfragen. Nach allem, was ich jedoch weiß, vermute ich, dass es zu den Vorkommnissen ebenfalls eine Vorhersage gibt, die nur sie kennt. Als Anführerin unseres Volkes obliegt es allein ihr, Wissen zu teilen oder für sich zu behalten.“

      Das Privileg der Oberhäupter nannte Blake es. Darin unterschieden sich ihre Welten allem Anschein nach so gar nicht. Er konnte darüber nur die Nase rümpfen.

      „Wenn die Aufstände bereits geschrieben standen“, fuhr Imogen fort, „wäre der Schatz auch nicht in unserem Reich sicher gewesen. Ich frage mich, ob eine der Wächterinnen die Initiatorin für den Raub war? Denn nur diese wissen, wo das Versteck liegt.“

      Blake schnaubte. Er war sich absolut sicher, auch ohne die einzelnen Beteiligten zu kennen, dass jemand aus den Reihen der Wächterinnen tief mit drin steckte. Imogen mochte СКАЧАТЬ